"So wie es ist bleibt es nicht"
Am 4. November 1989 forderten Ost-Berliner auf dem Alexanderplatz "Demokratie jetzt oder nie"



Zahlreiche vor 30 Jahren bei den Demonstrationen mitgeführte Transparente kamen ins Deutsche Historische Museum Unter den Linden in Berlin und werden dort ausgestellt.



Auf der Zehneuromünze von 2010 wird gezeigt, was damals gerufen wurde: "Wir sind ein Volk".





Die Volkswut kannte keine Grenzen, und manche Transparente konnten richtig gemein sein, etwa wenn Adolf Honecker mit Hitlerbärtchen und Ministerpräsident Stoph in Häftlingskleidung fast mit einer Schlinge um den Hals hoch gehalten wurden.



In seiner Autobiographie "Nachruf" beschreibt Stefan Heym (Geburtsname Helmut Flieg), wie er nach seiner Flucht aus Nazideutschland zu diesem seinen Pseudonym kam, wie er in den USA eingebürgert wurde, an der psychologischen Kriegführung gegen Nazideutschland beteiligt war, in die DDR gelangte und in Konflikt mit dem real existierenden Sozialismus unter Ulbricht und Honecker kam. Stefan Heym, der ein ebenso riskantes wie unbeugsames Leben als deutscher Jude und kommunistischer Intellektueller führte, starb 2001 und ist auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee bestattet.







Pfiffe und Buhrufe ernteten Günter Schabowski und Markus Wolf am 4. November 1989, ihre reumütigen Bekundungen mochte kaum jemand für echt und ehrlich anerkennen, zu sehr waren sie in das SED-Regime und seine Verbrechen verstrickt. Die Funktionäre mochten noch so sehr um Verständnis und Geduld werben, die meisten ihrer bisherigen Untertanen waren mit ihrer Geduld am Ende.



An verschiedenen Stellen im ehemaligen Ost-Berlin wird mit solchen Stelen an die friedliche Revolution in der DDR erinnert. Diese steht auf dem Hausvogteiplatz.



Das Denkmal mit den beiden Händen rechts macht an der früheren Grenzübergangsstelle Marienborn darauf aufmerksam, dass Mauern nicht ewig stehen können. (Fotos/Repros: Caspar)

Am 4. November 1989 kamen eine halbe, manche sagen eine Million Ostberliner auf dem Alexanderplatz ("Alex") zur größten freien Demonstration zusammen, die die DDR in ihrer 40jährigen Geschichte gesehen hat. Theaterleute hatten die Protestaktion organisiert, und die Staatsmacht konnte nicht anders als sie zu genehmigen. Dass Plakate mit Aufschriften wie "Stasi an die Stanze", "Öko-Daten ohne Filter", "Kein Artenschutz für Wendehälse" oder "Rücktritt ist Fortschritt", "Sägt die Bonzen ab - nicht die Bäume", "Glasnost statt Süßmost", "Skepsis bleibt erste Bürgerpflicht", "Privilegien für alle" und "Eine Lüge tötet hundert Wahrheiten" hochgehalten wurden und Vertreter des SED-Regimes und der Stasi ausgepfiffen wurden, war neuem Selbstbewusstsein und dem Mut der Verzweiflung geschuldet. Dazu konnte man Honecker hinter Gittern und eine Karikatur von Egon Krenz als zähnefletschender Wolf mit weißem Häubchen aus dem Märchen vom Rotkäppchen sehen. Ähnliche Bilder und Parolen waren schon zuvor in Plauen, Leipzig und anderswo hochgehalten worden. Ausgesprochen wurde die Hoffnung auf einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz", denn zu diesem Zeitpunkt, fünf Tage vor dem Fall der Berliner und der innerdeutschen Mauer, war die Wiedervereinigung bei den meisten Ost- und Westdeutschen noch außerhalb jeder Vorstellungskraft. Langsam wurde nach jenem 9. November 1989 aus der Parole "Wir sind das Volk" der Ruf "Wir sind ein Volk".

Jubelnder Beifall brandete auf, als am 4. November 1989 die schon betagte Schauspielerin Steffie Spira aus Bertolt Brechts Gedicht "Lob der Dialektik" zitierte, in dem steht: "Wer noch lebt, sage nicht: niemals! / Das Sichere ist nicht sicher. / So, wie es ist, bleibt es nicht. / Wenn die Herrschenden gesprochen haben / Werden die Beherrschten sprechen". Unter Begeisterungsstürmen forderte sie die Wandlitzer Politbürokraten zum "Abtreten" auf. "Ich wünsche mir für meine Urenkel, dass sie ohne Fahnenappell und ohne Staatsbürgerkunde aufwachsen können", rief die Achtzigjährige, nicht ahnend dass dieser Wunsch schon in Kürze in Erfüllung gehen wird.

"Zieht euch um und schließt euch an"

Die Schriftstellerin Christa Wolf, die sich mit anderen Rednern zum Hierbleiben und Mitmachen einsetzte, stellte verwundert fest, was bisher so schwer auszusprechen war, gehe uns jetzt auf einmal frei von den Lippen. "Wir staunen, was wir offenbar schon lange gedacht haben und was wir uns jetzt laut zurufen: ,Demokratie - jetzt oder nie!', und wir meinen Volksherrschaft". Sie bekannte, Schwierigkeiten mit dem Wort "Wende" zu haben und lieber von revolutionärer Erneuerung zu sprechen, denn Revolutionen würden von unten ausgehen. Christa Wolf, die oft unter kulturpolitischer Repression zu leiden hatte und im Juli 1989 mit ihrem Austritt aus der SED einen Schlussstrich unter ihrer Biographie als Kommunistin gezogen hatte, warnte vor Wendehälsen und Trittbrettfahrern und forderte die reichlich erschienenen Polizisten und Sicherheitsleute auf: "Zieht euch um und schließt euch an".

Der Schriftsteller Christoph Hein, der in der Endphase der DDR die dort praktizierte, von der SED aber stets abgestrittene Zensur angeprangert hatte, betonte, Begeisterung und Demonstrationen seien hilfreich und erforderlich, würden aber nicht die Arbeit ersetzen. "Lassen wir uns nicht von der eigenen Begeisterung täuschen! Die Kuh ist noch nicht vom Eis. […] Schaffen wir eine demokratische Gesellschaft, auf einer gesetzlichen Grundlage, die einklagbar ist! Einen Sozialismus, der dieses Wort nicht zur Karikatur macht. Eine Gesellschaft, die dem Menschen angemessen ist und ihn nicht die Struktur unterordnet".

Großen Beifall und bei manchen Kundgebungsteilnehmern auch Gänsehaut erntete der Schriftsteller Stephan Heym, als er sagte: "Es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit. Welche Wandlung! Vor noch nicht vier Wochen: Die schön gezimmerte Tribüne hier um die Ecke, mit dem Vorbeimarsch, dem bestellten, vor den Erhabenen! Und heute? Heute Ihr! Die Ihr Euch aus eigenem freien Willen versammelt habt, für Freiheit und Demokratie und für einen Sozialismus, der des Namens wert ist. […] Die Macht gehört nicht in die Hände eines einzelnen oder ein paar weniger oder eines Apparates oder einer Partei. Alle müssen teilhaben an dieser Macht. Und wer immer sie ausübt und wo immer, muss unterworfen sein der Kontrolle der Bürger, denn Macht korrumpiert. Und absolute Macht, das können wir heute noch sehen, korrumpiert absolut. Der Sozialismus - nicht der Stalinsche, der richtige -, den wir endlich erbauen wollen, zu unserem Nutzen und zum Nutzen ganz Deutschlands, dieser Sozialismus ist nicht denkbar ohne Demokratie. Demokratie aber, ein griechisches Wort, heißt Herrschaft des Volkes. Freunde, Mitbürger! üben wir sie aus, diese Herrschaft."

Pfiffe für Rechtfertigungsversuche

Mühsame Rechtfertigungs- und Erklärungsversuche vom SED-Politbüromitglied und 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin Günter Schabowski und dem früheren Chef der Auslandsspionage im Ministerium für Staatssicherheit, Markus Wolf, gingen in Pfiffen und Buh-Rufen unter. Über seinen Auftritt notierte Schabowski, er habe seinen kurzen Text dank guter Mikrofone und eines nicht schlechten Resonanzbodens zu Ende bringen können. "Bitteres ist hier gesagt worden. Es geht an unsere, auch an meine Adresse. Nur wer die Mahnung hört und versteht, ist fähig zu neuem Anfang. Wir alle wollen eine DDR, von der jeder sagt: Das ist unser Land! […] Die SED bekennt sich zur Umgestaltung. Das kam spät, aber es ist unwiderruflich. Wir sind gewillt und lernen unverdrossen, mit Widerspruch, mit Pfeffer und Salz zu leben. Und wir werden die Produktivität des Widerspruchs nutzen."

Markus Wolf, der bis zu seinem Ausscheiden 1986 aus dem Ministerium für Staatssicherheit die für Spionage zuständige Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) zuletzt im Rang eines Generalobersts geleitet hatte, erklärte: "Trotz zunehmend mahnender Stimmen in unseren eigenen Reihen konnten wir nicht verhindern, dass unsere Führung bis zum 7. Oktober [1989, H. C.] in einer Scheinwelt lebte und selbst dann noch versagte, als die Menschen anfingen, mit den Füßen abzustimmen. Das war bitter für uns Kommunisten. Der Fackelzug am 6. Oktober und die Militärparade am Morgen des 7. wirken heute schon wie ein Abschied von einer längst vergangenen Zeit. Und doch liegt diese Zeit erst vier Wochen zurück. Wir dürfen ihre Rückkehr nie wieder zulassen. Am 7. Oktober gab uns die Anwesenheit Michail Gorbatschows neuen Mut, und am Abend kam es zu blutigen Zwischenfällen. Seitdem hat sich unser Volk auf den Straßen und Plätzen die Freiheit des Worts selbst geholt." Der Dialog dürfe sich nicht mehr in Worten erschöpfen, sagte Wolf, von der nächsten Tagung des Zentralkomitees der SED würden nun eindeutige und mit Substanz erfüllte Aussagen erwartet. Und auch ein Bekennen zur Verantwortung und zu den Ursachen des Geschehenen mit entsprechenden personellen Konsequenzen. Da war er wieder, der Alleinvertretungsanspruch der SED, ohne den sich Kommunisten wie Günter Schabowski und Markus Wolf keinen "klaren Kurs" in eine bessere Zukunft nicht vorstellen konnte. Beide und weitere Spitzenfunktionäre standen im vereinigten Deutschland vor Gericht und kamen mit vergleichsweise geringen Strafen beziehungsweise sogar Freisprüchen davon und sind bis heute von der Richtigkeit und Rechtmäßigkeit ihres Handelns überzeugt.

Wendehälse und Blockflöten

Was nach dem als Rücktritt aus Gesundheitsgründen kaschierten, in Wahrheit aber mit einer Palastrevolution vergleichbaren Sturz des SED- und Staatschefs Erich Honecker am 18. Oktober 1989 in der kurzen Ära seines Nachfolgers Egon Krenz über Machtmissbrauch, Stasispitzelei und Korruption bekannt wurde, war ungeheuerlich und empörend. Irgendwie hatte man das eine oder andere gewusst oder geahnt. Doch dass es nun so "dicke" kommen würde und auch der offen zugegebene Staatsbankrott solch gewaltige Ausmaße hat, übertraf alle Vorstellungen. So gärte es in der Bevölkerung, und es hagelte Austritte aus der SED und den anderen Blockparteien und der Einheitsgewerkschaft FDGB. Der Plan, im Herbst 1989 nach dem Auswechseln von Spitzenfunktionären das angeblich "erneuerte" Staatsschiff DDR wieder in ruhige, sozialistische Fahrwasser zu lenken, und die "Wende" einzuleiten, ging nicht auf.

Damals schlug die große Stunde der Wendehälse. Damit waren jene Leute gemeint, die schnell die Kurve zu kriegen versuchen und behaupten, schon immer für einen besseren Sozialismus, für Demokratie und Pluralität gewesen zu sein, doch nicht genug Macht und Einfluss besessen zu haben, diese Forderungen auch durchzusetzen. Unter die Kategorie der damals vielzitierten Blockflöten fielen Mitglieder der in der Volkskammer als Staffage und zur Akklamation benötigten so genannten Blockparteien, Angehörige des Kulturbundes und Vertreter der FDJ, die in einem Wahlblock zusammengeschlossen und von der SED angeleitet und gegängelt wurden. Manche dieser Blockflöten machten später bei den etablierten Parteien im vereinigten Deutschland Karriere, während man von vielen Mitgliedern der Bürgerbewegung schon bald nichts mehr hörte. Es gibt leider Beispiele dafür, dass sich ehemals gut beleumdete, mutige und über jeden Zweifel erhabene Vertreter der DDR-Bürgerrechtsbewegung aus Frustration und anderen Gründen heute rechtsradikalen Strömungen anschließen und ihre Ideale von Einigkeit und Recht und Freiheit über Bord werfen.

Der Begriff "Wende" wurde von Egon Krenz am 18. Oktober 1989 als neue politische Linie ausgegeben. Gegenüber dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl erklärte der neue SED-Chef und Staatsratsvorsitzende, er habe bei seinem Amtsantritt bewusst nicht von einem "Umbruch" in der DDR, sondern von "Wende" gesprochen. In seinem Buch "Herbst '89" beschreibt Krenz, wie es zur Ablösung von Honecker kam und was folgte. Bei der Abfassung seiner Antrittsrede sei im SED-Politbüro um die passende Formulierung für das, was gerade passiert und was nun folgt, heftig gerungen worden. Man hätte auch "Perestroika" oder "Glasnost" nehmen können, denn das habe jeder verstanden. Doch wollte er, Krenz, diese Wörter nicht abschreiben. "Ich muss einen deutschen Begriff finden, der sowohl die Hinwendung auf das Bewährte aus 40 Jahren DDR zulässt als auch deutlich macht, dass wir uns abwenden von allem, was unser Land in die gegenwärtige Situation gebracht hat."

Krenz will die Offensive wieder erlangen

Daher sagte der neu gewählte Generalsekretär vor dem neu gewählten Zentralkomitee nach einem distanziert klingenden Dank an Erich Honecker für seine Arbeit unter anderem: "Zur Wahrheit, zu der wir stehen, gehört auch, dass wir unbeirrt dem Gesetz der Geschichte folgen, dass der Sozialismus die einzige humanistische Alternative zum Kapitalismus ist. Unser historischer Optimismus resultiert aus dem Wissen von der Unabwendbarkeit des Sieges des Sozialismus, den Marx, Engels und Lenin begründet haben. Wir schöpfen unsere Zuversicht aus dem unbestreitbaren gesellschaftlichen Fortschritt, den unser Volk und die Völker der Bruderländer - bei allem, was noch zu vollbringen ist - in historisch kurzer Zeitspanne errungen haben. Dieses Wissen und das Geschaffene geben uns die unerschütterliche Gewissheit, auch den Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts gewachsen zu sein. Die erste Voraussetzung dafür ist eine reale Einschätzung der Lage. Fest steht, wir haben in den vergangenen Monaten die gesellschaftliche Entwicklung in unserem Lande in ihrem Wesen nicht real genug eingeschätzt und nicht rechtzeitig die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Mit der heutigen Tagung werden wir eine Wende einleiten, werden wir vor allem die politische und ideologische Offensive wieder erlangen."

Indem Krenz einräumte, die Lage "nicht real genug" eingeschätzt zu haben, nannte er in aller Vorsicht, worum es eigentlich geht. Das hörte sich so an: "Aber die Arbeiterinnen und Arbeiter haben auch - wie es ihre Art ist - zugleich ihre Bereitschaft bekundet, zuverlässig ihre Verantwortung für die Lösung der komplizierten ökonomischen und politischen Situation wahrzunehmen. Die Probleme, die sie angesprochen haben - die Diskontinuität in der Produktion, die ungenügende Durchsetzung des Leistungsprinzips, die ungerechtfertigten Disproportionen zwischen Produktion und Warenangebot, die schleppende Verwertung wissenschaftlichtechnischer Erkenntnisse für die Produktion, die unzureichende Exporteffektivität und anderes mehr - stehen auf der Tagesordnung der von uns zu lösenden Aufgaben." Immer wenn Krenz von "wir" sprach, meinte er nichts anderes als die Staatspartei, von der er und seine Getreuen Rettung erwarteten und von niemand anderem. In dieser Situation konnte sich der neue Mann an der Spitze der DDR und ihrer Partei nicht vorstellen, dass binnen weniger Wochen deren in der Verfassung verankerte "führende Rolle" abgeschafft sein wird.

Alter Wein in neuen Schläuchen

Viele Leute hatten und haben auch heute mit dem Begriff "Wende" ein Problem, für andere ist es eine bequeme, aber historisch unzutreffende Bezeichnung für die von der SED angepeilte, aber nicht wirklich vollzogene Kurskorrektur. Aktuell wird diskutiert, ob der von Egon Krenz in die Sprache der Politik eingeführte Begriff dem angemessen ist, was sich vor 30 Jahren auf den Straßen der DDR, am Arbeitsplatz, in Behörden und Parteigremien und nicht zu vergessen in den Familien abgespielt hat. Wende meinte im Verständnis der damals Mächtigen doch nichts anderes als alten Wein in neue Schläuche zu gießen und der SED-Diktatur einen freundlicheren, bunteren Anstrich zu verpassen. Wäre eine Wende und Abkehr angestrebt worden, die diesen Namen verdient, dann hätte die Staatspartei sofort oder nicht gezwungenermaßen ihren Allmachtsanspruch aufgeben, beim Volk für Verbrechen und Versagen um Entschuldigung bitten und alles tun müssen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Das haben Honeckers Nachfolger unterlassen, weil sie sich nicht selbst auf die Anklagebank setzen wollten und hofften, das Volk mit Hilfe der "bewaffneten Organe" und der Sowjets in Schach zu halten und im Übrigen weiter zu wursteln wie bisher.

Innerhalb der so genannten Wende gab es eine tatsächliche, freilich nicht gewollte Wende - die Öffnung der Mauer. Im Übrigen war der Begriff Wende schon durch Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) besetzt. Er hatte schon 1980 im Bundestagswahlkampf eine geistig-moralische Wende gefordert. Indem er die Abkehr vom sozialdemokratischen "Zeitgeist" verlangte, suchte er sich von seinem Vorgänger Helmut Schmidt (SPD) abzugrenzen.

15. November 2019

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