Konstantin der Große als Schmuckanhänger



Eines von zwei bekannten Exemplaren dieser in Trier geprägten Goldmünze des Kaisers Konstantins des Großen ist mit einem Henkel verziert, wurde aber nicht als Schmuck verwendet. (Foto AiD 3-2013)

Eine prägefrische Goldmünze mit dem Bildnis des römischen Kaisers Konstantins des Großen (reg. 306-337) wurde unerwartet bei einer Begehung am Niederrhein entdeckt, teilt die Zeitschrift „Archäologie in Deutschland“ (AiD) in ihrer neuesten Ausgabe 3-2013 mit. Der zwei Zentimeter große und 4,67 Gramm schwere Solidus wurde im Jahr 335 in Trier geprägt, der damaligen Hauptmünzstätte für Goldmünzen in Gallien. Auf der Rückseite ist der Kriegsgott Mars mit erhobenem Speer und geschulterter Trophäe dargestellt, ihm zu Füßen erwarten zwei von den Römern besiegte Männer ihr Schicksal. Die Umschrift hebt die Tapferkeit des römischen Heeres hervor. Die Münze wurde von Unbekannten mit einem goldenen Henkel versehen, um sie vielleicht an einer Kette oder an einem Band als Halsschmuck zu tragen. Dazu sei es aber wohl nicht gekommen, denn die Münze weise noch die seltene, matte Oberfläche ohne jede Spur von Abnutzung auf, wie die Verfasser C. Klages und C. Bridger-Klaus des kleinen Fundberichts betonen. In der Fachliteratur sei der Münztyp bisher unbekannt. „Allerdings tauchte erst kürzlich ein typgleiches Stück im Schweizer Münzhandel auf, leider ohne Angabe von Fundort und Kontext“. Dass von den beiden weltweit einzigen Exemplaren dieses Typs eine im Rheinland gefunden wurde, könne als kleine Sensation gelten.

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