Blühe deutsches Vaterland
Lorbeerzweige und Eichenblätter erscheinen auf vielen in- und ausländischen Münzen und Medaillen



Münzen der Weimarer Republik sind vielfach mit Eichenlaub und im Fall des Fünf-Mark-Stücks mit einem prächtigen Eichenbaum geschmückt.



Das französische Fünf-Francs-Stück von 1848 zeigt Symbole der Revolution und auf der Wertseite eine prächtigen Eichenkranz.



Obwohl König Ludwig XV. von Frankreich noch keine Heldentaten begangen hat, wurde sein kindlichen Kopf nach antiker Tradition mit dem Siegeslorbeer geschmückt.



Mit dem seltenen Prämiendoppeltaler von 1847 hat man fleißige und gesittete Studenten der Königlich-sächsischen Akademie für Forst- und Landwirte ausgezeichnet.



Die Freie Stadt Frankfurt am Main blickt auf eine lange Münzgeschichte zurück. Im 19. Jahrhundert hat sie patriotisches Eichenlaub für ihre Münzen entdeckt.



Das Blatt auf der Rückseite des goldenen Zwanzigmarkstücks von 1872 diente als Lückenfüller, später hat man nach Veränderung beim Landesnamen auf das deutsche Symbol verzichtet.



Das bundesdeutsche Zweimarkstück von 1951 wurde wegen der Verwechselungsgefahr mit den normalen Einmarkstücken bald wieder eingezogen und wird im Handel gut bezahlt.



In der Goldmünzenserie "Deutscher Wald" kam 2010 ein Motiv mit einem Eichenblatt heraus. (Fotos/Repros: Caspar)

Im Zusammenhang mit der Suche nach neuen Bildern für das neue Kursgeld der Weimarer Republik ist in den Akten des Reichskunstwarts Edwin Redslob von Schiffen und Brunnen, aber auch von Bäumen die Rede. Während es die ersten beiden Ideen nicht zur Massenprägung schafften, von der Gedenkmünze zur Hundertjahrfeier von Bremerhaven von 1927 abgesehen, wurde die auch "Schicksalsbaum der Deutschen" gefeierte Eiche in voller Schönheit zwischen 1927 und 1933 auf ein Fünfmarkstück gesetzt. Dass sie ein ganzes Münzrund einnimmt, war neu und ungewöhnlich. Hingegen ist Eichenlaub als Schmuck von Münzen seit dem 19. Jahrhundert beliebt.

Hochtalentierte Stempelschneider mit guter Beobachtungsgabe, ruhiger Hand und Liebe zum Detail haben Pflanzen und Tiere bereits in der Antike auf unnachahmliche Weise ins enge Rund von Münzen gebannt. Die Prägungen unterstreichen, dass der Transfer von Kulturpflanzen und Nutztieren aus dem Nahen Osten unabdingbar für die Entstehung und Entwicklung der griechischen Hochkultur war. Weizen, Gerste, Erbsen, Linsen, Flachs und andere Pflanzen sowie Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder waren den alten Griechen so heilig und wichtig, dass sie sie auf ihren Geldstücken verewigten. In der Antike galt der immergrüne Lorbeer als heilig und wurde als Sinnbild des Triumphes und der ewigen Jugend, als Mittel gegen Krankheiten aller Art geschätzt, weshalb man die Bäume zu deren Abwehr auch vor die Haustüren pflanzte. Nicht zuletzt spielt bis in unsere Zeit der Lorbeer als Siegeszeichen und zur Verherrlichung von gekrönten Häuptern und Feldherren auf Münzen und Medaillen eine hervorragende Rolle. Der immergrüne Lorbeer um das Haupt des Licht- und Sonnengottes Apollon hat mit dessen Lebensgeschichte zu tun, denn der Held reinigte sich nach der Tötung des delphischen Drachens Python mit einem Lorbeerzweig und zog, mit Lorbeerblättern geschmückt, in Delphi ein und gründete hier das Orakel.

Verehrt wegen heilender Kräfte

Dass sich die Menschen im alten Griechenland zu verschiedenen Anlässen mit Kränzen aus Lorbeerblättern und anderen Pflanzen geschmückt haben, wissen wir sowohl aus detailgenauen Darstellungen in der Skulptur und auf Vasen als auch auf geprägtem Metall sowie aus historischen Texten. Antike Graveure mühten sich erfolgreich um eine realistische Wiedergabe der Pflanzen, denen man zu Recht heilende Kräfte zuschrieb, so dass es möglich ist, die auf den oft winzigen Geldstücken dargestellten Gewächse von der Anemone über die Dattelpalme und den Efeu bis zum Mohn, Lorbeer, Weintrauben und Zypressen sehr gut zu erkennen. Die auf Münzen dokumentierte Verehrung von Eichen und ihren Früchten wird aus den engen Beziehungen zwischen Zeus und seinen Symboltieren Adler und Stier abgeleitet.

Unternehmen wir einen großen Sprung nach Deutschland, in das 20. Jahrhundert. Die Ausprägung der nach einem Entwurf von Max Dasio (München) gestalteten Fünfmarkmünze der Weimarer Republik mit dem Eichenbaum wurde am 21. Juli 1927 im Reichsgesetzblatt verkündet. Dass diese bis Anfang 1933 in riesigen Stückzahlen geprägte, durch die vielen Einschmelzungen aber selten gewordene Münze eine längere Vorgeschichte hat, steht in dem Text mit den technischen Parametern (500 Teile Silber, 500 teile Kupfer, 25 Gramm Gewicht, Durchmesser 36 Millimeter) Beschreibungen beider Münzseiten natürlich nicht. Diese kann man umrisshaft in den Akten des Reichskunstwartes nachlesen. Der zur Realisierung bestimmte Künstler hatte mehrere Vorschläge unterbreitet, die sowohl bei Redslob als auch im Reichsfinanzministerium keinen Anklang fanden. In einem Vermerk vom 4. April 1924 an den Reichsminister der Finanzen hielt Redslob seine Einwände fest. Gegenüber dem Schriftband BLÜHE DEUTSCHES VATERLAND aus dem Deutschlandlied von Heinrich Hoffmann von Fallersleben wirke der Baum zu klein, was von Dasio in einem zweiten Anlauf korrigiert wurde. Eine Umschrift, und zwar die eben zitierte, fand Redslob unerlässlich, sonst würde die "sinnvolle Deutung wegfallen, die jetzt durch Anwendung des Schlusses des Deutschlandliedes gegeben ist und das Motiv des Baumes erst berechtigt macht".

Rätselraten um verdorrte Äste

Edwin Redslob setzte sich, wie wir beim Anblick der Fünfmarkstücke mit dem Eichbaum erkennen können, nicht mit der Inschrift BLÜHE DEUTSCHES VATERLAND durch, denn es wurde die aus dem gleichen Lied entnommene Zeile EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT verwendet. Damit konnte sich Redslob nicht anfreunden, denn er sah eine Diskrepanz zwischen dem Bild des Baums und der Umschrift. "Um nämlich die vom Reichsfinanzministerium aus gewünschte Verwendung des Baumes als Münzbild zu motivieren, da ja eigentlich landwirtschaftliche Motive auf Münzen wenig günstig sind, hatte ich als Umschrift empfohlen ,Blühe, deutsches Vaterland'. Mit dieser Umschrift würde man den Baum als Symbol Deutschlands viel eher verstanden und gewürdigt haben als mit der jetzigen Umschrift, die auf das Münzbild keinen Bezug nimmt." Die vom Reichsfinanzministerium eigenmächtig vorgenommene Änderung veranlassten Redslob zu einer grundsätzlichen Bemerkung: "Von dem Wunsche beseelt, dass die Münzen des Deutschen Reiches so gut wie nur irgend möglich ausgeführt werden, möchte ich also dringend bitten, dass ich künftig nicht bei Ablieferung des ersten Entwurfs zeichnerischer oder plastischer Art ausschalte [gemeint ist ausgeschaltet werde, H. C.], sondern bis zuletzt und gerade während der ganzen Bearbeitung der Ausführung beteiligt bleibe".

Die Akten geben Aufschluss über die Frage, die sich durch die numismatische Literatur zieht, warum der Baum einige verdorrte Zweige hat. Ein Schreiben an den Vorsitzenden der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Prof. Dr. Pfeiffer, beantwortete Redslob am 17. April 1929 so: "Die Mitteilung wegen der fehlenden zweige am Eichbaum des Fünfmarkstücks interessierte mich sehr, der Gedanke, dass sie sich auf Elsass-Lothringen und Oberschlesien [zwei durch den Versailler Friedensvertrag abgetretene Gebiete, H. C.] bezögen, ist nachträglich hineininterpretiert. Der erste Entwurf hatte übrigens die Inschrift ,Blühe deutsches Vaterland', die eine solche Deutung ausgeschlossen haben würde". Eine an Dasio gerichtete Anfrage, ob er bei seinem Münzbild die Symbolik bewusst angewandt habe, ergab die überraschende Antwort, die Vox populi, also die Stimme des Volkes, habe schon recht gehabt mit den Ästen an der Eiche. Wie dem auch sei, der Ärger über die über seinen Kopf hinweg angeordneten Änderungen bei der Eichbaummünze war beträchtlich, denn Redslob hat mehrfach in seinen Briefen betont, dass es besser gewesen wäre, die von ihm favorisierte Umschrift zu verwenden.

Heidnischer Götzenglaube

Eichen besaßen und besitzen bei vielen Völkern hohes Ansehen. In der griechischen und römischen Antike wurden die Götter in schattigen Hainen aus diesen besonders stattlichen Bäumen mit hartem Holz und langem Leben verehrt, weil man glaubte, ihnen wohne eine besondere Macht inne. Bestimmte Bäume wurden einzelnen Gottheiten zugeordnet. So verband man Zeus mit der Eiche, und der Ölbaum stand für Athena und der Lorbeer für Apollon. Neben Lorbeer- und Olivengewinde hat man in der Antike Siegern sportlicher Wettkämpfe Eichenkränze um den Kopf gewunden, aber auch Dichter und Sängern konnten sich über diesen Schmuck freuen. Es kam vor, dass man unter rauschenden Eichen die Götter um Rat fragte und um Hilfe bat, und man hat Götterstatuen mit Eichen- und anderen Kränzen geschmückt. Auch die Germanen, Kelten, Slawen und andere Völker besaßen ihre heiligen Eichen. Allerdings wurden im Zuge der Christianisierung im ersten Jahrtausend diese imposanten Schutz- und Schattenspender gefällt, um heidnischen Götzenglauben zu überwinden. Seit dem 19. Jahrhundert hat man Eichen an ausgewählten Plätzen gepflanzt, um bedeutende historische Ereignisse und Gestalten zu ehren. Erinnert sei an Luther-, Bismarck- und Kaisereichen und solche, die Orte der 1813 bis 1815 erfolgreich geführten Befreiungskriege gegen das napoleonische Frankreich weithin sichtbar markieren. Viele Bäume stehen noch heute.

Heil dir im Siegerkranz

Beliebt waren um die Köpfe von Kaisern, Königen und anderen Fürstlichkeiten gewundene Lorbeerkränze unabhängig davon, ob der betreffende Herrscher wahre Heldentaten vollbracht hat oder nicht. So konnte es geschehen, dass auf russischen Rubeln der Jahre 1740 und 1741 Zar Iwan VI. einen überhaupt nicht zu dem Kleinkind passenden Lorbeerkranz trägt. Das gleiche kann man auch bei König Ludwig XV. beobachten, der mit fünf Jahren den französischen Thron bestieg. Auch König Friedrich II. von Preußen, genannt der Große, ist auf geprägtem Metall im Schmuck des Siegeslorbeers dargestellt. Ohne diesen konnte man sich offenbar den Sieger in den Schlesischen Kriegen gegen Österreich nicht vorstellen. Einer der letzten deutschen Fürsten, der diese Auszeichnung für sich in Anspruch nahm, war König Wilhelm I. von Preußen, der 1871 den deutschen Kaisertitel annahm. Der nach dem deutsch-österreichischen Krieg von 1866 geprägte Siegestaler zeigt ihn nach dem Motto "Heil dir im Sicherkranz" wie einen antiken Herrscher im Schmuck von Lorbeerzweigen, der sich als Herrscherzeichen in der Epoche der Dampfmaschine und Eisenbahn wie aus der Zeit gefallen ausnehmen. Während Lorbeer- und Palmenzweige seit der Renaissance auf unzähligen Münzen und Medaillen vorkommen, wurde das Eichenlaub erst um 1800 als Münzschmuck populär. Nach dem Sieg der französischen Revolution von 1789 und dem Sturz des Königtums wurden die von Lorbeerzweigen umkränzten bourbonischen Lilien durch das mit der phrygischen Mütze geschmückte Liktorenbündel ersetzt und durch einen Eichenkranz eingefasst.

Eichenblätter oder Gewinde aus Eichenlaub erfreuten sich ab 1800 als Münzschmuck zunehmender Beliebtheit. Der 1802 vom Ersten Konsul Napoleon Bonaparte, ab 1804 Kaiser Napoleon I., gestiftete Orden der Ehrenlegion ist mit einem Kranz aus Lorbeer- und Eichenzweigen geschmückt. Das 1813 am Vorabend der Befreiungskriege vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gestiftete, von Karl Friedrich Schinkel gestaltete Eiserne Kreuz trägt neben der Königskrone, dem Monogramm FW sowie der Jahreszahl 1813 drei Eichenblätter als Schmuck. Auch der Stab, den die Lenkerin der Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin hält, ist mit einem Eichenkranz mit dem Eisernen Kreuz darin sowie dem preußischen Adler darauf versehen. Die riesige Bavaria auf der Theresienwiese in München trägt nicht nur einen Eichenkranz im Haar, die Symbolfigur der Bayern streckt auch einen solchen grüßend in die Höhe. Ähnlich ist die Eiche auch auf vielen anderen im 19. und 20. Jahrhundert errichteten Standbildern präsent, so auf dem Kreuzbergdenkmal in Berlin ebenfalls nach einem Entwurf von Schinkel, das den Helden und Toten der Befreiungskriege sowie berühmten Schlachten gewidmet ist.

Treue und Standhaftigkeit

Die Kämpfer gegen das napoleonische Frankreich schmückten ihre Helme und Uniformen mit Eichenlaub und schworen im Schatten uralter Eichen einander Treue und Standhaftigkeit bis in den Tod. Wenn man Freiheitsbäume pflanzte, dann waren es Eichen. Im Deutschen Bund, dem nach den Befreiungskriegen gebildeten lockeren Zusammenschluss von Fürstentümern und Freien Städten, avancierte die Eiche zum Baum der Deutschen. Sie wurde von Dichtern besungen und von Malern in ihrer mächtigen Blätterpracht dargestellt. Als 1817 das Wartburgfest gefeiert wurde und man mit dem Gedenken an die Befreiungskriege gegen Fürstenwillkür und die Unterdrückung freien Geistes protestierte, schmückten die teilnehmenden Studenten ihre Hüte und Kleider mit Eichenzweigen und schwenkten mit diesen bestickte schwarz-rot-goldene Fahnen.

Auf deutschen Münzen hat man vor über 200 Jahren nach und nach den fürstlichen Lorbeer durch das, man möchte sagen, bürgerliche Eichenlaub abgelöst. Ein frühes Beispiel für den sich im Laufe des 19. Jahrhunderts verstärkenden Trend ist ein probeweise geprägtes Silberstück zu fünf Francs von 1808, mit dem Carl Friedrich von Baden den französischen Kaiser Napoleon I. als "Beschützer des Rheinbundes" ehrte. Während der Kaiserkopf die Vorderseite der ungewöhnlichen Silbermünze ziert, umschließen Titel und Name des Großherzogs einen Eichenkranz mit der Wertangabe in der Mitte. Viel Eichenlaub ist auf preußischen Reichstalern und kleineren Werten aus dieser Zeit zu sehen. Ein Eichenkranz umschließt die probeweise hergestellten Ausgleichungsmünzen zu zehn und fünf Pfennigen, auf denen die Borussia, Preußens Symbolfigur, segnend dargestellt ist. Auch der anlässlich des Besuchs des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.) im Jahre 1812 geprägte Kronprinzentaler mit der Inschrift GOTT SCHÜTZE IHN UND DEN THEUREN ERBEN SEINES THRONS verwendet den Eichenkranz als Schmuck.

Lückenfüller auf Goldmünzen

Unschwer lassen sich weitere Münzen dieser Art finden. So ist Eichenlaub in reichlichem Maße auf bayerischen Kurs- und Geschichtsmünzen aus der Zeit König Ludwigs I. und seiner Nachfolger zu sehen. Auch Geldstücke anderer Monarchien sind mit Eichenblättern als Verzierung fürstlicher Wappen versehen. Gelegentlich kommen Kombinationen von Lorbeerzweigen und Eichenlaub vor, etwa auf dem königlich-sächsischen Verfassungstaler von 1831 oder einem Münzbesuchstaler aus Hannover von 1854. Selbstverständlich bediente sich auch die Freie Stadt Frankfurt am Main des Eichenlaubs als Münzschmuck. Ein Doppeltaler von 1840 anlässlich der fünften Säkularfeier des städtischen Münzrechts und der Eröffnung der Neuen Münze zeigt auf der Wertseite eine prächtige Umrahmung mit Eichenblättern. Wo immer die Francofurtia als Symbolfigur der Mainmetropole erscheint, trägt sie einen Eichenkranz im Haar. Angesichts der Gunst, in der die Eiche bei den Deutschen stand und heute steht, ist es nicht verwunderlich, dass auch Münzen der Kaiserzeit und danach mit Eichenkränzen oder Eichenblättern geschmückt wurden. Da auf den frühen Reichsgoldmünzen der Ländername DEUTSCHES REICH nicht symmetrisch rund um den Adler angebracht werden konnte, hat man die kleine Lücke mit einem Eichenblatt ausgeglichen. Bei der Umgestaltung der Reichsgoldmünzen wurde schon bald auf diesen Lückenfüller verzichtet. Die kaiserzeitlichen Mark- und Fünfzigpfennigstücke sowie die großen Zwanziger aus Kupfernickel kommen ohne diesen Schmuck nicht aus. Ebenso sind Drei-, Zwei- und Einmarkstücke der Weimarer Republik sowie weitere Prägungen aus der NS-Zeit sind mit Eichenlaub geschmückt.

Die in der Bundesrepublik Deutschland geprägten Kursmünzen verwenden Eichenblätter als Schmuck und Erkennungszeichen, so die ab 1949 geprägten Pfennige und Groschen. Symbolkraft besitzt angesichts des gigantischen Wiederaufbauprogramms nach dem Zweiten Weltkrieg die kniende Frau, die ein Eichenbäumchen pflanzt. Diese von Richard M. Werner gestaltete Allegorie erschien erstmals auf den Fünfzigpfennigstücken von 1949 und wurde bis 2001 geprägt, als die Mark von der Gemeinschaftswährung Euro abgelöst wurde. Eichenblätter rahmen die Wertzahl 1 auf den von 1950 bis 2001 geprägten Einmarkstücken nach einem Entwurf von Josef Bernhart ein. Die vom gleichen Künstler gestalteten Zweimarkstücke aus dem Jahr 1951 verwenden statt der Eiche als Rahmung der Wertziffer Ähren und Weintrauben. Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem Einmarkstück war dieser Münze nur eine kurze Lebensdauer beschieden.

Schmuck hoher DDR-Orden

Auf Pfennigen, Groschen, Fünfzigpfennig- sowie Ein- und Zweimarkstücken der DDR findet man ebenfalls Eichenblätter, ebenso auf verschiedenen an Militärangehörige und Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit verliehene Orden. Zu nennen wären der Karl-Marx-Orden und der Blücherorden, der wie auch das auf Halde liegende Militärgeld nie verliehen wurde, weil der Kriegsfall zwischen beiden deutschen Staaten zu deren Glück nicht eintrat.

Als um das Jahr 2000 vor der Einführung des Eurobargeldes nach Münzmotiven gesucht wurde, standen zahlreiche Vorschläge zur Diskussion. Eingereicht wurden für die die Deutsche Mark ablösenden neuen Münzen unter anderem Entwürfe mit Porträts bekannter Persönlichkeiten sowie Bauwerke und Allegorien. Allerdings wurden nur diejenigen Entwürfe berücksichtigt, die im In- und Ausland ohne weiteres als "typisch deutsch" der Bundesrepublik Deutschland zugeordnet werden können. Deshalb schmücken der Bundesadler, das Brandenburger Tor und Eichenblätter unsere Kursmünzen. Als um das Jahr 2000 vor der Einführung des Eurobargeldes nach Münzmotiven gesucht wurde, standen zahlreiche Vorschläge zur Diskussion. Eingereicht wurden unter anderem Entwürfe mit Porträts bekannter Persönlichkeiten sowie Bauwerke und Allegorien. Allerdings wurden nur solche Entwürfe verwirklicht, die im In- und Ausland ohne weiteres als typisch deutsch der Bundesrepublik Deutschland zugeordnet werden konnten. Deshalb schmücken der Bundesadler, das Brandenburger Tor und Eichenblätter unsere Kursmünzen im Wert bis zwei Euro. In der vor einigen Jahren zum Thema "Deutscher Wald" aufgelegten Goldmünzenserie ist selbstverständlich ein Eichenblatt vertreten.

16. Oktober 2018



Zurück zur Themenübersicht "Münzen und Medaillen"