Umsonst zu Nofretete, Dürer und Rembrandt - Stiftung Preußischer Kulturbesitz gewährt jungen Leuten freien Eintritt



Die im Neuen Museum ausgestellte Büste der altägyptischen Königin Nofretete ist nach wie vor der „Renner“ von Besuchern der Museumsinsel.



Kostbarkeiten der Goldschmiedekunst sind im Kunstgewerbemuseum am Kulturforum ausgestellt. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz lockt neue Besucher an. (Fotos: Caspar)

Kinder, Jugendliche, Arbeitslose, Asylbewerber und Sozialhilfeempfänger können sich auf freien Eintritt in den Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz freuen. Ab 1. Oktober 2010 kommen junge Besucher bis zum 18. Lebensjahr statt wie bisher bis zum 16. Lebensjahr umsonst in die Häuser auf der Museumsinsel, am Kulturforum und in Dahlem. Damit sollen Familien angeregt werden, mit ihren Kindern die Schätze der Staatlichen Museen kennenzulernen und mal bei Nofretete im Neuen Museum, bei den Götterstatuen im Pergamonmuseum, den Gemälden in der Alten und Neuen Nationalgalerie und den Skulpturen und Münzen im Bode-Museum vorbeizuschauen. In den Genuss der neuen Regelung kommen dann auch die Häuser am Kulturforum, in denen hochkarätige Meisterwerke der Malerei von Dürer und Cranach bis Rembrandt, Canaletto, Pesne und Graff, aber auch kostbare Zeugnisse des europäischen Kunsthandwerks bis in die Gegenwart hinein sowie bedeutende Druckgrafiken und Handzeichnungen und wertvolle historische Musikinstrumente in Dauerausstellungen und Sonderschauen gezeigt werden, nicht zu vergessen berühmte Werke der klassischen Moderne.

Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, kommentierte die Maßnahme als weiteren Schritt, um kulturelle Bildung zu stärken und ein junges Publikum zu gewinnen. Speziell für Kinder und Jugendliche, die ständigen Museumsbesucher von morgen, werde ein reichhaltiges Angebot an Veranstaltungen und Publikationen vorbereitet und demnächst angeboten.

Freien Eintritt haben mit Einführung der neuen Benutzungsordnung auch Personen, die Transferleistungen erhalten und sich entsprechend ausweisen. Dazu zählen Empfänger von ALG II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz. Arbeitssuchende mit Leistungen nach ALG I erhalten wie bisher eine Eintrittsermäßigung von 50 Prozent. Bestehen bleibt auch der freie Eintritt in die Dauerausstellungen der Museen für Schüler im Rahmen betreuten Schulunterrichts, Studierende im regulären Vorlesungsbetrieb der Universitäten und Fachhochschulen in Begleitung von Dozenten, als ärztlich notwendig anerkannte Begleitpersonen von Schwerbehinderten, sofern im Schwerbehindertenausweis vermerkt, Besucher der Lese- und Studiensäle, Mitglieder des Internationalen Museumsrates und des Deutschen Museumsbundes sowie Inhaber eines Presseausweises. Mitglieder von Fördervereinen erhalten zu dem Museum kostenlosen Einritt, das von ihrem Verein gefördert wird. Erhalten bleiben die Jahreskarten der Staatlichen Museen. Weiterhin für 40 Euro (ermäßigt: 20 Euro) ist die Jahreskarte für alle Dauerausstellungen erhältlich. Die Jahreskarte Plus, die freien Eintritt in Dauer- und Sonderausstellungen garantiert, kostet wie bisher 80 Euro und ermäßigt 40 Euro. Einen Haken hat die Neuerung aber doch, denn der sehr gut angenommene allgemeine freie Eintritt für Dauerausstellungen in den letzten vier Öffnungsstunden stets am Donnerstag wird entfallen. Ursprünglich sollte damit das Berliner Publikum angesprochen werden. Doch zeigte sich, dass dieser Service zunehmend von Touristen genutzt wird, die mehr Geld in der Tasche haben als diejenigen, die sich eine Eintrittskarte nicht leisten können.

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