Von der Clayallee nach Tempelhof
AlliiertenMuseum bereitet sich auf einen Umzug vor und stellt 2016 die Weichen für die Zukunft






Ausgediente Flugzeuge, Wachhäuschen, Eisenbahnwagen und andere Objekte im Außenbereich
des AlliiertenMuseum bekommen auf dem Flughafen Tempelhof ein neues Zuhause.




Auch die Reste eines an der Clayallee gezeigten ehemaligen Spionagetunnels
werden in Tempelhof mit weiteren Exponaten besser präsentiert. (Fotos: Caspar)

Das AlliiertenMuseum an der Clayallee im Berliner Ortsteil Dahlem blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück. Zwei vielbeachtete Sonderausstellungen zur Geschichte des nach dem Zweiten Weltkrieg den US-Amerikanern unterstellten Flughafens Tempelhof und zur Entnazifizierung in Deutschland lockten knapp 70.000 Besucher ins Haus. Vor allem aber fiel im November 2015 mit dem Haushaltsbeschluss des Deutschen Bundestages eine wegweisende Entscheidung für den Umzug des Museums in den Flughafen Tempelhof. Das Jahr 2016 steht daher im Zeichen der Planungen für den neuen Standort, der dem Museum bessere Platzverhältnisse verschafft und besser an das S-Bahnnetz angebunden ist. Intensiv wird an der Neukonzeption der Dauerausstellung gearbeitet, die die Geschichte der Alliierten in Berlin in die Geschichte der deutschen Teilung und des Kalten Krieges einbetten soll.

In diesen Zusammenhang gehört auch die Sonderausstellung "Berlin im Kalten Krieg", die ab Juli 2016 im Haus an der Clayallee gezeigt wird. Anhand von rund einhundert Objekten und ihrer Geschichte beleuchtet die Ausstellung die besondere Bedeutung der ehemaligen Reichshauptstadt als Schauplatz, Symbol und Erinnerungsort des Kalten Krieges. Zudem zeigt sie, wie eng hier zuweilen lokale Ereignisse mit nationalen und globalen Entwicklungen verzahnt waren. Viele Exponate aus der umfangreichen Museumssammlung kommen durch die Sonderausstellung neu zur Geltung. Wie im Museum zu erfahren ist, wurden manche aussagestarke Ausstellungsstücke von Berlinern zur Verfügung gestellt.

Bis Ende Mai 2016 können Besucher die vielgelobte Sonderausstellung "Who was a Nazi? Entnazifizierung in Deutschland nach 1945" erkunden. Das Begleitprogramm mit Führungen und Filmabenden wird fortgesetzt. Theaterfreunde sollten sich den 29. Februar 2016 vormerken, denn an diesem Abend findet im Outpost Theater ein Gastspiel der Bremer Shakespeare Company statt. Das Entnazifizierungsstück "Im Lager hat man auch mich zum Verbrecher gemacht" ist Teil der Projektreihe "Aus den Akten auf die Bühne", die in einmaliger Weise Originaldokumente zum Sprechen bringt.



Zurück zur Themenübersicht "Geschichte, Zeitgeschichte, Ausstellungen"