Würdiges dem Würdigen
Berliner Akademie der Wissenschaften tat sich mit zum Teil sehr selten Gedenk- und Preismedaillen hervor



Die Münzen der DDR (links) und der Bundesrepublik Deutschland ehren den Berliner Akademiegründer Gottfried Wilhelm Leibniz, der auch Student an der Leipziger Universität war, wie es die Silbermünze von 2009 verdeutlicht. Wer sich für das Thema "Academia in nummis" interessiert, könnte mit diesen Gedenkmünzen beginnen.



Auf der undatierten Medaille von Friedrich Marl strebt der "Akademieadler" zum Sternbild des Aquila. Die lateinische Inschrift auf der Rückseite vermerkt, dass die Königliche Akademie der Wissenschaften am 44. Geburtstag des Königs, das war der 11. Juli 1700, gegründet wurde, korrekt hätte es der 43. Geburtstag heißen müssen. Das lateinische Motto lässt sich mit "Der Adler strebt zu den verwandten Gestirnen" übersetzen.



Die von Raimund Faltz geschaffene Preismedaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften ohne Jahreszahl ehrt König Friedrich I. und den antiken Helden Herkules als Sinnbild fürstlicher Kraft und Freigebigkeit.





Der zu seinem Sternbild emporsteigende Akademieadler auf einer von Daniel Chodowiecki gestochenen Vignette und einer als Präsenzzeichen verwendeten Silbermedaille von Nils Georgi mit dem Porträt von Friedrich II. als Protektor der von ihm erneuerten Preußischen Akademie der Wissenschaften, abgebildet auf einem Kupferstich im "Neu eröffneten Münzcabinet" von Johan Friedrich Joachim, Nürnberg 1761 Tb. XI b. Die andere Medaille verbindet das von einem Lorbeerkranz umwundene ein Schwert und Zepter sowie eine Schreibfeder miteinander.





Die von Daniel Friedrich Loos geschaffene Medaille mit dem Bildnis König Friedrich Wilhelm s III. zeigt den Akademieadler über der Straße Unter den Linden fliegend. Auf der rechten Straßenseite befand sich das Domizil der Akademie, dort steht seit 1914 die Staatsbibliothek.



Ihrem Gründer und ersten Präsidenten Gottfried Wilhelm Leibniz hat die Berliner Akademie der Wissenschaften 1846 zu seinem 200. Geburtstag eine von Carl Fischer geschaffene Medaille gewidmet.







Die im Jahr 1900 von August Vogel geschaffene Plakette zur Zweihundertjahrfeier der Akademiegründung nennt einige berühmte Mitglieder von Leibniz bis Mommsen. (Fotos/Repros: Caspar)

Ein ebenso weites wie lehrreiches Feld ist das der Münzen und Medaillen, die die Gründung und erfolgreiche Arbeit von Universitäten und Akademien feiern und die Arbeit von Gelehrten würdigen. In das Sammelgebiet "Academia in nummis" gehören ferner bedeutende Erfindungen und Entdeckungen und diejenigen Personen, die wichtige Beiträge zum menschlichen Erkenntnisgewinn geleistet haben. Das Thema umfasst alle Sparten der Natur- und Geisteswissenschaften, die Medizin, Chemie und Physik ebenso wie die Pädagogik, Bibliothekswissenschaft, Museumswesen und viele andere Bereiche. Beliebte Themen für Gedenkmünzen waren und sind Universitätsjubiläen. Wenn man die mit Bildnissen geschmückten Stücke sowie die Münzen der DDR beziehungsweise der Bundesrepublik Deutschland mit Universitäts- und verwandten Motiven sein eigen nennt, hat man bereits den Grundstück für eine einschlägige Sammlung gelegt, in die nach einigem Suchen im In- und Ausland recht bald weitere Stücke gelegt werden können.

Bei der Beschäftigung mit Münzen und Medaillen zur Geschichte von Universitäten, Akademien und anderen Lehr- und Forschungseinrichtungen stößt man auf Prägungen der am 11. Juli 1700 in Berlin vom damaligen brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III., ab 18. Januar 1701 König Friedrich I. in Preußen, unter dem Einfluss des Polyhistors und Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz gegründeten Akademie der Wissenschaften. Die frühen numismatischen Belegstücke der preußischen Gelehrtensozietät aus dem 18. und 19. Jahrhundert und weitere Ausgaben in anderen Ländern und Regionen wurden von Carl Laverrenz in dem 1885 bis 1887 in Berlin veröffentlichten Werk "Die Medaillen und Gedächtniszeichen der deutschen Universitäten. Ein Beitrag zur Geschichte aller seit dem XIV. Jahrhundert in Deutschland errichteten Universitäten" erfasst. Seither kamen weitere Medaillen und Plaketten heraus. Münzen und Medaillen zum Thema Medizin bilden ein eigenes Sammelgebiet, für das eine gute wissenschaftliche Grundlage in Gestalt des Katalogs des Triester Augenarztes Josef Brettauer vorliegt. Wer das 1937 von dem Wiener Numismatiker Eduard Holzmair unter dem Titel "Medicina in nummis" veröffentlichte Buch und weitere Nachschlagewerke dieser Art besitzt, darf sich glücklich schätzen. Ab und zu werden solche Bücher vom Münzhandel angeboten, und wer sie nicht dort bekommt, kann sie in großen Bibliotheken und in Münzkabinetten studieren.

Adler fliegt zu seinem Sternenbild

Die Gründung der Berliner Akademie der Wissenschaften anno 1700 muss im Zusammenhang mit Bestrebungen des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. gesehen werden, sich königliche Ehren zuzulegen und sein als "Streusandbüchse des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation" verlachtes Herrschaftsgebiet zu kultureller und wirtschaftlicher Blüte zu verhelfen. Dem diente auch die Gründung einer nach Frankfurt an der Oder zweiten preußischen Universität in Halle an der Saale im Jahre 1694 sowie in Berlin die Stiftung der Akademie der Künste im Jahre 1696. Die noch mit kurfürstlichem Titel versehene Gründungsmedaille mit der Angabe 11. Juli 1700, dem 44. Geburtstag des Kurfürsten, zeigt alle Merkmale dieser Gattung - das Bildnis des Herrschers als Stifter und Protektor der Gelehrtenvereinigung sowie den zu den Sternen aufstrebenden Adler. Gottfried Wilhelm Leibniz, der sich als Universalgelehrter auch in der Numismatik und Heraldik auskannte, legte großen Wert darauf, dass die auf der Medaille erkennbaren Sterne "einigermaßen das Sternbild des Adlers vorstellen". In einem lateinischen Gedicht beschrieb er die Gründungsmedaille und erläuterte auch die an den Dichter Ovid angelehnte Devise "Cognata ad sidera tendit", die sich etwa als "Das Wissen/Der Adler strebt zu den Sternen" übersetzen lässt.

Das Streben zu höheren Zielen hat im Großen und Ganzen bis heute die Arbeit der Akademie bestimmt, denn es ging und geht ihr nicht um "pure" Gelehrsamkeit, sondern um die Nutzanwendung des erworbenen Wissens. "Solche Churfürstliche Sozietät müste nicht auf bloße Curiosität oder Wissens-Begierde und unfruchtbare Experimenta gerichtet seyn, oder bey der bloßen Erfindung nützlicher Dinge, ohne Application oder Anbringung beruhen; sondern man müste gleich anfangs das Werck samt der Wissenschaft auf den Nutzen richten. Wäre demnach der Zweck Theoriam cum praxi zu vereinen. Und nicht allein die Künste und die Wissenschaften, sondern auch Land und Leute, Feld-Bau, Manufacturen und Commercien, und mit einem Wort die Nahrungs-Mittel zu verbessern", forderte Leibniz. Die eine oder andere Preisaufgabe, die die Berliner Akademie der Wissenschaften nach dem Vorbild anderer Gelehrtenvereinigungen den Gelehrten im Lande und außerhalb seiner Grenzen stellte, führte zu praktischen Maßnahmen in der Landwirtschaft und Industrie, in der Verbesserung der Verkehrswege und Infrastruktur.

Glückseligkeit der preußischen Länder

Eine undatierte Medaille von Raimund Faltz mit der Darstellung des Herkules muss zwischen 1701 und 1703, dem Todesjahr ihres Schöpfers, entstanden sein. Nach französischem Vorbild diente die mit der (übersetzten) Rückseiteninschrift "Er setzt Belohnung für Tüchtigkeit aus" und "Fürstliche Freigiebigkeit" versehene Medaille als Auszeichnung für bedeutende Gelehrte. Abschläge in Gold mit einem Gewicht von 100 Dukaten waren ein wahrhaft fürstliches Geschenk. Die Darstellung des mit einer Keule bewaffneten Helden besitzt eine tiefe Symbolik, denn wie Herkules so ruht sich Friedrich I. nach kriegerischen Auseinandersetzungen aus und verteilt die dem Drachen entrissenen goldenen Äpfel der Hesperiden an Künstler und Gelehrte.

Nachdem unter dem kultur- und wissenschaftsfeindlichen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., der von 1713 bis 1740 regierte, in der ungeliebten Akademie die Lichter ausgegangen waren, erlebte sie unter Friedrich II., dem Großen, einen Neubeginn. Nach Pariser Vorbild wurden Preismedaillen und Präsenzzeichen mit dem Bildnis des Monarchen als Protector Academiae geprägt. Mit den silbernen Medaillen im Gewicht von etwa einem halben Taler wurde die Anwesenheit der Akademiemitglieder bei ihren Sitzungen belohnt. Da nur so viel Exemplare hergestellt wurden, wie es Akademiemitglieder gab, galten die Prägungen bereits Mitte des 18. Jahrhunderts als ungemein selten. Stempelschneider waren Johann Karl Hedlinger, Nils Georgi und Abraham Abramson. Dass Friedrich II. große und kleine Preismedaillen zur Auszeichnung herausragender Gelehrter und Gewinner von Preisaufgaben prägen ließ, lag im Trend, denn auch andere Herrscher zeichneten mit ihnen Gelehrte und Künstler aus oder förderten so Industrie, Landwirtschaft, Bergbau und sogar die Münzprägung.

Zur Förderung von Wissenschaft und Literatur

Man gehe die Geschichte aller Zeiten durch, man werde Prinzen [gemeint sind Fürsten, H. C.] finden, "deren grosse Eigenschaften sie der Vergessenheit entrissen haben. Man wird aber auch dieses finden, daß noch kein einziger gewesen, welchen die göttliche Vorsehung mit aller Weisheit, Tapferkeit und Tugenden ausgerüstet har", schrieb Johann Friedrich Joachim im "Neu eröffneten Münzkabinett, darinnen merkwürdige und viele bishero noch nirgends mitgetheilte Gold- und Silbermünzen zu finden" (Nürnberg 1761, S. 109 ff) bei der Vorstellung von zwei von Nils Georgi geschaffenen Akademiemedaillen mit dem Kopf des Königs und dem zum Sternbild des Aquila aufsteigenden preußischen zu zugleich Akademieadler. Dieser Vorsehung habe es gefallen, alle große Eigenschaften eines Prinzen in einem Haupte zu vereinen. Dieselbe treffen wir an in dem Preußischen Monarchen Friedrich II. [...] Mein Kiel ist zu schwach, als daß er sollte vermögend seyn, die Glückseeligkeit der Preußischen Länder, unter dieses Monarchen seinem sanftem Zepter zu schildern."

Aus dem Einerlei des Schemas königliches Brustbild beziehungsweise Kopf/Inschrift SCIENTIARUM ET LITTERARUM INCREMENTO (Zur Förderung von Wissenschaft und Literatur) ragt eine undatierte Preismedaille mit dem Bildnis Friedrich Wilhelms III. von Daniel Friedrich Loos heraus, auf deren Rückseite sich der Akademie-Adler über der Straße Unter den Linden erhebt, an der auch das Akademiegebäude stand. Der 70. Geburtstag von Hermann von Helmholtz war 1891 Anlass zur Herausgabe der Helmholtz-Medaille, die noch heute an Persönlichkeiten verliehen wird, die laut Statut "die in der physikalisch-mathematischen Klasse vertretenen Wissenschaften oder die Erkenntnislehre durch hervorragende Leistungen gefördert haben". Dargestellt ist auf der von Joseph Tautenhayn geschaffenen Medaille das Brustbild des "Reichskanzlers der Physik", wie man den 1882 in den Adelsstand erhobenen Naturforscher auch nannte. Die Tafel auf der Rückseite gibt Raum für eine Namensgravur, darum der Name der Helmholtz Stiftung sowie der Geburtstag 30. August 1821 und das Jahr 1891. Nach der Umbenennung 1972 lautete die Umschrift um die Tafel AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR. Nach deren Abwicklung wurde die alte Inschrift wieder hergestellt.

Wer nicht zum Kreis der "hervorragendsten unter den auf helmholtzischen Arbeitsgebieten tätigen Forschern aller Nationen" gehörte oder auch ein anderes Fach vertrat, wurde (wenn überhaupt) mit der an Kaiser Wilhelms II. 47. Geburtstag, dem 27. Januar 1906, gestifteten Leibnizmedaille in den Ausführungen Gold und Silber geehrt. Das Werk des Stempelschneiders Constantin Starck ist die bekannteste Akademieauszeichnung. Beschränkt war die mit dem Perückenbildnis des Akademiepräsidenten sowie dem Adler über dem Panorama Berlins versehene Medaille laut Statut für "solche Fälle", bei denen eine Anerkennung nicht durch Zuwahl in die Akademie, Erteilung von Preisen oder Stipendien oder Verleihung der Helmholtz-Medaille nicht möglich ist. Mit der Leibnizmedaille wurden ursprünglich auch solche Persönlichkeiten ausgezeichnet, die der Akademie und andere gelehrte Körperschaften finanziell förderten. So erhielt 1907 der Kunstsammler und Mäzen James Simon, dem Berlin unter anderem die Büste der altägyptischen Königin Nofretete und das Münzkabinett bedeutende Zuwendungen verdanken, als einer der ersten die Leibnizmedaille in Gold.

Leibniz-Medaille in verschiedenen Versionen

Die "zur Anerkennung für verdienstliche wissenschaftliche Arbeiten (und) für Zuwendungen an die Wissenschaft" in Gold und Silber verliehene Leibniz-Medaille nach einem Entwurf von Constantin Starck zeigt das perückenbewehrte Bildnis des ersten Akademiepräsidenten, verbunden mit der Inschrift DIGNA DIGNIS (etwa: Ehre dem zu Ehrenden) sowie dem akademischen Adler, der über der Silhouette von Berlin zum Sternbild des Aquila emporsteigt, flankiert von der Inschrift COGNATA AD SIDERA TENDIT. Diese wunderschöne und auch technisch sehr anspruchsvolle Akademiemedaille spielt in der verdienstvollen Dokumentation des Wissenschaftshistorikers und langjährigen Mitarbeiters der Berliner Akademie der Wissenschaften Heinz Heikenroth über die Medaillen der 1700 gegründeten Gelehrten- und Forschungssozietät sowie der von früheren Akademiemitgliedern gegründeten Leibniz-Sozietät der Wissenschaften eine große Rolle. Sie wurde in unterschiedlichen Versionen, aber immer mit Leibniz' Bildnis und dem Akademieadler über der Berliner Stadtansicht geprägt. Nach der Verkündung von Erich Honeckers Abgrenzungspolitik gegenüber der Bundesrepublik Deutschland wurden 1980 die Prägestempel verändert, wobei die Vorderseite die Umschrift AKADEMIE DER WISSENSCHFTEN DER DDR erhielt. Die Verstümmelung markiert eine wichtige Zäsur in der Akademiegeschichte. Nach dem Ende der DDR heißt die von hochkarätigen Wissenschaftlern besetzte Vereinigung Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.

Das mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen versehene Buch hat 532 Seiten und wurde von der Berliner Münzgalerie Frankfurter Allee Michael Gietzelt 2007 herausgebracht (ISBN 3-9804695-1-4). Es wendet sich an alle, die sich mit der Wissenschaftsgeschichte der DDR und ihrem Auszeichnungswesen befassen und entsprechende Zeugnisse in Gestalt von geprägtem Metall und den dazu gehörigen Urkunden sammeln oder für Ausstellungszwecke benötigen. Erfasst sind zahlreiche Medaillen, die von der Akademie und ihren wissenschaftlichen Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg an verdienstvolle Einzelpersönlichkeiten und Forscherkollektive, wie es damals hieß, verliehen wurden. Dazu fand Heinz Heikenroth im Berliner Akademie-Archiv interessante Dokumente, und er hat Persönlichkeiten, die diese Auszeichnungen erhielten, befragt und um Unterlagen gebeten. Das setzt ihn in den Stand, Verleihungsurkunden, Fotos, Einladungsschriften und Programmabläufe von Auszeichnungsveranstaltungen sowie Briefe an jene Männer und Frauen abzudrucken, die mit Medaillen im Etui beziehungsweise solchen am Band zu tragenden oder anzusteckenden Ausfertigungen geehrt wurden.

Indem der Autor Unterlagen von Zeitzeugen, unter ihnen Akademiemitglieder und -mitarbeiter, auswertete, leistete er einen wichtigen Beitrag zur neueren deutschen Wissenschaftsgeschichte. In Ost-Berlin ansässig und mit ihren 75 Instituten und Einrichtungen über die ganze DDR verteilt, waren die Akademie der Wissenschaften (AdW) und ihre zwölf wissenschaftlichen Gesellschaften ein namhafter Teil des Wissenschaftsgeschehens in der DDR. Die Abneigung westdeutscher Politiker gegen die DDR-Akademie war so groß, dass diese ziemlich bald nach der Wiedervereinigung 1990 liquidiert und in neuer Form als Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufen wurde.

Weitere Forschungsarbeit ist nötig

Für alle, die sich mit tragbaren und nicht tragbaren Auszeichnungsmedaillen befassen und/oder sie sammeln, und deren gab es in der DDR viele, ist die Dokumentation von Heinz Heikenroth ein unentbehrliches Nachschlagewerk, das 140 Auszeichnungen, darunter 50 Medaillen und Plaketten, erfasst, beschreibt und abbildet. Das Buch schließt eine Lücke in der Literatur über deutsche und speziell DDR-Auszeichnungen. Der Verfasser ist kein Numismatiker und Medaillenkundler, seiner Dokumentation fehlen daher bis auf neun Ausnahmen die Namen der Schöpfer der Medaillen. Er enthält sich auch einer Wertung hinsichtlich der Kunstfertigkeit, die bei ihnen an den Tag gelegt wurde. Einige Stücke sind signiert, bei anderen wird man annehmen dürfen, dass die Urheber im Berliner Münzkabinett bekannt und/oder noch in den Akademie-Akten zu finden sind, denn irgendwer muss ja von irgendwem beauftragt und honoriert worden sein.

Wie vom Autor zu erfahren war, gestaltete sich die Provenienzforschung als nicht einfach, weil in "Wendezeiten" offenbar Akten über viele Ausgezeichnete und Auszeichnungen verloren gegangen sind. Anscheinend haben sie Akademie-Institute, die solche Ehrungen vornahmen, einfach weggeworfen, ein Vorgang, der leider nicht nur in diesen Kreisen zu beobachten war. Es bleibt weiteren Forschungen und Publikationen vorbehalten, diese auch aus Respekt vor den beteiligten Künstlern notwendigen Angaben nachzuliefern, aber auch darzulegen, ob und wie sich die Auszeichnungen von der Helmholtz-Medaille bis zum Gustav Hertz-Preis stimulierend auf Forscherfleiß und die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der DDR ausgewirkt haben. Da Werke, wie sie Heinz Heikenroth vorgelegt hat, nie ganz vollständig sind und sein können, bedürfen sie eines Nachtrags. Der Verfasser erhielt nach der Drucklegung seines Buches zusätzliche Informationen rund um die Auszeichnungen der Berliner Akademie der Wissenschaften, doch ob sie publiziert wurden, entzieht sich unserer Kenntnis.



20. März 2020

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