Giftige Substanzen im Haar des "Masters of the Mint"
Isaac Newtons Experimente vor über 300 Jahren mit Schwermetallen waren nicht ungefährlich



Isaac Newton war mehreren englischen Königen von Karl II. über Wilhelm III. bis zu Anne und dem aus Hannover stammenden Georg I. zu Diensten. Die Medaille von 1706 würdigt den großen Naturforscher. Das Motto FELIX COGNOSCERE CAUSAS über der Allegorie meint, derjenige sei ein glücklicher Mensch, der die Dinge und ihre Ursachen kennt.



Die SI-Einheit der Kraft ist nach dem britischen Wissenschaftler Isaac Newton benannt. Dass er jahrelang die Londoner Münze geleitet hat, wird bei seinen sonstigen Verdiensten oft übersehen. Auf dem Halfpenny von 1793 hat man ihn treffend porträtiert.



Der Tower of London entlang der Themse am südöstlichen Ende der City of London diente den englischen und britischen Königen unter anderem als Residenz, Waffenkammer, Aufbewahrungsort der Kronjuwelen, Zoo, Garnison, Museum, Archiv, Gefängnis, Hinrichtungsort und nicht zuletzt Münzprägestätte. Mit mehreren Millionen Besuchern im Jahr ist der im 17. Jahrhundert erbaute Komplex die wohl berühmteste Attraktion in London und dem Vereinigten Königreich.





Die Unterschiede zwischen den Münzen etwa aus der Zeit des 1649 hingerichteten Königs Karl I. und denen aus den Jahren, als Isaac Newton die Münze in London leitete und modernisierte, fallen sofort ins Auge, oben ein Schillingstück von 1642 und darunter eine Crown von 1695, die beide in London geprägt wurden.



Wie es im frühen 19. Jahrhundert in der Royal Mint of London bei der Prägung von besseren Werten aus Gold und Silber zuging, zeigt die farbige Grafik, auf der zwei Arbeiter an der Spindelpresse tätig sind. Der in einer Grube sitzende dritte Mann, der die blanken Ronden auflegt, ist hier nicht zu sehen.



Die Medaille aus Birmingham zeigt, wie eine um 1800 eingesetzte Spindelpresse konstruiert ist. Schon bald wurde das Gerät durch die Kniehebelpresse abgelöst, die durch Dampfkraft angetrieben wurde.



Britannia prägt in urtümlicher Weise am Amboss mit Hilfe von Stempel und Hammer eine Münze, auf der Rückseite ist die klassizistisch gestaltete Münze in der Nähe des Londoner Towers abgebildet. (Fotos/Repros: Caspar)

Mit geschmolzenen Metallen zu experimentieren und überhaupt in einer Münzstätte zu arbeiten, war in alter Zeit mit Risiken behaftet, wie das Beispiel des englischen Physikers, Mathematikers und Astronomen Isaac Newton, zeigt, der vor über 300 Jahren an die königliche Münze zu London berufen wurde. Die Analyse von erhalten gebliebenen Haaren des Gelehrten zeigt, dass er sich an den Folgen von Metallvergiftungen litt. Trotzdem erreichte der hochangesehene Master of the Mint und Präsident der Royal Society das für damalige Verhältnisse biblische Alter von 84 Jahren. Wissenschaftler fanden Erstaunliches in den Haaren von Sir Isaac, dem wir die Differential- und Integralrechnung, das Spiegelteleskop, die Gravitationsgesetze, die Definitionen für Masse, Gewicht und Kraft, bedeutende Forschungen auf optischem Gebiet und viele andere wissenschaftliche Leistungen verdanken. Mit spurenanalytischen Verfahren wurden Locken untersucht, die mit weiteren Erinnerungsstücken und Newton'schen Manuskripten von Generation zu Generation in der mit dem Gelehrten verwandten Familie des Earl of Porthmouth aufbewahrt wurden und zum Teil als Schenkung an Newtons Arbeitsstätte, das Trinity College in Cambridge, gelangten.

Das menschliche Haar ist bestens als Informationsträger für den körperlichen Zustand seines Trägers geeignet und spielt in der Rechtsmedizin eine herausragende Rolle. da ist es nur natürlich, dass auch einige Strähnen des berühmten Gelehrten näher inspiziert wurden, um einigen auffälligen Verhaltensweisen auf den Grund zu gehen. Schlaflosigkeit, Depressionen, Gedächtnisschwund und Verfolgungswahn, an denen der berühmte Gelehrten zeitweilig litt, hatten offenbar "handfeste" Ursachen. Die in Newtons Haaren gefundenen hohen Konzentrationen schädlicher Substanzen werden von Spurenanalytikern und Gerichtsmedizinern mit Metallvergiftungen erklärt. Verwunderlich sei allerdings die Abwesenheit von sonst typischen Symptomen wie Ausfallen der Zähne und Haare, Zahnfleischbluten und Magenkoliken in Newtons Krankengeschichte. Hingegen passe ins Bild, dass den Professor Lähmungen und Hirnerkrankungen befielen. Bleivergiftungen waren etwa bei Schriftsetzern und Malern an der Tagesordnung, die mit Bleilettern beziehungsweise bleihaltigen Farben zu tun hatten. Das gleiche widerfuhr auch Hutmachern, Herstellern von Perücken und offenbar auch Newton.

Gefährliche Substanzen waren kein Thema

Zu Newtons Zeiten waren die Gefahren kein Thema, die von den Metallen Blei und Quecksilber sowie Halbmetallen wie Antimon und Arsen ausgehen. Im Gegenteil, es war üblich, die Eigenschaft dieser Stoffe mit allen Sinnesorganen zu prüfen, sie anzufassen und ihren Geschmack zu testen. In Newtons Aufzeichnungen sind Ergebnisse von solchen Geschmacksproben vermerkt. Sie reichen von geschmacklos bis salzig, süßlich bis "streng vitriolartig". Dass sie auch giftig sein könnten, scheint dem Gelehrten nicht aufgefallen zu sein.

Wie viele seiner Zeitgenossen, darunter auch der früh verstorbene Goldmacher, Erfinder des europäischen Hartporzellans und erster Direktor der Meißener Porzellanmanufaktur Johann Friedrich Böttger, befasste sich auch Newton in der ersten Hälfte seines langen Lebens mit der damals sehr populären Frage, ob und wie man unedle Metalle in Gold verwandeln könne. Dem "Stein der Weisen" waren ja nicht nur Scharlatane auf der Spur, die goldgierigen Fürsten zur Hand gingen, sie mit allerlei Hokuspokus leimten und dafür an den Galgen kamen, sondern auch ernstzunehmende Gelehrte. In zahlreichen Traktaten haben wundergläubige Autoren den Weg zum Erfolg beschrieben. Natürlich funktionierte die Goldmacherei nicht, sondern kostete nur viel Geld. Dem Chemiker und Glasmacher Johann Kunckel gelang es Ende des 17. Jahrhunderts auf der Pfaueninsel in Nähe von Berlin, durch Hinzufügen von Goldstaub in geschmolzenes Glas das überaus begehrte Rubinglas herzustellen.

Von Newton wird berichtet, er habe am offenen Feuer mit den genannten Metallen und anderen Stoffen experimentiert. Gut vorstellbar, dass die schädliche Dämpfe seinen Geist zeitweilig verwirrten. Die von etwa 1666 bis zur Berufung nach London im Jahre 1696 durchgeführten "ungeschützten" Prüfungen sind durch eigenhändige Aufzeichnungen belegt. Ebenso die Auswirkungen auf seine Gesundheit. An John Locke schrieb er: "Da ich während des letzten Winters nur allzu oft nahe meiner Feuerstelle schlief, begann ich an Schlafstörungen zu leiden. Außerdem hat mich eine seelische und körperliche Verstimmung, die in diesem Sommer geradezu chronisch wurde, noch weiter aus dem Gleichgewicht gebracht, so dass ich, als ich Dir schrieb, vierzehn Tage lang in jeder Nacht nicht eine Stunde, ja während fünf Nächten sogar überhaupt nicht schlafen konnte." Erstaunlich ist, dass der recht gefährlich lebende Experimentator das für damalige Verhältnisse erstaunlich hohe Alter von 84 Jahren erreichte. Offenbar schadete ihm nicht, dass er nach Erlangung der hohen und einträglichen Position eines Masters of the Mint in London seine Wohn- und Arbeitsräume mit dunkelroter, giftiger Farbe streichen ließ. Sie bestand aus giftigem Quecksilbersulfid, bekannt auch als Zinnober.

Interesse an okkulten Dingen

Dass sich der Gelehrte, damals einem allgemeinen Trend folgend, auch mit okkulten Dingen befasste, wird in den Lobeshymnen gern übersehen. Ihm selber war es offenbar nicht sehr angenehm, wenn Außenstehende von seinen gefährlichen "Kochkünsten" erfuhren. Zeitgenossen fiel auf, dass er leicht erregbar und argwöhnisch ist, keinen Widerspruch duldet und niemanden neben sich gelten lässt. Das konnte und kann man aber auch bei anderen Genies und solchen, die sich dafür halten, feststellen, war also keine Besonderheit allein von Newton. Ihm wird nachgesagt, er habe eine panische Angst vor Kritik an seiner Person und wissenschaftlichen Leistung gehabt, sei ängstlich gewesen und gehe Gelehrtenstreit aus dem Weg. Nur auf äußerstes Drängen seiner Freunde sei er bereit gewesen, seine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Vielleicht hat bei seinem wenig selbstbewussten Verhalten die Furcht eine Rolle gespielt, Kollegen aus der streitsüchtigen Gelehrtenzunft könnten seine Theorien widerlegen.

Seine Kenntnisse und Untersuchungen über Metalle aller Art prädestinierten den vielgerühmten Professor an der Universität in Cambridge und Mitglied beziehungsweise von 1703 bis zu seinem Tod Präsident der 1662 gegründeten Royal Society zu wichtigen, ganz und gar praktischen Arbeiten im Dienst der britischen Krone. Durch Vermittlung eines Schülers am Trinity College, des Schatzkanzlers Charles Montague (später Earl Halifax), erhielt Newton im Jahre 1696 das gut dotierte Amt eines Aufsehers der Königlichen Münze (Warden of the Mint) im Tower zu London. Der Professor lehnte zunächst den mit beachtlichen 500 bis 600 Pfund Sterling im Jahr dotierten Posten ab, ließ sich aber von Montague überreden. Sicher mag bei dem Entschluss, sein bisheriges eher beschauliches Gelehrtenleben dieser neuen Tätigkeit mit unbekannten Herausforderungen zu opfern, auch das Gehalt eine Rolle gespielt haben, das höher war als das Salär, das Newton in Cambridge erhielt. Außerdem gab ihm das neue Amt größeres Ansehen, das der von einigen seiner Kollegen angefeindete Gelehrte durchaus gebrauchen konnte. "Der König (William III.) hat mir vorgeschlagen, Mr. Newton zum Aufseher der Münze zu machen. Das Amt ist höchst geeignet für Sie […]. Es ist fünf oder sechshundert Pfund pro Jahr wert und hat nicht so viel Aufgaben, um mehr Aufwand zu erfordern, als Sie aufbringen können", schrieb der Schatzkanzler dem ihm freundschaftlich verbundenen Professor.

Arbeitsplatz im Londoner Tower

Der Schatzkanzler hoffte, nicht nur Newtons Kenntnisse auf dem Gebiet der Chemie und Metallurgie in der Royal Mint, untergebracht im Londoner Tower, nutzen zu können, sondern ihn auch ganz praktisch bei der dringend nötigen Finanzreform einsetzen zu können. Deren Ziel war es, Ordnung und Übersicht in das zerrüttete Geldwesen Englands zu bringen. Durch hohe Kriegsausgaben und Subsidienzahlungen an verschiedene ausländische Potentaten war es zur Inflation gekommen, und die Preise für Lebensmittel stiegen ins Unermessliche. Soziale Unruhen waren zu befürchten. Noch waren die revolutionären Ereignisse des 17. Jahrhunderts nicht vergessen. Überall kursierten falsche sowie am Rand befeilte und beschnittene, also im Gewicht verminderte Münzen. Vollwertiges Geld hingegen wurde zurückgehalten.

Dass Münzen massenhaft gefälscht beziehungsweise manipuliert wurden, war kein spezifisches englisches Problem, sondern war auch in anderen Ländern gang und gäbe. Denken wir nur an die Umtriebe der Kipper und Wipper im 17. Jahrhundert in Deutschland. Die zum Teil noch recht einfache Art der Münzfertigung leistete Betrügern aller Art Vorschub. Komplizierter Stempelschnitt, die Prägung auf Spindelpressen und die Markierung des Randes durch Inschriften und Muster schien das einzige Mittel zu sein, der Plage Herr zu werden. Das Verfahren wurde in allen europäischen Staaten mit wechselndem Erfolg vor allem bei höherwertigen Silbermünzen und Goldstücke praktiziert, während man sich bei Kleinmünzen diese Mühe nicht machte.

Alte Münzen gegen neue und bessere

Montague setzte eine umfassende Reform in Gang, und Newton bei ihrer Umsetzung. Der Schatzkanzler schuf ein System von Staatsanleihen und Schuldverschreibungen und gründete die Bank von England. Er ließ das alte, minderwertige Geld einziehen, einschmelzen und umprägen. Stück für Stück sollten nach einem bestimmten Kurs die alten Münzen gegen neue umgetauscht werden. Schnell wurden die abzugebenden Stücke noch am Rand beschnitten oder befeilt. Bei den neuen sollte dies durch Randschriften oder -muster verhindert werden. Ob der ehrgeizige Plan realisiert wird, hing wesentlich davon ab, wie schnell die englischen Prägefabriken arbeiten würden. Daher setzte Montague große Hoffnungen in das Organisationstalent von Newton.

Bevor Newton sein Amt als Aufseher der Londoner Münze antrat, betrug deren wöchentliche Kapazität 15 000 Pfund Silbermünzen. Unter seiner Regie steigerte die Fabrik ihre Leistung auf 120 000, also auf das Achtfache. Auf dem Gelände des Schatzamtes wurden zehn Öfen aufgestellt, denen man das eingezogene Geld schmolz. In streng abgeschirmten Gewölben des Tower hat man das Metall weiterverarbeitet. Eine neue, mit Pferdekräften arbeitende Prägemaschine erzeugte vollkommen gleichförmige Münzen, die von Fälschern nur schwer nachzuahmen oder im Gewicht erleichtert werden konnten. Ihre Menge reichte allerdings nicht aus, die Mängel im englischen Geldwesen zu beheben, denn man hat die guten neuen Münzen einbehalten und mit alten schlechten bezahlt. Außerdem grassierte die Münzfälschung weiter, und Betrüger ließen sich weder durch Todesstrafen noch durch andere Drohungen davon abhalten.

Isaac Newton wurde nicht nur Dank für seinen unermüdlichen, auch für andere Münzstätten im Land vorbildlichen Einsatz zuteil. Neider verdächtigten den Kämpfer für Recht und Ordnung, Edelmetall veruntreut und minderwertiges Geld geprägt zu haben. Solche Vorwürfe waren bei leitenden Mitarbeitern von Geldfabriken üblich und wurden auch im römisch-deutschen Reich und anderswo regelmäßig erhoben. Allzu gern hätten Tories den agilen Gelehrten, der mit großer Einsatzbereitschaft die ihm erteilten Aufträge anging, durch einen Mann aus ihren Reihen ersetzt. Man schreckte auch nicht davor zurück, Newton Bestechungsgelder anzubieten. Allen Intrigen zum Trotz wurde der ehemalige Cambridger Professor, der bei Hofe großes Ansehen besaß, 1699, als die Umprägeaktion beendet war, mit dem Titel "Master of the Mint" auf Lebenszeit bedacht. Das Jahresgehalt betrug jetzt ansehnliche von 2000 Pfund. Queen Anne, seit 1702 auf dem Thron, verlieh ihm 1705 den Adelstitel. Sir Isaac hatte inzwischen auf das Gehalt für seinen Lehrstuhl in Cambridge verzichtet und auch eine Pension des französischen Königs Ludwig XIV. ausgeschlagen. Da der Münzdirektor ein vergleichsweise bescheidenes Leben mit seiner als Schönheit gerühmten Base und Haushälterin Catherine Barton führte und sein Gehalt nicht ausgeben konnte, soll, als er 1727 starb, sein Vermögen 32 000 Pfund Sterling betragen haben.

Erwähnt sei, dass der russische Zar Peter der Große im Jahre 1698 mehrfach die Tower-Münze besuchte. Denkbar wäre es, dass der wissbegierige, reiselustige und reformfreudige Herrscher aller Reußen auch mit Newton gesprochen hat. Allerdings sind Belege dafür nicht bekannt. In russischen Archiven müsste geprüft werden, ob und wie der Zar die in London gesammelten Informationen für die Reformierung des russischen Münzwesens genutzt wurden. Da er auch die Münze zu Paris besuchte, kann man davon ausgehen, dass er die dort gewonnenen Erkenntnisse für die Reformierung seines Münzwesens genutzt hat.

Mann mit nahezu göttlicher Geisteskraft

Was Newton nach Absolvierung der Finanzreform für die Münze tat, bleibt im Dunkeln. 1718 berichtete er im Oberhaus vom Stand der Münzprägung und regte an, die Goldguinee auf 21 Silberschilling festzusetzen. Dieser Vorschlag wurde angenommen. Bis ins hohe Alter nahm der regelmäßig in seinem Amt bestätigte Präsident der Royal Society seine Verpflichtungen gegenüber dieser angesehenen Gelehrtenvereinigung mit Hingabe wahr. Erst im hohen Alter wurde er weder von schmerzhaften Krankheiten heimgesucht. Als er in der Nacht vom 20. auf den 21. März 1727 in Kensigton, einem Ort außerhalb von London mit angenehmerer Luft, starb, richtete die Regierung ihm in der Westminster Abbey ein Staatsbegräbnis aus, damals eine ungewöhnliche Ehrung für einen Gelehrten. Verwandte widmeten ihm ein barockes Monument, dessen Inschrift die Leistungen für das englische Münzwesen ignoriert. "Hier ruht Sir Isaac Newton, welcher als Erster mit nahezu göttlicher Geisteskraft die Bewegungen und Gestalten der Planeten, die Bahnen der Kometen und die Fluten des Meeres durch die von ihm entwickelten mathematischen Methoden erklärte, die Verschiedenheit der Lichtstrahlen sowie die daraus hervorgehenden Eigentümlichkeiten der Farben, welche vor ihm niemand auch nur geahnt hatte, erforschte, die Natur, die Geschichte und die Heilige Schrift fleißig, scharfsinnig und zuverlässig deutete, die Majestät des höchsten Gottes durch seine Philosophie darlegte und in evangelischer Einfachheit der Sitten sein Leben vollbrachte. Es dürfen sich alle Sterblichen beglückwünschen, dass diese Zierde des menschlichen Geschlechts ihnen geworden ist."

Unter Newtons Leitung war die seit dem 9. Jahrhundert in London tätige Royal Mint noch in einfachen Holzhäusern im Bereich des Towers untergebracht. Das hier mit Hilfe von Walz- und Pressgeräten hergestellte Hartgeld machte Falschmünzern die Arbeit schwer. Da die Geräte viel Platz in Anspruch nahmen, wurde um 1800 ein neuer Standort in der Nähe des Tower gesucht. Das nach Plänen von James Johnson und Robert Smirke erbaute klassizistische Münzgebäude konnte 1812 bezogen werden. Im Zweiten Weltkrieg musste die Münzproduktion immer wieder wegen der Schäden durch die deutsche Luftangriffe unterbrochen werden. Im Zusammenhang mit der Umstellung des britischen Pfunds auf das Dezimalsystem im Jahr 1971 bekam die Royal Mint sehr viel zu tun, denn sie musste den gesamten Bestand an Hartgeld neu prägen und durfte auch ihre ausländischen Auftrageber nicht vernachlässigen. Da die Kapazitäten in London nicht mehr ausreichten, richtete die Royal Mint in Llantrisant, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Cardiff, ein neues Werk ein. Die letzten Münzen wurden im November 1975 in London geprägt.

3. März 2019

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