Drollige Bambusfresser
Staatliche Münze Berlin bringt auch 2020 unterschiedlich große Anlageprägungen aus Silber mit Pandabären heraus



Die Pandaprägungen der Staatlichen Münze Berlin - links und rechts von 2016 und in der Mitte von 2020 - kombinieren unterschiedliche Porträts der beliebten weiß-schwarzen Bambusfresser mit dem Brandenburger Tor, wären auch etwas für Sammler, die speziell nach Münzen und Medaillen mit dem über 200 Jahre alten Säulenbau mit der von Johann Gottfried Schadow geschaffenen Quadriga obenauf Ausschau halten.





Auf zahlreichen Münzen hat die Volksrepublik China ihre Symbolfigur in unterschiedlichen Lebenslagen verewigt. Auf der Rückseite der Ausgaben von 1995 und 2008 ist der Himmelstempel aus dem frühen 15. Jahrhundert dargestellt. Mit weiteren Gebäuden und Parkanlagen in Peking steht er auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes.



Bienen als Symbole für Fleiß und Beständigkeit schmücken die der brandenburgischen Kurfürstin und späteren preußischen Königin Sophie Charlotte gewidmete Medaille von 1691. Das Motto auf der Rückseite bedeutet "Meine Pflicht ist mein Vergnügen".



Auf der Mauer läuft ein Bär auf dem Taler des Herzogtums Anhalt aus dem Jahr 1862. Das Tier bezieht sich auf den Beinamen von Albrecht dem Bären, des Gründers der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt.



Ein in Nürnberg präsentiertes Rhinozeros war eine große Sensation und für den Medailleur Peter Paul Werner die Prägung einer Medaille mit langer Beschreibung des exotischen Tiers wert.



Ein schauriger Basilisk bewacht das Wappen von Bern. Der Blick dieses Mischwesens aus Vogel und Schlange soll böse Menschen versteinert haben. (Fotos: Caspar)

Tiere auf Münzen und Medaillen sind ausgesprochen beliebte Motive und werden von Spezialsammlern gesucht. Sie tummeln sich auf geprägtem Metall, all die Adler, Eulen, Delphine und Gänse, die Löwen und Pferde, die Bären, Bienen, Schlangen, Hunde, Katzen und viele andere Wild- und Haustiere. Hinzu kommen sagenhafte Wesen wie Drachen und Greife, mit denen man Geldstücke als Symbolfiguren oder als Wappenhalter geschmückt hat. Man findet auch Chimären, die einen menschlichen Oberkörper und einen solchen besitzen, die Fischen oder Stieren entlehnt wurden. Wer nach diesen Prägungen systematisch Ausschau hält, wird über kurz oder lang eine schöne Sammlung anlegen können. Vor allem Adler mit einem oder auch zwei Köpfen sind bis heute beliebte Symbole und überall auf geprägtem Metall zu finden.

In dieser Kollektion nehmen die mit Bildern der schwarz gefleckten Pandabären geschmückten Anlageprägungen einen Ehrenplatz ein, die die Staatliche Münze Berlin seit Jahren mit schöner Regelmäßigkeit und immer neuen Bildern herausgibt. Auch 2020 erscheinen Werte im Gewicht von einem Kilogramm sowie einer Unze zu 31 Gramm bis herab zu ½, ¼, 1/8 und 1/16 Unze. Eine Unze entspricht etwa dem Gewicht der um 1500 geprägten Taler, die man bisweilen auch Uncialis nannte. Weitere Werte der Prägungen aus 999/1000 Feinsilber Die Durchmesser der aus 999/1000 Feinsilber geprägten Pandamünzen bewegen sich zwischen 38 und 15 Millimetern. Die Ausgabe zu einem Kilo misst 100 mm und kostete 2019 689 Euro, der Preis für 2010 wird noch bestimmt. Für die Ausgabe zu einer Unze muss man 28,50 Euro zahlen. Zu beziehen sind die Anlageprägungen bei der Internetadresse https://www.muenze-berlin.de/Silber-Panda.htm. "Das Panda-Motiv der Anlageprägung wird jährlich neu von den Graveurinnen der Staatlichen Münze Berlin gestaltet", betont deren Leiter Andreas Schikora. Wer die Anlageprägung kauft, könne nach und nach eine attraktive Kollektion von Panda-Prägungen zusammenstellen, die auch Beispiele von Münzen aus der Volksrepublik China enthält, die die Bären quasi als Landessymbol darstellen.

Fressen und Schlafen füllen fast den ganzen Tag der Pandas aus. Bloß nicht viel bewegen, scheint ihr Lebensmotto zu sein. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Ailuropoda melanoleuca, was so viel wie "schwarzweiße Katzenfüßler" bedeutet. Zoologen rechnen die Tiere zu der Überfamilie der Hundeartigen. Die drolligen Pandabären ernähren sich ausschließlich vom Bambus und lösen überall, wo sie zu sehen sind, Begeisterungsstürme aus. So ist es auch im Zoologischen Garten Berlin, wo seit Sommer 2017 das Paar Meng Meng und Jiao Qing in einem extra für sie eingerichteten Panda Garden leben. Die beiden Tiere stammen aus einem Panda-Reservat im chinesischen Chengdu und sind Leihgaben der Volksrepublik China an die deutsche Hauptstadt. Übersetzt bedeuten die Namen so viel wie "Träumchen" für die Pandadame Meng Meng und "Schätzchen" für den Pandamann Jiao Qing. Inzwischen haben die beiden Nachwuchs bekommen. Die niedlichen Zwillinge, deren Geschlechter erst noch festgestellt werden müssen, haben noch keinen Namen und werden erst später öffentlich gezeigt. Sie entwickeln sich zur vollen Zufriedenheit der Tierpfleger.

Den Zoobesuchern zeigen sich die beiden erwachsenen Pandas zumeist in entspannter Rückenlage, wie sie entweder vor sich hin dösen oder mit Fressen beschäftigt sind. Da Bambuspflanzen schnell wachsen, besteht keine Gefahr, dass sie Hunger leiden müssen. Pandas verspeisen täglich einen Riesenberg von bis zu 18 Kilo Bambus. Die Pflanze ist so kalorien- und nährstoffarm, dass sich die Tiere weder schnell bewegen noch besonders kräftezehrenden Beschäftigungen nachgehen. Am Tag produzieren sie bis zu zehn Kilogramm Kot. Zwar sind sie nicht leichtfüßig wie Katzen, aber sie können in der Nacht ebenso gut sehen wie diese, da sie ähnliche Pupillen Katzen besitzen.

5. November 2019

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