Michelangelo des Nordens -
Ausstellung über Bildhauer und Schlossbaumeister Schlüter bis 24. August verlängert



Zu den berühmten Bildhauerarbeiten von Andreas Schlüter gehören die „Masken sterbender Krieger“ im Hof des Zeughauses Unter den Linden, das heute Deutsches Historisches Museum ist.



In der Marienkirche unweit des Alexanderplatzes zieht die Schlüterkanzel mit einem Engel davor bewundernde Blicke auf sich. (Fotos: Caspar)

Wegen des großen Besucherinteresses verlängern die Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz die Ausstellung „SCHLOSS BAU MEISTER Andreas Schlüter und das barocke Berlin“ vom 13. Juli bis zum 24. August 2014. Gefördert von der Kulturstiftung der Länder, dem Kuratorium Museumsinsel und der Sparkassen-Finanzgruppe und weiteren Vereinen und Sponsoren, schildert die Dokumentation im Bode-Museum auf der Museumsinsel Leben und Werk des vor 300 Jahren in Sankt Petersburg verstorbenen Künstlers, dem Berlin zahlreiche Skulpturen und Prunkbauten verdankt. Gezeigt werden Zeichnungen, Grafiken und Baupläne sowie hochkarätige Skulpturen und Modelle von Bildhauerarbeiten des Meisters, den der brandenburgische Kurfürst und preußische König Friedrich III,/Friedrich I. im Jahr 1694 nach Berlin mit dem Auftrag geholt hatte, aus der Residenzstadt ein „Spree-Athen“ mit prächtigen Bauten des Hofes und des Adels zu machen. Gezeigt werden nicht nur Schlüters eigene Werke, sondern auch die seiner italienischen und französischen Zeitgenossen, darunter Bildwerke von so namhaften Künstlern wie Gian Lorenzo Bernini, Francesco Mochi, François Girardon oder Antoine Coysevox. Die durch einen umfangreichen Katalog begleitete Schau holt einen Künstler des Barock ans Tageslicht, der bis zur Eröffnung dieser Ausstellung in der Öffentlichkeit wenig bekannt war. Trotz intensiver Recherche der Kunsthistoriker in Danzig und Sankt Petersburg konnten die Lebensdaten des Meisters nicht genau ermittelt werden. Das einzige Portrait von ihm ist mit dem 1950 gesprengten Berliner Schloss untergegangen, das als Humboldt-Forum seine Wiedergeburt erlebt.

Ein im Münchner Hirmer-Verlag erschienenes Heft macht mit den heute noch in Berlin erhaltenen Bau- und Kunstwerken des Meisters, den man Michelangelo des Nordens nannte, bekannt und lädt zu einer Entdeckungsreise. Da viele Arbeiten von Schlüters Hand ortsgebunden sind, also nicht ausgebaut und ins Bode-Museum verlagert werden können, muss man sich diese Hinterlassenschaften im Deutschen Historischen Museum, im Dom am Lustgarten sowie in der Marienkirche und Nikolaikirche, im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg sowie im Kunstgewerbemuseum Schloss Köpenick und einigen anderen Orten anschauen. Das Bode-Museum, Am Kupfergraben, 10117 Berlin-Mitte ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 19, am Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet. Öffentliche Führungen finden am 20. und 27. Juli sowie am 3., 10., 17. und 24. August jeweils um 14 Uhr statt.

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