Mit brennender Sorge
In einem Sendschreiben an die deutschen Katholiken geißelte 1937 Papst XI. die gegen die Kirche und die Menschlichkeit gerichtete Politik der Nationalsozialisten



Das Sendschreiben von Pius XI. "Mit brennender Sorge" wurde in allen katholischen Gemeinden im Deutschen Reich verlesen und brachte die Gestapo und Justiz auf den Plan.



Im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die katholische Kirche fanden in der NS-Zeit Prozesse gegen Ordensangehörige und Priester unter dem Vorwurf der Unzucht unter Männern und mit Schutzbefohlenen statt. Die so genanten Klosterprozesse waren für die Presse ein gefundenes Fressen. Der "Stürmer"-Karikaturist Fips (Philipp Rupprecht) schildert, wie der Teufel einem Geistlichen in die Feder diktiert.



Die Gedenktafel erinnert daran, dass Clemens August Graf von Galen, der spätere Bischof von Münster und Kämpfer gegen nationalsozialistischen Ungeist, als Pfarrer in der Matthiaskirche am Winterfeldtplatz im Berliner Ortsteil Schöneberg gewirkt hat.



Dompropst Bernhard Lichtenberg wurde 1996 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen, sein Grab und die Tafel in der Hedwigskathedrale am Bebelplatz in Berlin erinnern an den Märtyrer.



In der Kaulsdorfer Dorfstraße erinnert die Porzellantafel an Pfarrer Heinrich Grüber, der vielen von den Nazis verfolgten Menschen half, sich nach dem Ende der NS-Herrschaft mit den kommunistischen Machthabern in der DDR anlegte und 1975 zum Ehrenbürger der Stadt Berlin (West) ernannt wurde.



Die Kirche Maria Regina Martyrum am Heckerdamm im Berliner Ortsteil Charlottenburg-Nord wurde 1960 bis 1963 als "Gedächtniskirche der deutschen Katholiken zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissensfreiheit in den Jahren 1933-1945" erbaut. Sie befindet sich unweit der Gedenkstätte im früheren Zuchthaus Plötzensee, wo viele Widerstandskämpfer hingerichtet wurden. Das Evangelischen Gemeindezentrum Plötzensee dient ebenfalls als Gedenkkirche. Der in dem Gotteshaus befindliche Plötzenseer Totentanz ist ein eindrucksvolles Werk des Wiener Künstlers Alfred Hrdlicka. (Fotos/Repros: Caspar)

Nach der Novemberrevolution 1918 und der Umwandlung des Kaiserreiches in die Weimarer Republik bemühte sich der Vatikan um den Abschluss eines Konkordats mit der deutschen Reichsregierung. Auf Länderebene konnte der Apostolische Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., solche Staatskirchenverträge mit Bayern, Preußen und Baden abschließen, während die Verhandlungen auf der Reichsebene nicht voran kamen. Das am 20. Juli 1933 nach langen Verhandlungen in Rom unterzeichnete Reichskonkordat legte unter anderem die Freiheit des Bekenntnisses und der öffentlichen Ausübung der katholischen Religion sowie die Sorge des Staates für die Geistlichen analog den Staatsbeamten fest. Geschützt wurden ferner das Beichtgeheimnis, aber auch Gemeinden und andere Organisationen der Kirche als Körperschaften des öffentlichen Rechts. Das Reichskonkordat legte den Schutz von kirchlichem Eigentum, Vermögen, Rechten und gottesdienstlichen Gebäuden fest und bestimmte, dass staatliche Leistungen nur "im freundschaftlichen Einvernehmen" abgeschafft werden können. Weitere Bestimmungen betrafen die Arbeit der theologischen Fakultäten sowie den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach.

Die Vereinbarungen mit dem Heiligen Stuhl mochten Kritiker des NS-Staates ruhig stellen und ihr Misstrauen gegen den als unchristlich und kirchenfeindlich angesehenen NS-Staat dämpfen. Nicht zu übersehen war aber, dass das Regime, die Nazipartei und ihre Gliederungen, die SA und SS und andere nach und nach vom Konkordat abrückten und zum offenen Kirchenkampf übergingen. Zahlreiche Geistliche beider Konfessionen wurden wegen oppositioneller Haltungen und Kritik am so genannten Krankenmord, das heißt an der Tötung von unheilbaren, behinderten und anderen Menschen jeden Alters, sowie ihrer Hilfe für verfolgte Juden verfolgt und bestraft.

Unchristlicher Germanen- und Herrenmenschenkult

Die kirchenfeindlichen Vorgänge im Deutschen Reich blieben dem Vatikan nicht verborgen. In seiner Enzyklika "Mit brennender Sorge" prangerte Papst Pius XI. die Verstöße gegen das Reichskonkordat von 1933 und die Verfolgung von Geistlichen an, die sich nicht auf die Ideologie und Praxis des NS-Staates einlassen wollten. Das päpstliche Sendschreiben wurde insgeheim vervielfältigt und am 21. März 1937 zur gleichen Zeit in allen katholischen Kirchen verlesen, eine Unbotmäßigkeit, die Hitler und seine Leute zur Weißglut reizte und drastische Gegenmaßnahmen nach sich zog. "Mit brennender Sorge und steigendem Befremden beobachten Wir seit geraumer Zeit den Leidensweg der Kirche, die wachsende Bedrängnis der ihr in Gesinnung und Tat treubleibenden Bekenner und Bekennerinnen inmitten des Landes und des Volkes, dem St. Bonifatius einst die Licht- und Frohbotschaft von Christus und dem Reiche Gottes gebracht hat." Wer nach angeblich altgermanisch-vorchristlicher Vorstellung das düstere unpersönliche Schicksal an die Stelle des persönlichen Gottes rücke, schrieb das Kirchenoberhaupt weiter, der leugne Gottes Weisheit und Vorsehung, die kraftvoll und gütig von einem Ende der Welt zum anderen waltet und alles zum guten Ende leitet.

Die Anklage aus Rom richtete sich gegen den Germanen- und Herrenmenschenkult, der vor allem von der SS gepflegt wurde, weshalb deren Angehörigen der Austritt aus der Kirche zur Pflicht gemacht wurde. Pius XI. gab den bedrängten, vielfach um ihre Freiheit und ihr Leben bangenden Gläubigen am Ende seines Sendschreibens diese tröstlichen Worte auf den Weg: "Er, der Herz und Nieren durchforscht, ist Unser Zeuge, daß Wir keinen innigeren Wunsch haben als die Wiederherstellung eines wahren Friedens zwischen Kirche und Staat in Deutschland. Wenn aber - ohne unsere Schuld - der Friede nicht sein soll, dann wird die Kirche Gottes ihre Rechte und Freiheiten verteidigen im Namen des Allmächtigen, dessen Arm auch heute nicht verkürzt ist. Im Vertrauen auf Ihn ,hören wir nicht auf zu beten und zu rufen' für euch, die Kinder der Kirche, dass die Tage der Trübsal abgekürzt und ihr treu erfunden werdet am Tage der Prüfung; und auch für die Verfolger und Bedränger: der Vater alles Lichtes und aller Erbarmung möge ihnen eine Damaskusstunde der Erkenntnis schenken, für sich und alle die vielen, die mit ihnen geirrt haben und irren. Mit diesem Flehgebet im Herzen und auf den Lippen erteilen Wir als Unterpfand göttlicher Hilfe, als Beistand in Euren schweren und verantwortungsvollen Entschließungen, als Stärkung im Kampf, als Trost im Leid Euch, den bischöflichen Hirten Eures treuen Volkes, den Priestern und Ordensleuten, den Laienaposteln der Katholischen Aktion und allen, allen Euren Diözesanen, nicht zuletzt den Kranken und Gefangenen, in väterlicher Liebe den Apostolischen Segen." Blutige Abrechnung nach dem Endsieg

Nach Kriegsbeginn mühte sich das NS-Regime um eine Art Burgfrieden mit den Kirchen, weshalb Hetze und Verfolgung von Geistlichen formal zurückgingen, aber nicht eingestellt wurden. Hitlers großer Rachefeldzug gegen unbotmäßige Christen blieb dank des Kriegsverlaufs aus, aber Millionen Menschen, ob Gläubige oder Nichtgläubige, erlitten einen furchtbaren Tod. Hitler sah sich als Werkzeug der Vorsehung und beschwor diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit, aber er behielt alle Zeit sein Ziel im Auge, nach dem "Endsieg" mit der Kirche und der Geistlichkeit blutig abzurechnen.

Im Kampf gegen die Kirche konnte das Regime die angebliche oder auch tatsächliche Verderbtheit von Geistlichen und Laien unter dem Dach der Kirche anprangern, ihnen aber auch politische Unzuverlässigkeit vorwerfen. Die mit Sondervollmachten ausgestattete Gestapo ermittelte gegen Geistliche und Gemeindemitglieder wegen des Paragraphen 175, der Homosexualität unter schwere Strafe stellte, aber auch wegen angeblicher oder wirklicher Devisenvergehen. Mit den durch pikante Einzelheiten aufgebauschten Anschuldigungen sprach die Justiz im Einklang mit dem so genannten gesunden Volksempfinden harte Strafen gegen Sittlichkeitsverbrecher im geistlichen Gewand aus, wie man sagte. Insgesamt wurden von rund 2500 Ermittlungsverfahren etwa 250 Strafprozesse eröffnet, wovon 40 mit einem Freispruch und Einstellungen endeten. 64 geständige Priester und 170 Ordensangehörige erhielten Freiheitsstrafen zwischen einem und zwei Jahren. Die Verfahren wurden vor Landgerichten geführt. Ein Teil der Verurteilten, aber auch Freigesprochene wurden in die Konzentrationslager gebracht und unterlagen dort, ganz unten in der Hierarchie der Häftlinge stehend, schlimmer Drangsalierungen.

Letzte Warnung an unbotmäßige Geistliche

Auf dem Höhepunkt der vor allem im deutschen Westen geführten so genannten Klosterprozesse forderte Propagandaminister Joseph Goebbels am 28. Mai 1937 in der Berliner Deutschlandhalle, der Geistlichen angelasteten "planmäßigen sittlichen Vernichtung tausender Kinder und Kranker" durch "vertierte und skrupellose Jugendschänder" ein Ende zu setzen und "diese Sexualpest mit Stumpf und Stiel auszurotten". Der insgeheim wegen seiner sexuellen Ausschweifungen mit jungen Schauspielerinnen als Bock von Babelsberg verspottete Minister zeigte sich dankbar, dass Hitler "als der berufene Beschützer der deutschen Jugend mit eiserner Strenge gegen die Verderber und Vergifter unserer Volksseele" vorgeht. Die Rede wurde im Reichsrundfunk übertragen und erhielt durch Abdruck unter der Überschrift "Letzte Warnung!" in allen Zeitungen des Deutschen Reichs größte Verbreitung.

Dass Hitler ein schwieriges Verhältnis zur Religion und zur Kirche hatte, war allgemein bekannt. Nur in engstem Kreis verschaffte er seiner Wut über die "Pfaffen" Luft. In einem seiner von Henry Picker überlieferten Tischgespräche sagte der katholisch geborene und aufgewachsene Diktator am 11. November 1941 im Führerhauptquartier Wolfsschanze: "Die Partei tut gut, sich von der Kirche fernzuhalten. Feldgottesdienste hat es bei uns nie gegeben. Lieber - sage ich mir - lasse ich mich eine Zeitlang exkommunizieren oder bannen. Denn habe ich Erfolg, so muss ich mir nachher sagen lassen: durch den Segen der Kirche hast du es erreicht. Da mache ich die Sache lieber schon ohne Segen, und es wird mir keine Rechnung vorgelegt."

Gebot der Nächstenliebe

Die in Opposition zu den Deutschen Christen stehende Bekennende Kirche (BK) wandte sich in Schrift und Wort gegen alle Versuche der Gleichschaltung. Der von evangelischen Geistlichen wie Martin Niemöller, Dietrich Bonhoeffer und ihren Mitstreitern im September 1933 gegründete Pfarrernotbund erklärte die Unvereinbarkeit des nationalsozialistischen Arierparagraphen mit dem christlichen Glaubensbekenntnis, sprach sich gegen den Totalitätsanspruch der Nazis aus und setzte sich für Verfolgte und Bedrängte ein. In einer "Protestschrift der Deutschen Evangelischen Kirche an Reichskanzler Hitler" von 1936 heißt es, keine Macht der Welt vermöge die Kirche zu zerstören, sie habe sich der angefochtenen Gewissen ihrer Glieder anzunehmen. "Wenn dem Christen im Namen der nationalsozialistischen Weltanschauung ein Antisemitismus aufgedrängt wird, der zum Judenhass verpflichtet, so steht dagegen das christliche Gebot der Nächstenliebe", wird in dem Protestschreiben betont, das unter anderem von dem in Berlin-Dahlem amtierenden Pfarrer Martin Niemöller, einem der wichtigsten BK-Vertreter unterzeichnet worden war. Prompt wurde die Bekennende Kirche als staatsfeindliche Organisation eingestuft. Ihre Angehörigen erhielten Redeverbot, einige gingen ins Exil. 1937, auf dem Höhepunkt des Kirchenkampfes, mussten sich etwa 800 Mitglieder der Bekennenden Kirche vor Gericht verantworten. Voller Häme beschrieben die von Goebbbels' Propagandaministerium gesteuerten Medien die Angeklagte als scheinheilige Volksverräter.

Amtsenthebung und Prozesse konnten die Verfolgten nicht von ihrer Haltung abbringen. Als Martin Niemöller von einem Gericht 1938 freigesprochen wurde, weil man ihm staatsfeindliche Handlungen nicht nachzuweisen vermochte, ließ ihn der darüber erboste Hitler als "persönlichen Gefangenen" festnehmen. Niemöller überlebte die KZ-Haft in Dachau und bekannte mach 1945 mit weiteren Geistlichen, nicht genug gegen die Verbrechen des Nationalsozialismus unternommen zu haben. Dietrich Bonhoeffer, der erst in Zingst auf der Insel Usedom und dann im märkischen Finkenwalde ein illegales Predigerseminar leitete, erhielt Rede- und Schreibverbot. 1943 verhaftet und am 9. April 1945, einen Monat vor dem Kriegsende, im KZ Flossenbürg ermordet, war er tief davon überzeugt, dass Widerstand nötig und gerechtfertigt ist, denn "Hitler ist der Antichrist. Wir müssen daher weitergehen mit unserer Arbeit und ihn ausmerzen, einerlei ob er erfolgreich ist oder nicht".

Christusfeindliche Glaubensbewegung

Wie Vertreter der Bekennenden Kirche, so haben auch unerschrockene Katholiken ihre Stimme gegen politische Einvernahme sowie Gewalt, Terror, Mord und Unmenschlichkeit im Nazistaat erhoben. Das mit der Hitler-Regierung am 20. Juli 1933 abgeschlossene Reichskonkordat mit dem Vatikan ermöglichte das Fortbestehen der katholischen Schulen und anderer Einrichtungen sowie die Freiheit des Bekenntnisses und seine öffentliche Verbreitung. Nachdem aber klar wurde, dass das Regime zum Kampf gegen die Kirche übergeht, wuchs die Kritik an ihm. In einem von dem Münsteraner Bischof August Kardinal Graf von Gahlen unterstützten "Hirtenwort an die katholischen Arbeiterinnen und Arbeiter" wird entschieden gegen die in der NSDAP, der SA, SS und weiteren Organisationen propagierte und praktizierte christusfeindliche Glaubensbewegung im Lande Stellung bezogen, derzufolge die Deutsche Arbeitsfront die weltanschauliche Betreuung und Ausrichtung der Arbeiter übernimmt und eine Doppelmitgliedschaft von Deutscher Arbeitsfront und konfessionellen Arbeitervereinen nicht statthaft ist.

Vor allem Kirchenzeitungen und Gemeindeblätter, die nicht unter der Kontrolle des Propagandaministeriums standen, prangerten die Zwangssterilisierung und Ermordung von so genannten Erbkranken an und bestärkten ihre Leserinnen und Leser, sich nicht auf die Heilsverprechungen der Nationalsozialisten einzulassen. Folgerichtig begann 1935 eine sich immer mehr verstärkende Verleumdungskampagne, die katholische Geistliche und Institutionen ins Zwielicht zu bringen versuchte. Sie wurden angeklagt, sich an ihren Schützlingen vergangen oder auch Devisen ins Ausland verschoben zu haben. In Gerichtsverfahren wurden hohe Zuchthausstrafen ausgesprochen, zahlreiche Geistliche kamen in die Konzentrationslager, und manche starben dort den Märtyrertod. Der katholische Dompropst Bernhard Lichtenberg wurde 1935 bei den Behörden vorstellig wurde, um gegen die Gräuel in den Konzentrationslagern zu protestieren, und wurde prompt zum "Staatsfeind" erklärt. In seinen Fürbitten in der Hedwigskathedrale am Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz, betete er für Soldaten auf allen Seiten und den Frieden, für die bedrängten getauften und die verfolgten Juden, für die Häftlinge in den Konzentrationslagern und für seine verfolgten Amtsbrüder. Lichtenberg richtete eine Hilfsstelle für getaufte Juden ein. Er half jüdischen und nichtjüdischen Menschen, Illegalen und Wohnungslosen, so gut es ging.

Hilfe für Opfer des Rassenwahns

Wie Lichtenberg engagierte sich auch Heinrich Grüber, evangelischer Pfarrer in Berlin-Kaulsdorf, als Mitglied der Bekennenden Kirche für die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns. Der Seelsorger richtete 1938 An der Stechbahn 3-4 in Berlin-Mitte das "Büro Grüber" ein, das offiziell "Hilfsstelle für nichtarische Christen" hieß. Nach dem Pogrom vom 9. November 1938 nahm Grüber Illegale in seinem Pfarrhaus in Kaulsdorf auf oder versteckte sie in Kleingartenkolonien. Später halfen Grüber und seine Mitstreiter bei der Beschaffung von Ausreisedokumenten für gefährdete Personen.

Das Büro Grüber unterstand der Aufsicht durch Adolf Eichmann, des Organisators der jüdischen Transporte in die Vernichtungslager. Bei einem Gespräch habe der SS-Offizier ihn aufgefordert zu erklären, warum er sich für diese Juden einsetzt, berichtete Grüber später. Er habe doch keine jüdische Verwandtschaft, und er habe es auch nicht nötig, für diese Menschen einzutreten, niemand werde ihm diesen Einsatz danken. Der Pfarrer antwortete, Gott habe ihm genau das zur Aufgabe gemacht. Grüber ließ sich nicht einschüchtern, wurde 1940 verhaftet und kam erst ins KZ Sachsenhausen und dann ins KZ Dachau, von wo aus er 1943 schwerkrank entlassen wurde. Unter strengen Auflagen durfte er in Kaulsdorf weiter amtieren. Am 22. April 1945 ging er mit weiteren Unerschrockenen der einmarschierenden Roten Armee entgegen und half so Blutvergießen bei der Übergabe des Berliner Ortsteils zu verhindern.

28. September 2017

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