Postmeister mit Fürstentitel
Die aus Italien stammenden Dynastie Thurn und Taxis und andere Aufsteiger kamen zu Reichtum und Ansehen und prägten Münzen



Der Taler des für seine Verdienste um das römisch-deutsche Kaiserhaus in den Reichsfürstenstand erhobenen Wolfgang Franz Xaver von Orsini-Rosenberg aus dem Jahr 1796 hatte wie andere Münzen dieser Art keine besondere geldpolitische Bedeutung, sondern unterstreicht den hohen Rang dargestellten Person.





Die Münzen der Neufürsten oder, wie man auch sagte, der fürstlichen Standesherren, sind in der Regel selten, weil sie in nicht großer Stückzahl geprägt wurden oder nur in kleinen Mengen auf uns gekommen sind. Das sichert ihnen im Münzhandel stattliche Preise, hier als Beispiel Taler der Arenberg und Fürsten Schwarzenberg von 1696.



Briefe und andere Sendungen wurden im Römisch-deutschen Reich unter der Regie der Familie von Thurn und Taxis durch besonders privilegierte Boten zu Fuß und solche mit Pferden und Kutschen transportiert. Die Grafik zeigt einen reitenden Boten, der 1648 das Ende des Dreißigjährigen Kriegs verkündet.



Der Taler des Fürsten Carl August von und zu Bretzenheim 1796 spielt mit der Brezel im Wappen auf den Namen des winzigen Fürstentums an, das nur wenige Jahre existierte.



Im Helmschmuck über dem Wappen erkennt man auf der Medaille von 1883 mit dem Bildnis des Fürsten Maximilian Maria Lamoral ein Posthorn als Logo der Familie.



Der in Diensten des französischen Kaisers Napoleon I. stehende Fürst Carl zu Isenburg-Birstein ließ 1811 Reichstaler und weitere Münzen prägen und ging auch als Arbeitgeber von Karl Wilhelm Becker ein, der sich nebenbei als Münzfälscher betätigte.



Der umtriebige Hofrat Becker widmete 1811 seinem aus Spanien zurück gekehrten Dienstherrn "in innigster Verehrung" eine ungewöhnlich gestaltete Medaille. Mit krimineller Energie schuf er eine stattliche Serie von falschen Münzen wie diese mit römischen Kaiserporträts.



Albrecht von Wallenstein wurde zum Inbegriff eines Aufsteigers. Manche Münzen aus Gold und Silber entgingen dem Schmelztiegel und werden wegen der abenteuerlichen Biografie des "Friedländers" gesucht und wie dieser zehnfache Taler von 1631 sehr gut bezahlt. (Fotos: Caspar)





Die tschechische Kleinstadt Gitschin (Ji?ín) war von 1625 bis 1634 Residenz von Albrecht von Wallenstein. An ihn wird im Schloss und im örtlichen Museum erinnert. Dort wird gezeigt, wie man im 17. Jahrhundert am Amboss und am Klippwerk in mühsamer Handarbeit Münzen geprägt hat. (Fotos: Lutz Fahron)

Neben Dynastien wie die Askanier, Habsburger, Hohenzollern, Luxemburger, Mecklenburger, Welfen, Wettiner oder Wittelsbacher mit einem Stammbaum, der weit ins Mittelalter hinein reicht und die seit ewigen Zeiten das Münzrecht besaßen, gibt es Familien, die erst in der Neuzeit in den Fürstenstand erhoben und mit dem Münzrecht "begnadet" wurden. Zu diesen so genannten Neufürsten oder Standesherren, wie man auch sagte, werden jene Familien gezählt, die erst nach dem Reichstag zu Augsburg 1582 ihren Rang sowie Sitz und Stimme auf der Fürstenbank im Reichstag zu Regensburg erhielten. Diesen Status bekamen Adlige, die als Militärs, Politiker, Financiers oder auf andere Art besondere Verdienste um Kaiser und Reich erworben hatten.

Da ein Fürstentitel ohne Landbesitz und einen stattlichen Schatz nur Schall und Rauch ist, wie Goethe im "Faust" schrieb, mühten sich die so genannten Neufürsten, ihren Titel durch Anhäufung von Geld und standesgemäßes Heiraten zu unterfüttern. In die schwer zu überschauende Schar der Reichsfürsten gelangten auch Newcomer, die von Altfürsten protegiert und versorgt wurden. So war die Mutter des Fürsten Carl August von und zu Bretzenheim eine Schauspielerin, die mit dem pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor vier uneheliche Kinder hatte. Der Kurfürst, der keine legitimen Erben hatte, kümmerte sich um seinen Nachwuchs und sorgte für seine standesgemäße Versorgung.

Emporkömmlinge ohne langen Stammbaum

Manche in den Fürstenstand erhobene Familien haben interessante, bei Sammlern beliebte und begehrte Münzen und Medaillen hinterlassen, die ein exquisites und gut bezahltes Gebiet bilden. Pars pro toto seien die Auersperg, Battyani, Colloredo, Dietrichstein, Eggenberg, Esterhazy, Fugger, Fürstenberg, Hohenlohe, Isenburg, Khevenhüller, Leiningen, Leyen, Liechtenstein, Metternich, Montfort, Salm, Schlick, Schwarzenberg, Sayn-Wittgenstein, Solms, Spitzenstein, Stolberg, Thurn und Taxis, Trautson, Waldburg-Zeil, Waldeck, Wallenstein, Wied und Windisch-Graetz genannt. Dass einige dieser hochadligen Familien die Numismatik mit Gold- und Silber- und anderen Münzen sowie Medaillen bereichert haben, hatte mehrere Gründe.

Da ihnen das Renommee uralter Herkunft fehlte, ja manchmal als Parvenüs, das heißt als Emporkömmlinge ohne langen Stammbaum angesehen wurden, demonstrierten sie ihren Rang und Stand gegenüber den so genannten Altfürsten auch durch eine eigene Münzprägung. Mit ihr ließ sich Geld zu verdienen, und das hatte der eine oder andere Neuzugang auf der römisch-deutschen Fürstenbank durchaus nötig. Denn ihre Territorien, aus denen sie schöpfen konnten, waren in der Regel nicht groß, und standesgemäß und reich zu heiraten und auf anderem Wege Kasse und Grundbesitz vergrößern, war nicht allen vergönnt.

Große Verdienste um Kaiser und Reich

Im Unterschied zu anderen Dynastien glänzte die durch ihr einträgliches Amt als Reichspostmeister zu Wohlstand und Landbesitz gelangte Familie derer von Thurn und Taxis nicht durch eine eigene Münzprägung, sondern im 19. und 20. Jahrhundert durch aufwändig gestaltete Medaillen. Sie ehren Mitglieder der berühmten Familie, beginnend bei Franz II. von Thurn und Taxis, dem obersten Postmeister Kaiser Karls V., und endend bei der in Regensburg residierenden Fürstin Gloria, die vor Jahren als "Punk-Prinzessin" beliebtes Thema in der westdeutschen Klatschpresse war und durch unkonventionelle Ansichten Aufmerksamkeit und auch Protest erregte. Nach dem Tod ihres Mannes Johannes von Thurn und Taxis im Jahr 1990 war sie gezwungen, zur Begleichung einer immensen Erbschaftsteuer Teile ihres Kunstbesitzes versteigern zu lassen. Die aus Anlass von fürstlichen Hochzeiten und Jubiläen mit Porträts von Mitgliedern der TT-Familie, wie man abkürzend sagt, und gekröntem Wappen geschmückten Medaillen werden ab und zu im Münzhandel angeboten.

Als Organisatoren eines gut funktionierenden, sicheren und schnellen Postwesens im Römisch-deutschen Reich, aber auch als Diplomaten und Militärs erwarben sich Mitglieder der eigentlich aus Italien stammenden Familie, die einen Biber im Wappen führte, im ausgehenden Mittelalter große Verdienste um Kaiser und Reich. Und so war es nur folgerichtig, das der im Wien residierende Leopold I. 1695 die aus dem Bürgertum stammende, jedoch zügig auf der Adelsleiter nach oben gestiegene Familie in den erblichen Reichsfürstenstand erhob. Die Einahmen aus dem von der Familie kontrollierten, zur Ausübung von Herrschaft sowie in der Wirtschaft und beim Militär überaus wichtigen Postwesen erlaubte den Erwerb von Schlössern und Ländereien und ebnete ihr den Weg nach oben.

Von Brüssel nach Frankfurt am Main

Während des Spanischen Erbfolgekriegs zu Beginn des 18. Jahrhunderts zog die Generalposthalterei von Brüssel in die Freie Stadt Frankfurt am Main, wo Fürst Anselm Franz 1731 bis 1731 das nach seiner Dynastie benannte Palais erbauen ließ, die Hauptverwaltung der Kaiserlichen Reichspost. Von 1816 bis 1866 war das prächtige Gebäude Sitz des Bundestags, der Vertretung der im Deutschen Bund existierenden souveränen Fürstentümer und Freien Städte. Im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert mussten auch die Thurn und Taxis im Zusammenhang mit der Aufhebung zahlloser geistlicher und weltlicher Fürstentümer sowie von großen und kleinen Reichsstädten Einbußen hinnehmen. Verschiedene von der Thurn-und-Taxis-Post bediente Staaten legten sich eigene Informations- und Vertriebsysteme zu. Die ihnen daraus erwachsenden Verluste ließ sich die Familie gut bezahlen. Sie legte das Geld in Grundbesitz und Immobilien an und führte als Mitglied der "Obersten Einhundert" in Bayern ein schönes Leben.

Das kleine Fürstentum Isenburg mit der Hauptstadt Offenbach unweit der Freien und Reichsstadt Frankfurt am Main war kaum 1000 Quadratkilometer groß. Landesherr Carl zu Isenburg-Birstein, war als General Napoleon I. zu Diensten und gehörte als Landesfürst dem von ihm 1806 gegründeten Rheinbund an. Seine 1811 geprägten Münzen sollten seine Stellung als Mitglied dieser unter dem Protektorat des französischen Kaisers stehenden Rheinbundes unterstreichen. Die wohl nur aus Gründen der fürstlichen Repräsentation geprägten einfachen und doppelten Dukaten, die Reichstaler sowie Zwölf- und Sechskreuzerstücke sind selten und werden hoch bezahlt.

Das Festhalten in unverbrüchlicher Nibelungentreue an Frankreich wurde dem Fürsten nach den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 verübelt und als unpatriotisch angekreidet, vergleichbar mit der Kritik am sächsischen König Friedrich August I., der als treuer Vasall seine Soldaten vom 16. bis 18. Oktober 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig an der Seite Napoleons I. kämpfen und verbluten ließ und in preußische Gefangenschaft geriet. König Friedrich Wilhelm III. eignete sich auf dem Wiener Kongress 1814/15 sächsische Landesteile an, worauf sich seine neuen Untertanen selbstironisch "Beutepreußen" nannten.

Chef eines berühmten Fälschers

Aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses kam das Fürstentum Isenburg "wegen bewiesener Anhänglichkeit an Napoleon" unter österreichische Oberhoheit und gelangte später an Preußen. Damit hatte der bereits in jungen Jahren wegen seines aufwändigen Lebensstils hoch verschuldete Fürst Carl seine auch durch die wenigen unter seiner Herrschaft in Frankfurt am Main geprägten Münzen und Medaillen bekundete Souveränität verloren. Das Schicksal des "unpatriotisch" handelnden Sachsenkönigs, wie man sagte, vor Augen, floh er in die Schweiz, um sich dann aber im Odenwald niederzulassen, wo er seine letzten Jahre verbrachte. Da Carl hohe Schulden abzustottern hatte, dürften seine Lebensumstände nicht gerade üppig und glanzvoll gewesen sein. In Isenburg tauchte eine Medaille auf mit seinem Monogram und folgender äußerer Umschrift FRUCTUS LIBERTATIS GERMANIA PROMISSAE und innerer Umschrift P E U OE V B M V M A R, was Preußen England Und OEsterreich Vereint Bringen Mich Um Mein Angestammtes Recht bedeutet. Diese Medaille dürfte den Siegermächten und speziell auch Preußen kaum gefallen haben.

Carl zu Isenburg wäre sicher vergessen wie so viele Duodezfürsten seiner Zeit auch, wäre ihm nicht der berühmt-berüchtigte Münzfälscher Karl Wilhelm Becker als Hofrat zu Diensten gewesen. Es wird berichtet, dass der Fürst von seinem Einsatz in Spanien westgotische Münzen mitgebracht hat, die Becker als Vorlagen für Stempel missbrauchte, mit denen er seine Falsifikate prägte. Das ist verwunderlich, denn eigentlich hatte sich der Meisterfälscher auf alte Griechen und Römer sowie auf die Nachahmung deutscher Mittelaltermünzen spezialisiert. Es wird erzählt, dass Becker seine falschen Eulenmünzen und was sonst er noch mit großer Kunstfertigkeit fabrizierte, in einer Kiste unter seiner Kutsche verstaute, wo sie sich an Metallsplittern rieben und künstliche Gebrauchsspuren bekamen. Als ruchbar wurde, dass er alte Münzen fälscht, entschuldigte er sich mit der Behauptung, er wolle Sammlern nur einen Gefallen tun, für die die Originale unerschwinglich sind.

Des Meisterfälschers Machwerke können keinen Schaden mehr anrichten, denn sie wurden bald nach seinem Tod im Jahr 1830 publiziert. Die von Becker gravierten und benutzten Stempel gelangten ins Berliner Münzkabinett, das einige in seiner ständigen Ausstellung im Bode-Museum zeigt. Hätte Becker seine Talente als Stempelscheider sinnvoller genutzt, besäße er als bedeutender und geachteter Künstler ganz gewiss einen guten Namen. So aber reiht er sich in die große Zahl derer ein, die mit numismatischen Nachahmungen aller Art Kasse machten und die Sammler täuschten. Ab und zu werden Beckers Fälschungen für einen guten Preis vom Münzhandel angeboten.

Des Glückes abenteuerlichen Sohn

Einer, der in schneller Folge in den Fürstenstand aufstieg, aber auch durch eine umfangreiche Münzprägung von sich reden machte, war der kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein. Friedrich Schiller, der sich in seinem Buch "Geschichte des Dreißigjährigen Krieges" (1791/92) und seinem Schauspiel "Wallenstein" (1800) intensiv mit ihm beschäftigt hatte, nannte ihn "Schöpfer kühner Heere, des Lagers Abgott und der Länder Geißel, die Stütze und den Schrecken seines Kaisers, des Glückes abenteuerlichen Sohn". Der aus böhmischem Adel stammende, ursprünglich protestantische, jedoch zum Katholizismus konvertierte Albrecht Eusebius von Wallenstein (eigentlich Waldstein) stand schon früh in Diensten des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand II. und hatte zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges den Rang eines Obersten inne. Seinen Reichtum verdankte Wallenstein Enteignungen böhmischer Adliger, die gegen die Habsburgerherrschaft rebelliert hatten und geächtet worden waren. Er half seinem in Bedrängnis Herrn mit einem auf eigene Kosten ausgerüsteten Heer, was seinem Ansehen am Wiener Hof gut tat und ihm den Titel eines Herzogs von Friedland und Fürsten von Sagan eintrug, aber auch Neider auf den Plan rief.

Zeitweilig hoch in kaiserlicher Gunst stehend, erhielt Wallenstein 1628 nach der Vertreibung der mecklenburgischen Herzöge deren Land als Entschädigung für die ihm entstandenen Kriegskosten. Als neuer Landesherr sorgte er sich um einige Reformen und Verbesserung der Infrastruktur und ließ Münzen mit seinem Bildnis und dem mecklenburgischen Herzogswappen prägen. Das Glück dauerte nicht lange, denn schon 1630 erfolgte auf dem Reichstag in Regensburg auf Druck der Kurfürsten die Absetzung des allzu mächtig gewordenen, hochmütig und wohl auch sich selbst überschätzenden Feldherrn. Doch schon bald holte in seiner Not Ferdinand II. den "Friedländer", wie man sagte, auf hohe Kommandostellen zurück. Wallensteins Versuch, die feudale Ständeordnung einzuschränken und eine absolutistische Monarchie zu installieren, rief die auf ihre Souveränität pochenden Fürsten auf den Plan. Als am Wiener Hof das Gerücht verbreitet wurde, der machtbewusste Generalissimus strebe nach der Kaiserkrone, bezichtigte man ihn des Hochverrats. Der Kaiser befahl, seinen ehemaligen Günstling gefangen zu nehmen, tot oder lebendig. Folgerichtig wurde der Geächtete am 25. Februar 1634 in Eger von einem kaiserlichen Offizier erstochen. Albrecht von Wallenstein war, wie Friedrich Schiller schrieb, seiner unersättlichen Ehrsucht zum Opfer gefallen.

Münzen eingesammelt und vernichtet

Die Mörder und ihre Hintermänner feierten den Anschlag als ruhmvolle Tat, erklärten den Ermordeten zur "Persona non grata" und teilten sein riesiges Vermögen unter sich auf, so wie es Wallenstein einige Jahre zuvor bei seinen in Ungnade gefallenen Landsleuten getan hatte. Triumphieren konnten die zeitweilig ihres Landes verwiesenen mecklenburgischen Herzöge Johann Albrecht von der Linie Güstrow und Adolf Friedrich II. von der Linie Schwerin. Sie kehrten zurück und hoben alle Neuerungen aus der kurzen Wallenstein-Ära auf, ließen die im Auftrag des verhassten Thronräubers errichteten Bauten abreißen und befahlen auch, die im Land kursierenden Wallenstein-Münzen einzuschmelzen, was seine ursprünglich in großen Stückzahlen geprägten Münzen sehr selten werden ließ. Dass Wallensteins Gepräge einen nachlässigen Stempelschnitt aufweisen, ist schon erstaunlich. Offenbar standen dem Herzog in kriegerischer Zeit keine guten Graveure zur Verfügung oder er legte auf geschönte Bildnisse keinen Wert.

Vor einigen Jahren hat sich Heino Poley in seinem Buch ausführlich mit "Albrecht von Wallenstein (Waldstein) Herzog von Friedland und seine Münzen" so der Titel des großformatigen, reich illustrierten Werks befasst, das in Stuttgart im Eigenverlag des Verfassers erschien, 150 Seiten und zahlreiche Abbildungen hat, 90 Euro kostet (ISBN 978-3-00-045241-3). Das für Spezialsammler, aber auch für den Münzhandel wichtige Werk mit seinen vielen interessanten Hintergrundinformationen über Wallenstein und seine Zeit sowie über die von ihm zwischen 1626 und 1634 geprägten Münzen ersetzt Kataloge von Adolph Meyer (1886), von Emanuela Nohejlová-Prátová (1969) und weitere Publikationen zu diesem Thema und führt weit über die dort publizierten Objekte hinaus.

Der Katalog erfasst nach einem Lebenslauf sowie einer Bibliographie alle erreichbaren Gepräge, die vor allem in Gitschin (Jicin) und Sagan, aber auch in Eisleben und Wismar mit Wallensteins markantem Bildnis geprägt wurden. Wie zügig der Feldherr auf der Karriereleiter nach oben stieg, kann man gut an der Erweiterung seiner Titels und an Veränderungen bei seinem Wappenschild erkennen. Dem Verfasser ist es gelungen, die Gepräge bestimmten Münzmeistern und Stempelschneidern zuzuordnen. Er stellt manche lokale Zuschreibungen infrage und weist zwei bisher als aus Jicin stammend angenommene Taler von 1629 nach Wismar. Den Abschluss des wichtigen und gewichtigen Buches bilden Rechenpfennige der Friedländer Kammer sowie mit Wallensteins Bildnis und Wappen versehene Medaillen geprägt wurdeb. Dabei aber bleibt es nicht, denn Poley macht auch mit Fälschungen bekannt, die da und dort auftauchen.

15. April 2022

Zurück zur Themenübersicht "Münzen und Medaillen"