"Historische Orte des Genusses" –
Das Programmheft zum Tag des offenen Denkmals ist soeben erschienen


Das aus der Kaiserzeit stammende Reichstagsgebäude beteiligt sich am Tag des offenen Denkmals, allerdings nur am 12. September. (Foto: Caspar)

Alle Jahre wieder wird europa- und deutschlandweit am zweiten Wochenende im September der Tag des offenen Denkmals veranstaltet. Die Führungen und Vorträge am 12. und 13. September 2009 haben das Thema „Historische Orte des Genusses“. Was sich hinter diesem verheißungsvollen Motto verbirgt, beschreibt die auch für den Denkmalschutz in Berlin zuständige Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, im Geleitwort für die Programm-Broschüre. Berlin könne in dieser Hinsicht aus dem Vollen schöpfen. Zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauten und Anlagen stünden für das Wohlleben; das Spektrum reiche vom lukullischen über den kulturellen bis zum Natur- und Sportgenuss. Denkmale würden nicht einmal fünf Prozent der gesamten Baumasse ausmachen, „doch ohne sie wäre unser Leben wesentlich ärmer. Bau-, Boden- und Gartendenkmale erzählen die Geschichte unserer Stadt und ihrer Menschen, sie erinnern an unsere Wurzeln und machen die Entwicklungen bis in unsere Zeit deutlich.“ Es bereite viel Freude, Denkmale zu entdecken, ihre Spuren zu sichten und ihre Botschaft zu verstehen. Deshalb gebe es in ganz Europa einmal jährlich den Tag des offenen Denkmals. Doch für Denkmalgenießer könne jeder Tag ein Denkmaltag sein, an dem es sich lohne, die historischen Zeugnisse in unserer Stadt zu (be)suchen.

Wenige Wochen vor dem diesjährigen Denkmaltag sind schon mehr als 300 Termine im Programm, darunter solche, die sich an der Aktion noch niemals beteiligt hatten wie die ASTOR Film Lounge am Kurfürstendamm, das frühere Ausflugslokal Schloss Wannsee oder das ehemalige Warenhaus Wertheim in der Rosenthaler Straße und der Admiralspalast an der Friedrichstraße in Mitte. Ihre Türen für neugierige Besucher öffnen auch einige ehemalige Brauereien aus der Kaiserzeit in den Bezirken Prenzlauer Berg und Neukölln. Vorgestellt werden neben dem Reichstagsgebäude im Bezirk Tiergarten auch historische Produktionsgebäude der Königlichen Porzellanmanufaktur an der Wegelystraße unweit des S-Bahnhofs Tiergarten sowie am Stadtrand einige Privatgärten und -wohnhäuser, die normalerweise nicht zugänglich sind.

Wer sich für Archäologie interessiert, kann sich von den Fortschritten der Ausgrabungen auf dem Petriplatz in Mitte überzeugen. Sachkundige Führungen gibt es in den sechs Wohnsiedlungen der klassischen Moderne, die vor einiger Zeit einen Platz auf der Welterbeliste der UNESCO erhalten haben. Die meisten Angebote sind kostenfrei; für viele allerdings ist eine Anmeldung erforderlich. Der Tag des offenen Denkmals wird am Freitag, dem 11. September 2009, um 10 Uhr im Bärensaal des Alten Stadthauses, Klosterstraße 47 in Berlin-Mitte, mit einer öffentlichen Vortragsveranstaltung eröffnet, für die keine Anmeldung notwendig ist. Das Programmheft für den Tag des offenen Denkmals am 12. und 13. September liegt kostenfrei im Landesdenkmalamt Berlin, Klosterstraße 47 in Berlin-Mitte, aus, doch auch an anderen Stellen steht es Interessenten zur Verfügung. Das ständig durch neue Anmeldungen ergänzte Programm ist außerdem im Internet unter www.berlin.de/denkmaltag veröffentlicht.

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