Fürsten, Helden und große Geister –
Gemäldeausstellung im Jagdschloss Grunewald bis 31. März 2011 verlängert



Das Jagdschloss Grunewald ist vom April bis Oktober täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, vom November bis März jedoch nur am Wochenende sowie an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr, Eintritt 4, ermäßigt 3 Euro.



Meisterwerke Berliner Porträtkunst sind bis Ende März 2011 im Jagdschloss Grunewald zu sehen.



Ein Wildschwein aus weißem Porzellan stand auf der Tafel der hochadligen Jagdgesellschaft.



Utensilien der Jäger, die im Grunewald unterwegs waren, sind im Jagdzeugmagazin ausgestellt. (Fotos: Caspar)

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg verlängert im Jagdschloss Grunewald ihre Ausstellung "Von Angesicht zu Angesicht - Berliner Porträtmalerei aus drei Jahrhunderten" wegen des großen Besucherinteresses bis 31. März 2011. Die Gemälde in der ersten Etage des für den brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten Bauwerks reichen von der Renaissance bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und zeigen Angehörige des Hauses Hohenzollern, die als Kurfürsten und Könige im Grunewald zur Jagd gingen, aber auch Minister und Militärs sowie Persönlichkeiten des Kunst- und Geisteslebens ihrer Zeit und solche aus der gehobenen Berliner Gesellschaft. Vertreten sind bekannte Maler wie Antoine Pesne, Christian Bernhard Rode, Anton Graff, Anna Dorothea Therbusch, Franz Krüger, Carl Joseph Begas und andere Meister. Im kommenden Jahr soll im Jagdschloss eine weitere Etage für die Besucher eröffnet werden, in der dann Gemälde der Wittenberger Maler Lucas Cranach des Älteren und seines Sohnes Lucas Cranach des Jüngeren aus dem 16. Jahrhundert zu sehen sind.

Die Bilder von Fürsten, Helden und großen Geistern stammen zum großen Teil aus ehemaligem königlichem Besitz und wurde schon in einer Galerie gezeigt, die 1932 im Jagdschloss Grunewald eingerichtet worden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die kleine, aber feine Sammlung durch günstige Ankäufe erweitert werden. So entstand im Jagdschloss Grunewald eine Galerie vor allem höfischer Auftragswerke, die die Entwicklung der brandenburg-preußischer Porträtkunst in Berlin vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und seinem Sohn König Friedrich I. bis zum Biedermeier, vertreten durch König Friedrich Wilhelm III. und König Wilhelm I., dem späteren Kaiser Wilhelm I., dokumentiert.

Wer sich für die Baugeschichte des nach einer Inschrift anno 1542 begonnenen und danach immer wieder erweiterten und umgebauten Jagdschlosses interessiert, findet im Erdgeschoss Informationen. Dort wird auch über die Rekonstruktion und Restaurierung des Hauses und seiner Nebenanlagen berichtet und in gezeigt, wie man das Schloss vor fast 40 Jahren entkernt und dabei wertvolle Decken und Säulen aus der Renaissancezeit nach Entfernung von störenden Einbauten freigelegt hat. Das war damals eine Sternstunde der Denkmalpflege im alten Westberlin. Fotos und Bauzeichnungen zeigen, wie sich das Jagdschloss im Laufe der Jahrhunderte verändert hat und wer die illustren Gäste waren, die sich hier vergnügten. Wie deren Jagdgeräte aussahen und welchem Wild sie nachstellten, wird im Jagdzeugmagazin direkt dem Schloss gegenüber gezeigt. Der Besuch des Jagdzeugmagazins kostet 1,50 Euro, ermäßig einen Euro. Am 4. und 5. Dezember wird von 11 bis 19 Uhr zu einem "Märchenhaften Weihnachtsmarkt" im Schlosshof eingeladen. Weitere Informationen im Internet unter www.spsg.de.

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