Goldstücke würdigen deutschen Wald -
Neue Serie zu 20 Euro wird in fünf deutschen Prägeanstalten hergestellt



Noch in diesem Jahr werden Sammler dieses neue Zwanzig-Euro-Stück in Händen haben, das F auf der Adlerseite signalisiert, dass es sich um eine Stuttgarter Prägung handelt.



Buche und Fichte sowie weitere Wald-Motive erscheinen auf den kommenden Goldmünzen. Beteiligt sind an der Sonderprägung alle fünf deutschen Münzfabriken.



Die Fünf-Mark-Stücke mit dem Eichenbaum waren in der Weimarer Republik wegen ihrer Größe und ihres Gewichts unbeliebt, sind aber heute begehrte Sammelstücke. (Repros: Caspar)

Auf der World Money Fair Ende Januar 2010 in Berlin wurde bekannt, dass die Bundesrepublik Deutschland noch in diesem Jahr eine neue Goldmünzenserie auflegt. Die Stücke zu 20 Euro widmen sich dem Thema „Deutscher Wald“, und das erste Motiv zeigt, von den bekannten Münzdesignern Heinz Hoyer und Frantisek Chochola gestaltet, ein Eichenblatt. In den kommenden Jahren sollen auf weiteren Prägungen Blätter beziehungsweise Zweige von der Buche, Fichte, Kiefer, Kastanie und der Linde abgebildet werden. Da man über Geschmack bekanntlich streiten kann, wird jeder für sich entscheiden müssen, ob er die Darstellung eines einzigen Blattes oder Zweigs ohne jede Zutat gut und angemessen findet oder nicht. Allerdings lässt die Größe oder besser gesagt die Kleinheit der Münzen wohl nicht viel mehr zu. Die neuen Goldstücke haben einen Durchmesser von 17,55 mm und wiegen 3,89 Gramm, was einer Achtel Unze entspricht. Damit können sie durchaus mit früheren Dukaten verglichen werden, das heißt mit Goldmünzen, die seit dem Mittelalter in unterschiedlichsten Formen und unter vielen Namen überall in Europa geprägt wurden.

Von der Ausgabe der Zwanzig-Euro-Münzen war schon vor der weltgrößten Münzenmesse in Berlin gerüchteweise die Rede. Man mochte es nicht glauben, dass sich die Bundesrepublik zu diesem Schritt entschließt. Der Grund könnte sein, dass der Bund mit allen Mitteln ihr Finanzloch stopfen will, und sei es, dass er die Goldreserven des Landes auf diesem Weg zu barem Geld macht.

Wie die anderen ab 2002 ausgegebenen deutschen Goldmünzen werden die neuen „Wald-Münzen“ in allen fünf deutschen Münzstätten geprägt, das heißt in Berlin mit dem Münzbuchstaben A, in München mit D, in Stuttgart mit F, in Karlsruhe mit G und in Hamburg mit J. Vorangegangen waren Hundert-Euro-Stücke mit Motiven aus Städten, die auf der Liste des Weltkulturerbes stehen beziehungsweise anlässlich der Fußball-WM 2006 in Deutschland, ergänzt durch Stücke von 2002 zu 100 und 200 Euro zur Einführung der neuen Gemeinschaftswährung. Die Auflage der neuen Goldmünzen beträgt jeweils 200 000 Stück, wobei auf jede Münzstätte 40 000 Exemplare entfallen. Wer alle Versionen sein eigen nennen möchte, wird sich bei Bestellungen bei der Versandstelle für Sammlermünzen in Weiden beeilen und auch ganz schön tief in die Tasche greifen müssen. Denn es ist abzusehen, dass die Novitäten schnell verkauft sind. Wenn man sie unbedingt haben möchte, muss man auf den Handel und auf Börsen, möglicherweise auch auf Angebote im Internet zurück greifen, und diese werden dann nicht billig sein. Natürlich wird der Preis, den Sammler und Anleger zahlen müssen, nicht 20 Euro betragen, sondern mehr. Die Kosten hängen vom aktuellen Metallpreis ab, aber das kennen wir ja auch von den anderen Euro-Goldstücken.

Wer Münzen mit Pflanzenmotiven sammelt, bekommt mit einiger Mühe eine stattliche Sammlung zusammen. Die frühesten Stücke stammen aus dem antiken Griechenland, die neuesten sind deutsche und andere Euromünzen. Auf Hartgeld ist da und dort die Eiche vertreten. Eine der schönsten Stücke dieser Art stammt aus der Weimarer Republik und zeigt einen herrlich gewachsenen Eichenbaum, aus dessen Blätterpracht einige verdorrte Äste heraus schauen. Sie wurden seinerzeit als Symbole für Verluste durch den Versailler Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) gedeutet, durch das Deutsche Reich seine Kolonien und erhebliche Landesteile an andere Staaten abtreten musste.

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