Ein Kilogramm Quadriga - Staatliche Münze Berlin prägt ungewöhnlich große und schwere Silbermedaille



Schwer wiegt die Riesenmedaille mit der Darstellung der Quadriga in den Händen von Andreas Schikora, dem Leiter der Staatlichen Münze Berlin.



Die neue Anlageprägung „Silber-Quadriga“ wiegt ein Kilogramm und hat einen Durchmesser von 100 Millimetern. (Fotos: Caspar)

Die Staatliche Münze Berlin hat das Jahr 2014 mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Nach den gesetzlichen Vorgaben stellte sie 20 Prozent der deutschen Kurs- und Gedenkmünzen her, während die anderen Münzstätten in Hamburg, Karlsruhe, München und Stuttgart einen jeweils ähnlich großen Anteil übernommen haben. Insgesamt konnte die traditionell mit dem Buchstaben A zeichnende Berliner Geldfabrik im vergangenen Jahr rund 208 Millionen Kurs- und rund 1,1 Millionen Gedenkmünzen an das Bundesfinanzministerium abliefern. Darüber hinaus prägte sie 800 000 Medaillen mit etwa 400 Motiven. Unter ihnen war die Silbermedaille zum Abschied des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit. Nach Worten von Andreas Schikora, des Leiters der Staatlichen Münze Berlin, war die Medaille sofort vergriffen. Da die Auflage nach dem Jahr der Herausgabe der Medaille auf exakt 2014 Exemplare limitiert war, wird sie nicht mehr nachgeprägt, obwohl es immer wieder Nachfragen gibt. Bei einem Besuch der Geldfabrik im Berliner Bezirk Reinickendorf am 29. Oktober 2014 hatte sich Wowereit bei deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit herzlich bedankt.

Während die Herstellung der neuen Zehn-Euro-Münze zum 200. Geburtstag des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck in der Staatlichen Münze Berlin abgeschlossen ist und die Münze am 26. März 2015 offiziell ausgegeben wird, blickt man dort schon in die Zukunft. Die Prägeanstalt wird 2016 eine weitere Gedenkmünze aus der deutschen Märchenserie herstellen. „Das Motiv stammt aus der Geschichte der Gebrüder Grimm von Rotkäppchen und dem Wolf, und wir sind gespannt, welche Entwürfe die zum Wettbewerb eingeladenen Künstler vorlegen werden“, sagt Andreas Schikora. Er denkt daran, 2016 im Museum der Staatlichen Münze an der Ollenhauerstraße 96 im Bezirk Reinickendorf eine Ausstellung zum Thema Märchen auf Münzen einzurichten, in der alle bisher zu diesem Thema geprägten deutschen Belegstücke und weitere Beispiele aus dem Ausland gemeinsam mit alten und neuen Büchern und Grafiken gezeigt werden sollen.

Da die Nachfrage nach den silbernen Anlageprägungen mit der Darstellung der Quadriga vom Brandenburger Tor nach wie vor groß ist, hat sich die Staatliche Münze Berlin entschlossen, nicht nur Exemplare im Gewicht von einer Unze zu 31,1 Gramm Feinsilber und darunter herzustellen, sondern auch eine Ausgabe, die ein Kilogramm wiegt und einen Durchmesser von 100 Millimetern hat. Der Verkaufspreis für die ungewöhnlich große und schwere Feinsilbermedaille beträgt aktuell rund 710 Euro, kann aber leicht nach dem jeweiligen Tagespreis für Silber schwanken. Jede mit einem Druck von 600 Tonnen hergestellte Prägung wird am Rand durch Einschlagen einer Zahlenpunze nummeriert und ist daher ein Einzelstück. Sie wird mit einem Zertifikat ausgeliefert, das von Andreas Schikora persönlich unterschrieben ist.

Da es jetzt 70 Jahre her ist, dass der Zweite Weltkrieg und damit auch die Naziherrschaft beendet wurde, bringt die Staatliche Münze Berlin zum 8. Mai 2015 in Zusammenarbeit mit dem Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge eine Gedenkmedaille heraus, die deren aus einer Blume bestehendes Logo zeigt. Ebenfalls würdigt sie mit einer Medaille den 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 2015.

Zurück zur Themenübersicht "Münzen und Medaillen"