Das Datum war gut gewählt, der Standort auch: Seit 5. Mai 2018, dem 200. Geburtstag von Karl Marx, ist die Staatliche Münze Berlin in der Mitte der Hauptstadt am Leipziger Platz 1 präsent. In den Verkaufsräumen des Edelmetallhändlers philoro bietet die Prägeanstalt mit langer, bis in das Jahr 1280 zurückreichenden Geschichte große und kleine Medaillen an. Im Schaufenster kann man die weltweit größte und schwerste Silbermünze der Welt betrachten, und wenn man Geld übrig hat auch für 100 000 Euro kaufen. Die von Stefanie Lindner gestaltete Riesenmünze, korrekterweise muss man sagen Riesenmedaille, wiegt 2000 Unzen, was 62,2 Kilogramm entspricht. Der Durchmesser beträgt 400 Millimeter und die Dicke 50,42 Millimeter. Zu dem an Fotos aus dem 19. Jahrhundert angelehnten Porträt von Karl Marx kontrastiert auf der Rückseite der Bundesadler, auf dessen Flügeln die Wappen der 16 deutschen Bundesländer gelegt sind. Andreas Schikora, der Leiter der Berliner Münze, freut sich, dass der seit 2006 im Bezirk Reinickendorf ansässige Traditionsbetrieb wieder in City präsent ist und erwartet neue Aufmerksamkeit.

Christian Brenner, Geschäftsführer der auf Veranlagung sowie den An- und Verkauf von Edelmetallen spezialisierten Firma mit Sitz in Leipzig, freut sich, dass die Staatliche Münze Berlin die wegen ihrer Größe nicht geprägte, sondern aus einem fast wagenradgroßen Stück Silber in tagelanger Arbeit gefräste Marx-Ausgabe nicht einem Museum anvertraut hat sondern sie am "Superstandort Leipziger Platz" zeigt. Hohe Aufmerksamkeit sei ihr an dieser belebten Stelle sicher. Wer möchte, kann im Laden eine kleine Ausgabe der Marx-Medaille ist kaufen. Sie wiegt eine Unze, also rund 31,1 Gramm und wird in einem attraktiven Umschlag mit erläuterndem Text angeboten.

Während in Trier, wo der Kritiker unhaltbarer Zustände seiner Zeit sowie des kapitalistischen Systems Karl Marx am 5. Mai 1818 geboren wurde, gefeiert und ein aus China stammendes Denkmal enthüllt wurde, bestand in Berlin Gelegenheit, an der Leipziger Straße 1 vorbeizuschauen und unter fachlicher Anleitung auf einer historischen Spindelpresse kleine Medaillen zu prägen. Zur Feier des Tages wurde eine 35 Millimeter große Medaille aus Tombak verschenkt. Sie zeigt einen Bärenkopf als Logo der Berliner Münze sowie eine ungewöhnlichen Ansicht des achteckig gestalteten Leipziger Platzes, der in "Mauerzeiten" eine von schießwütigen DDR-Grenzern schwer beachte Wüste war.

Siehe Eintrag auf dieser Internetseite/Münzen vom 2. Februar 2018

5. Mai 2018

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