Als der Mond zum Schneider kam - Amüsante Lehrstunde für Kinder und Erwachsene in der Archenhold-Sternwarte



Die Archenhold-Sternwarte Alt-Treptow 1 bietet für Sterngucker jeden Alters interessante Vorträge und Führungen an.



Ein Blick in den Sternenhimmel und die Begegnung mit astronomischen Instrumenten ist für Besucher des Treptower Museums interessant und anregend.



Büsten berühmter Astronomen und Naturforscher wie hier Nikolaus Kopernikus sowie historische und moderne Beobachtungs- und Messinstrumente gehören zu den Attraktionen des Himmelskundlichen Museums. (Fotos: Caspar)

Warum uns der Mond immer nur eine Seite zukehrt und er mal ganz, mal halb und mal gar nicht zu sehen ist, wie die Temperaturverhältnisse auf unserem Erdtrabanten beschaffen sind, ja auch wie er entstanden ist - auf diese und weitere Fragen über Sonne, Mond und Sterne erhalten Kinder und Erwachsene kompetente Antworten bei einem Besuch der Archenhold-Sternwarte am Rande des Treptower Parks. Wer sich an den historischen Mess- und Beobachtungsinstrumente im Himmelskundlichen Museum der Sternewarte satt gesehen hat, erhält jeweils am Donnerstag, Sonnabend und Sonntag ab 15 Uhr eine amüsante Lehrstunde unter dem Motto „Als der Mond zum Schneider kam“. Die kleine Mondkunde schildert, wie ein Schneider ins Schwitzen gerät, weil er dem Erdtrabanten, der binnen weniger Tage immer dicker und runder wird, immerzu eine neue Jacke anpassen muss. Warum das so ist, hat der bekannte Astronom Dieter B. Herrmann in eine Geschichte mit Musik, Gedichten und der Darstellung der über die Innenkuppel des Zeiss-Planetariums kreisenden Sonne, des Mondes und der Erde eingekleidet. Die Fragen der Besucher im Anschluss an die Präsentation beantwortete Sternewartenmitarbeiter Dieter Fürst sachkundig und altersgerecht, und so werden manche von ihnen die Wanderung des Mondes am Nachthimmel und seine Wandelbarkeit künftig mit anderen Augen betrachten.

Die nach dem Astronomen Friedrich Simon Archenhold benannte und von ihm begründete Sternwarte ist eine Errungenschaft des späten 19. Jahrhunderts. Entstanden im Zusammenhang mit einer großen Gewerbeausstellung von 1896, zeigt sie seit über einhundert Jahren in ihrem Museum eine Fülle von Dokumenten und Gegenständen zur Geschichte der Astronomie, die die Menschen seit Urzeiten interessiert. Besondere Attraktionen sind der 21 Meter lange Refraktor, das größte Linsenfernrohr der Welt, das Zeiss-Kleinplanetarium in einem Kuppelsaal, ein 1891 in den USA gefundener Meteorit, dessen Echtheit vom Berliner Naturkundemuseum bestätigt wurde, das Modell der legendären Steinkreise von Stonehenge in Südengland, aber auch Bildnisse und Büsten berühmter Astronomen und die von ihnen benutzten Instrumente. Darüber hinaus informiert die zur Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin gehörende Sternwarte über aktuelle Forschungsprojekte weltweit und vermittelt auch Einsichten in die eigene Geschichte und zeigt an Modellen, wie der Große Refraktor konstruiert ist und wie Astronomen aktuell mit riesigen Apparaturen dabei sind, dem Weltall mit ausgeklügelten Methoden und riesigen Raumsonden seine Geheimnisse abzuringen.

Neben der Lehrstunde über den Mond bietet die Sternwarte auch Vorträge und Führungen an, um die Geschichte der Archenhold-Sternwarte und auch ihr Riesenfernrohr kennenzulernen. Weitere Informationen über die Stiftung Deutsches Technikmuseum und seine Einrichtungen im Internet unter www.sdtb.de oder telefonisch Montag bis Freitag zwischen 8 und 15 Uhr unter 030/536 063 719. Der Eintritt zur Besichtigung der Sternwarte kostet 2,50 und ermäßigt 2 Euro, Führungen kosten pro Person 4 und ermäßigt 3 Euro.

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