Zwischen Altem Museum und Zeughaus - Unterhaltsamer Streifzug durch alte und neue Berliner Sammlungen und Museen



Als erstes öffentliches Museum in Berlin wurde 1830 das nach Schinkels Plänen gebaute Alte Museum eröffnet. In der Rotunde begrüßen antike Götterfiguren die Besucher.



Fossilien von Sauriern und unzählige andere Exponate locken Besucher ins Naturkundemuseum.



Das Feuerwehrmuseum an der Veitstraße in Tegel gehört zu den kleinen, aber nicht unbedeutenden Museen in Berlin, ausgestattet mit alten und neuen Zeugnissen für Brandbekämpfung und Lebensrettung.



Aus dem Besitz Berliner Handwerkerinnungen stammen die Zinnpokale, die im Märkischen Museum gezeigt werden. (Fotos: Caspar)

Nach wie vor erfreuen sich die Museen der Hauptstadt großen Zuspruchs. Die Häuser zwischen Altem Museum bis zum Zeughaus verzeichnen Jahr für Jahr stattliche Besucherzahlen und veranstalten immer neue Ausstellungen. Wer sich auf einen Streifzug durch die Berliner Museumslandschaft begeben möchte, kann sich mit einem neuen, prachtvoll ausgestatteten Buch darauf gut vorbereiten. Die Kunsthistoriker Karin Hiller von Gaertringen und Hans Georg Hiller von Gaertringen stellen in dem mit vorzüglichen Fotos von Anja Bleyl ausgestatten Band aus dem Deutschen Kunstverlag Berlin und München (472 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-422-07273-2) nicht weniger als 277 große, kleine und kleinste Sammlungen vor. Die Idee für diese Dokumentation kam den Autoren vor zehn Jahren, als sie angesichts einer schier endlosen Zahl von Einzeluntersuchungen sahen, dass ein zusammenfassender Überblick über die Geschichte, die Aufgaben und den Inhalt der einzelnen Museen fehlt, aber dringend benötigt wird.

Alles Wichtige und Notwendige über die Berliner Museen und Sammlungen zusammenzutragen, war eine gewaltige Arbeit, derer sich die Autoren mit Bravour entledigt haben. Sie gehen nicht alphabetisch nach dem Namen der betreffenden Institution vor, was auch nahe gelegen hätte, sondern gliedern den reichhaltigen Stoff nach Epochen, nach den Jahren der Museumsgründung oder -eröffnung. Der Parcours durch die Berliner Museumsgeschichte beginnt folgerichtig bei der kurfürstlichen und königlichen Kunstkammer mit ihren teils kostbaren, teils wunderlichen Schätzen, und er endet bei ganz neuen Kunst-, Alltags- und Spezialsammlungen sowie an Orten, in denen an die Höhen und Tiefen deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts erinnert wird.

Neben den „klassischen“ Kunstsammlungen auf der Museumsinsel, im Hamburger Bahnhof, Kulturforum und in Dahlem werden Historie und Bestände der Stiftung Stadtmuseum und ihrer einzelnen Häuser im Nikolaiviertel, des Deutschen Historischen Museums, der Topographie des Terrors, der Stiftung Neue Synagoge Centrum Judaicum, des Naturkundemuseums, des Deutsch-Russischen Museums und des Stasimuseums vorgestellt, um an diesen Beispielen die ganze Breite dessen anzudeuten, was es auf diesem Gebiet in Berlin gibt. Hinzu kommen die Heimatmuseen und verschiedene Spezialsammlungen wissenschaftlicher Einrichtungen, ergänzt durch Angaben über das Haus der Wannseekonferenz, die Gedenkstätte Berliner Mauer und den Tränenpalast, das Allliertenmuseum, die Sammlung Fotografie und das Filmmuseum. Erfasst werden am Schluss des Buches etliche kleine, aber nicht unbedeutende Sammlungen, die auch mit Bilden vorzustellen, leider kein Platz mehr war.

Wer sich mit dem Thema intensiver befassen möchte, findet im Literaturverzeichnis viele Hinweise, die man sich sonst mühsam zusammensuchen müsste. Nicht uninteressant sind Hinweise auf das Kolonialmuseum, das Museum für Meereskunde, das Museum für Leibesübungen und weitere Einrichtungen, die schon lange Vergangenheit sind und deren Bestände, so weit erhalten, in andere Sammlungen überführt wurden.

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