Vorgeschmack auf das Humboldtforum -
Mit einer Musterfassade wird die Eignung von Sandsteinen und Anstrichen getestet



Eine Ahnung von der barocken Dekoration vermittelt die Musterfassade unweit des Platzes, auf dem das Humboldtforum gebaut werden soll.



Die Eignung von verschiedenen Sandsteinsorten und Farbanstrichen wird mit Hilfe der Musterfassade getestet.



Überall in der City wie hier in der Breiten Straße informieren rot angestrichene Stelen über die wechselvolle Geschichte unserer Hauptstadt. (Fotos: Caspar)

Wo eines Tages das Humboldtforum mit der Form des 1950 abgerissenen Berliner Stadtschlosses stehen soll, bereiten lautstark Bagger und Rammen die Fundamente vor. Eine Musterfassade an der Liebknechtbrücke zeigt schon jetzt, wie der Außenbau eines Tages aussehen wird. Die Musterfassade vermittelt Passanten schon einmal einen Vorgeschmack auf den Neubau und ist daher ein wichtiger Werbeträger. Zum anderen hat sie die Aufgabe zu testen, wie unterschiedliche Sandsteinarten und Farbanstriche auf Wind und Wetter reagieren und welcher Graffitischutz sich für die Wände am besten eignet. Eine Schrifttafel informiert darüber, dass die barocke Außenhaut des Humboldtforums so genau wie möglich rekonstruiert werden soll. Erreicht wird das durch Messungen an erhalten gebliebenen Architekturteilen, aber auch durch die Auswertung von alten Messbildfotografien sowie von Bauplänen, Gemälden und Zeichnungen. Die schmale Musterfassade mit zwei untereinander angebrachten Fenstern gibt nicht die ganze Höhe des ehemaligen Schlosses wieder, sondern nur einen Teil der oberen Achse. Preußische Adler und gekrönte Wappenschilder zeigen, wie reich ornamentiert die zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Plänen des Barockbildhauers und Schlossbaumeisters Andreas Schlüter gestaltete Fassade der Hohenzollernresidenz war und wie sie eines Tages wieder sein soll.

Ein paar Schritte weiter machen Plakate auf ein großes Fest auf der Wiese an der Spree anlässlich der 775-Jahr-Feier Berlins vom 25. August bis 28. Oktober 2012 aufmerksam. Um die wechselvolle Geschichte der Stadt erlebbar zu machen, schildern Ausstellungen in der Marienkirche und der Nikolaikirche, Informationsstelen und Inschriften auf den Bürgersteigen, wie sich die Doppelstadt Berlin-Cölln im Laufe der Jahrhunderte zu einer Millionenmetropole entwickelt hat und was von ihrer reichen Baukultur noch übrig geblieben ist.

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