Bildhauer – Zeichner – Menschenfreund
Schadow Gesellschaft zu Berlin e. V. besteht 30 Jahre und feiert ihren Namensgeber am 20. Mai mit einem Hoffest





Freundlich blickt Johann Gottfried Schadow von der Fassade seines Wohn- und Atelierhauses auf die Passanten. Der Maler Johannes Grützke hat dem Künstler ein wunderbares Denkmal gesetzt. Hier hält er Zwiesprache mit den Denkmälern der Generale Fürst Leopold von Anhalt-Dessau und Hans-Joachim von Zieten.





Die Mühen um den im Depot unter dem Kreuzbergdenkmal aufbewahrten Münzfries, aber auch Forschungen über die Prinzessinnengruppe, die mit weiteren Werken von Johann Gottfried Schadow und anderen Künstlern in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel gezeigt wird, spielen in der Arbeit der Schadow Gesellschaft Berlin eine bedeutende Rolle und werden auch bei der feier am 20. Mai 2023 gewürdigt.





Die Bundesrepublik Deutschland brachte 2014 eine Sondermünze zu 20 Euro zu Schadows 250. Geburtstag heraus. Die Prinzessinnengruppe, der Münzfries und ein Pferd von der Quadriga auf dem Brandenburger Tor umrahmen sein Porträt . Die Staatliche Münze Berlin gab mit einer Medaillenserie dem Künstler die Ehre. Er ist auf der Vorderseite neben dem Modell des Wittenberger Lutherdenkmals stehend abgebildet, die Rückseite schmückt ein Motiv vom Münzfries. (Fotos/Repro: Caspar)

Die Schadow Gesellschaft zu Berlin e. V. wurde vor 30 Jahren, am 7. März 1993, von 16 Kunstfreundinnen und Kunstfreunden aus Ost und West im Gips-Atelier des Schadowhauses Schadowstraße 10 in Berlin gegründet und hat sich zu einer geachteten Größe im kulturellen Berlin entwickelt. Ihr dreißigjähriges Jubiläum wird am 20. Mai 2023, dem 259. Geburtstag des Bildhauers, Zeichners, Kulturmanagers und Menschenfreundes mit einem Fest im Hof seines früheren Wohnhauses, nur wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt, festlich begangen. Das aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Gebäude in der Schadowstraße 10 bietet heute den Kunstsammlungen des Deutschen Bundestages einen angemessenen Rahmen. Hier ist auch die Schadow Gesellschaft untergebracht.

Eingeladen sind alle Mitglieder des Vereins sowie Ehrengäste, von denen einige das Wort ergreifen und darlegen werden, warum uns Schadow so wichtig ist und warum wir alles zum Erhalt seines Werks und Erbes tun müssen. Auf diesem Gebiet hat die Schadow Gesellschaft bereits viel erreicht. Zu nennen wäre die besonders spektakuläre und von den Berlinern begrüßte Aufstellung der bronzenen Generalsfiguren auf dem Berliner Zietenplatz. Sie hatten im 19. Jahrhundert die kostbaren Marmorfiguren ersetzt, die Schadow und Kollegen im Auftrag des preußischen Königshauses geschaffen hatten und seit über hundert Jahren die Kleine Kuppelhalle des Bode-Museums schmücken. Zu berichten wäre auch über die Restaurierung kleinerer Objekte wie es des Grabmals des Grafen Hans von Blumenthal in der Gutskapelle in Horst/Blumenthal in der Prignitz. Das alles war und ist nicht für umsonst zu haben, und so wird bei dem Hoffest auch gewürdigt, dass der Verein bedeutende Spendensummen gesammelt hat, um gefährdete Werke zu retten und wieder ans Licht zu holen.

Münzfries aus dem Depot ans Licht

Auf dem zur Feier eingerichteten Büchertisch liegen Hefte der Schriftenreihe des Vereins und weitere Publikationen über Schadow, seine Zeit und seine Wirkung bis heute aus, die für eine Spende abgegeben werden. Über ihre Aktivitäten berichten die Monatsbriefe der Schadow Gesellschaft, von denen bereits 36 Ausgaben vorliegen. Bei den Reden und Gesprächen wird es auch um den Erhalt weniger bekannter aber trotzdem bedeutender Werke des Meisters gehen, allen voran um den um 1800 geschaffenen klassizistischen Münzfries, den die Staatlichen Museen und die Schadow Gesellschaft aus dem Depot unter dem Kreuzbergdenkmal holen, restaurieren und an einem besser geeigneten Ort präsentieren wollen.

Geplant ist für den 20. Mai ein buntes Programm mit Musik, die zu Schadow und seiner Zeit passt. Es gibt eine große Schadow-Torte aus Marzipan, und außerdem erscheint eine Festschrift mit interessanten Beiträgen sowohl über den Künstler selbst als auch über die Aktivitäten des Vereins und seine Vorhaben in den kommenden Jahren. Das Hoffest gibt ausreichend Gelegenheit zum Austausch über den Namensgeber des Vereins und sein Werk, das in verschiedenen Berliner Museen und – groß zu sehen in Gestalt der Quadriga auf dem Brandenburger Tor - präsent ist. In zahlreichen Büchern können Schadows Bildwerke und Zeichnungen betrachtet werden, sie werden dort nach allen Seiten erforscht und interpretiert. Daran haben auch Mitglieder der Schadow Gesellschaft großen Anteil. Das Jubiläumsfest ist überdies eine gute Gelegenheit, um neue Mitglieder zu werben.

21. April 2023