Musik, Sprache der Welt
Neue Goldserie zu 50 Euro präsentiert ab 2018 Meisterwerke des deutschen Instrumentenbaus



Die Kontrabass-Münze hat das Gewicht von einer Viertelunze (7,78 Gramm) und besteht aus 999,9er Feingold. Der Durchmesser beträgt 22 Millimeter.



Ludwig van Beethoven wurde 1970 mit einer bundesdeutschen Fünf-Mark-Münze gewürdigt.



Die Fünf-Mark-Stücke zum Jahr der Musik (1985) und zu Ehren von Felix Mendelssohn Bartholdy (1984) werden in keiner Sammlung zum Thema "Musica in nummis" fehlen.



Johann Sebastian Bach wurde in unterschiedlicher Weise auf einer bundesdeutschen und einer DDR-Münze aus Silber gewürdigt. (Fotos: BADV, Caspar)

Sammler, die sich für Münzen und Medaillen zum Thema Musik, Komponisten und Konzerte interessieren, werden sich über die Nachricht freuen, dass die deutsche Bundesregierung im kommenden Jahr eine mit einem Kontrabass geschmückte neue Goldmünze herausgeben wird. Das 50-Euro-Stück bildet den Auftakt einer fünfteiligen, bis 2022 laufenden Serie, in der Musikinstrumente vorgestellt werden. Mit ihr soll der Instrumentenbau in Deutschland quer durch die Jahrhunderte gewürdigt werden, der seit dem Mittelalter eine herausragende Stellung in Europa einnimmt und bis heute für Musiker in Deutschland und der Welt produziert.

Aufgrund ihrer Qualität und Innovation besitzen die Instrumente einen guten Klang als Botschafter der deutschen Musikkultur im In- und Ausland. Mit der Darstellung von Musikinstrumenten wird das Repertoire von deutschen Münzmotiven um interessante Motive ausgebaut und auf eine besonders angenehme Weise ergänzt. Die Serie schließt sich an eine Folge recht kleiner, ja winziger Goldmünzen zu 20 Euro an, die das Internationale Jahr der Wälder mit der Abbildung von Blättern heimischer Bäume würdigt.

Die Jury hat sich bei der Kontrabass-Münze für ein Modell von Erich Ott entschieden, einem Münchner Künstler, dem wir viele interessante Entwürfe für bundesdeutsche Kurs- und Gedenkmünzen verdanken. Dargestellt sind auf der Bildseite eines dieser Streichinstrumente und daneben der aufrecht stehende Bogen. "Der Kontrabass als das tiefste Instrument der De braccio Familie ist repräsentativ in das Münzrund gesetzt. Die Monumentalität entspricht dem Charakter des Instruments. Das Verhältnis von Figur und Grund hat einen guten Klang. Die kreisförmige Spationierung (Sperrung, H. C.) der Groteskschrift öffnet den Klangraum nach Außen", stellt das Preisgericht anerkennend fest. Die Wertseite zeigt den deutschen Bundesadler sowie den Schriftzug "BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND", die Wertziffer und Wertbezeichnung sowie die Jahreszahl 2018. Umgeben wird der Adler von den zwölf Europasternen. Da die Goldmünze in allen fünf deutschen Prägeanstalten hergestellt wird, sind deren Prägebuchstaben auf der Adlerseite notiert, und zwar Berlin (A), München(D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G) und Hamburg (G). Statt einer Randschrift trägt die Münze einen geriffelten Rand.

Das neue Goldstück passt gut in eine Sammlung zum Thema "Musica in nummis". Wer sich ihm verschrieben hat, wird auf der Suche nach Belegstücken aus edlem und unedlem Metall zur Erinnerung an große Komponisten und Dirigenten bald fündig und kann nach ihnen auf Münzbörsen als auch in den Angebots- und Versteigerungskatalogen des Münzhandels Ausschau halten. Außerdem gibt es zu diesem Thema eine gute Literatur, genannt sei vor allem das vierbändige Werk von Paul Niggl "Musiker-Medaillen", das 1965 bis 2001 im Verlag Hofmeister Hofheim erschien.

Viele Stücke zu dem Motivbereich "Musik, Sprache der Welt" sind preiswert zu haben. Es müssen ja nicht gleich die teuren und schweren Goldstücke zu Ehren der Wiener Symphoniker sein, die sich gut zur Geldanlage eignen. Man braucht sich nur bei den Gedenkmünzen der früheren DDR beziehungsweise der Bundesrepublik Deutschland umzuschauen und hat ziemlich schnell und auch recht günstig eine Handvoll Belegstücke zu Ehren der ganz Großen der Musikgeschichte beisammen. Genannt seien Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Georg Friedrich Händel, Franz Liszt, Albert Lortzing, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, Richard Strauss und Richard Wagner. Aus anderen Ländern können weitere Namen hinzu gefügt werden. Es müsste ferner auf Münzen und Medaillen mit der Darstellung von Musikerdenkmälern und bedeutenden Konzerthäusern geachtet werden.

Übrigens ist manche Musiker-Münze erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen. So gehören, streng genommen, auch Prägungen mit dem Bildnis des preußischen Königs Friedrich II., des Großen, auch in eine Musiker-Sammlung. Denn der begnadete Flötenspieler und Musikenthusiast hat zahlreiche Kompositionen geschrieben, auch heute Klassik-Fans zu Gehör gebracht werden.

5. September 2017

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