Martin Luther und die Wartburg - Beim Besuch des vor 200 Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckten Landgrafenschlosses bei Eisenach notiert





Im Vergleich zum Zustand der Wartburg vor über 200 Jahren präsentiert sich das alte Landgrafenschloss heute überaus prächtig und stabil. Hier kann man tief in die Geschichte eintauchen, von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf Eisenach und weit ins Thüringer Land.



Auf dem Karlsplatz in Eisenach wurde 1895 das von Adolf von Donndorf geschaffene Lutherdenkmal aus Bronze eingeweiht. Es ehrt den Reformator Martin Luther, der 1521 bis 1522 inkognito auf der Wartburg lebte. Die Sockelreliefs zeigen ihn als Knaben in Eisenach, wo er die Lateinschule besuchte, sowie als Junker Jörg mit Bart und langen Haaren und in seiner Studierstube beim Übersetzen des Neuen Testaments. Donndorf schuf auch das Bachdenkmal unweit des Bachauses in Eisenach.



Der Heilige Geist und ein Engel begleiten den Mönch bei der Arbeit. Auf der Wartburg ließ er Bart und Haupthaar wachsen und trug weltliche Kleidung. Sein umfangreicher Briefwechsel gelangte über Boten und Vertraute an die Empfänger.



Auf der Wartburg ist die Lutherstube mit einem Stuhl und einem Tisch mit der Bibel, darüber ein Luther-Porträt als Junker Jörg, rechts ein grün glasierter Kachelofen. Der Reformator soll mit einem Tintenfass nach dem Teufel geworfen haben, der ihn bedrängte. Die Wand ist beschädigt, weil Besucher in vergangenen Jahrhunderten den Putz als eine Art Reliquie abgekratzt haben. Manche ritzten auch ihren Namen in die Tür und die Holzverkleidung. Mit seinen Pamphleten und Sendschreiben machte sich Luther nicht nur Freunde. Als er sich im Bauernkrieg von 1525 auf die Seite der Fürsten schlug, hagelte es geschriebenen und gesprochenen Protest. Nach seinem Tod hat man ihn oft mit einem Schwan, dem Symbol für Treue, Licht und Reinheit, dargestellt.



Bevor die beim Reichstag in Worms über Luther verhängte Reichsacht vollstreckt werden konnte, hatte sich Friedrich der Weise, der rechts auf dem Fürstenzug in Dresden dargestellt ist, Luthers im April 1521 bei einem fingierten Überfall nahe der Burg Altenstein in Thüringen bemächtigt und auf die Wartburg bringen lassen.



Bevor die beim Reichstag in Worms über Luther verhängte Reichsacht vollstreckt werden konnte, hatte sich Friedrich der Weise, der rechts auf dem Fürstenzug in Dresden dargestellt ist, Luthers im April 1521 bei einem fingierten Überfall nahe der Burg Altenstein in Thüringen bemächtigt und auf die Wartburg bringen lassen.



Auf Münzen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland wurden 1982 und 2022 die Wartburg verewigt, rechts die Schlosskirche auf einer DDR-Münze von 1983 zum 500. Geburtstag von Martin Luther, der hier am 31. Oktober 1517 seine die Welt umstürzenden Thesen wider den Ablasshandel und für eine Erneuerung der Kirche anschlug.



Luthers mithilfe der Buchdruckerpresse – links ein Nachbau im Wittenberger Lutherhaus - verbreitete Bibelübersetzung verschaffte dem obersächsisch-meißnischen Dialekt einen mächtigen Impuls. Das Frühneuhochdeutsch wurde in ganz Deutschland, vor allem im niederdeutschen Raum, später auch im oberdeutschen populär.



Die aus der Erbauungszeit stammenden Säulen mit den prächtigen Kapitellen sind ein besonderer Schatz der Wartburg.



Im Landgrafenzimmer hat Schwind Legenden aus Thüringens Frühgeschichte gemalt. Die Gründungssage der Wartburg sagt, dass Ludwig der Springer bei der Jagd auf einem Felsen gerastet hat. Dabei soll er ausgerufen haben „Wart Berg, du sollst mir eine Burg werden.“ Die ganz dem Stil der Romantik verpflichtete Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen, die mit 24 Jahren an Entkräftung starb, sind in einer langen Galerie zu sehen.

Einige Räume sind überaus prächtig im Auftrag und auf Kosten von Kaiser Wilhelm II. nach Entwürfen des Malers August Heinrich Hermann Oetken von der Berliner Firma Puhl & Wagner geschmückt. Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth wurden um 1900 als goldstrotzende Mosaiken dargestellt. Ihre Beseitigung konnte in DDR-Zeiten verhindert werden.

(Fotos/Repro: Caspar)

Wer heute die Wartburg bei Eisenach besucht,
und das sind im Jahr Millionen Gäste, wird nicht immer wissen, dass sie vor 200 Jahren eine heruntergekommen Eindruck machte und sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe dafür einsetzte, sie aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken und aus ihr einen Touristenmagnet zu machen, wie wir heute sagen würden. Der Weimarer Dichter und Minister besuchte mehrfach den zum Herzogtum, ab 1815 Großherzogtum Sachsen-Weimar und Eisenach gehörenden Landesteil und war beeindruckt von der Wartburg, die sich ihm als vernachlässigtes Schloss der thüringischen Landgrafen und sächsischen Kurfürsten beziehungsweise der Weimarer Herzöge darbot. Er setzte sich dafür ein, dass die imposante Anlage nicht nur restauriert und wieder aufgebaut wird, sondern auch Kunstsammlungen aufnehmen soll, was tatsächlich Jahrzehnte nach seinem Tod 1832 geschah.

An der Wartburg wurde ständig gebaut. Ein Brand im Jahr 1317 zerstörte Bergfried, Palas und Wohnhäuser, doch diese Schäden wurden durch Neu- und Umbauten behoben. Nachdem die Landesfürsten ihr Interesse an dem für damalige Verhältnisse auf das Modernste und Schönste ausgestatteten Schloss verloren und sich in Torgau und Wittenberg und anderswo niedergelassen hatten, setzte schleichender Verfall ein. Als Johann Wolfgang von Goethe die Wartburg besuchte, bot sich ihm ein Bild des Jammers. Von der Umgebung fasziniert, befand er, dass der traurige Zustand so nicht bleiben darf. Ihm und weiteren Persönlichkeiten gelang es, die Herzöge und Großherzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach für die umfassende Sanierung und Restaurierung der erstmals 1080 urkundlich erwähnten Anlage mit zwei (ehemals drei) Burghöfen sowie komfortabel ausgestatteten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden zu gewinnen.

Schönster Schmuck des Vaterlands
Goethe folgte einem Trend, als er anregte, in Burgen, Schlössern, Kirchen und an anderen Orten nach geschnitzten Heiligenfiguren und anderen Kunstobjekten zu suchen und sie auf der Wartburg auszustellen. Dieser Wunsch deckte sich mit Bestrebungen etwa in Preußen, wo sich Karl Friedrich Schinkel um den „schönsten Schmuck des Vaterlandes“ sorgte und dazu aufrief, die quasi auf den Müllhaufen der Geschichte geworfenen, weil als unmodern und nutzlos empfundenen Zeugnisse der Vergangenheit vor Verfall und Zerstörung zu retten und sie öffentlich zu zeigen. Der spätere preußische Landeskonservator Ferdinand von Quast, der auch Ideen zum Um- und Neubau der Wartburg entwickelt hat, machte sich für die Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale stark und half, dass viele, aber leider nicht alle Objekte vor dem Abbruch oder Verschandlung bewahrt wurden.

Einen Sitz wie die Wartburg konnten nur mächtige Landesfürsten wie Landgraf Ludwig der Springer und seine Nachfolger bauen. Berühmt wurde die Wartburg vor allem durch Martin Luther, der hier als Junker Jörg Gast des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen binnen weniger Wochen das Neue Testament aus der griechischen in die deutsche Sprache übertrug. Nach dem Anschlag seiner 95 Thesen am 31. Oktober 1517 hatte es nicht lange gedauert, bis sich mächtige geistliche und weltliche Fürsten auf den Wittenberger Mönch und Theologieprofessor stürzten, um ihn, wie Jan Hus hundert Jahre zuvor, als Ketzer zum Schweigen zu bringen.

Fundamentalkritik am Ablasshandel
Was Luther bei seinen Thesen in lateinischen, alsbald ins Deutsche übersetzten Sätzen kundtat, war Fundamentalkritik am Ablasshandel, der dem Papst in Rom viel Geld zum Bau der Peterskirche und zur Bestreitung seiner luxuriösen Hofhaltung einbrachte. Luther brachte in seinem Papier weitere Gebrechen der römischen Kirche zur Sprache und forderte, sie an Haupt und Gliedern zu erneuern und zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Was zunächst wie gelehrtes Nachdenken über den Zustand der Kirche aussah, wurde schon bald ins Weltliche gezogen, richtete sich, ausgestattet mit Argumenten des Kirchenrebellen, gegen Fürstenwillkür und unmenschliche Lebensbedingungen, unter denen das einfache Volk litt.

Der Kirchenrebell erhielt zunächst eine Vorladung nach Rom, der er aber nicht nachkam, um sich nicht in Lebensgefahr zu begeben. Zu seinem Glück hielt einer der mächtigsten Männer im Reich, der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise, seine Hand schützend über ihn. Papst Leo X., der auf deutsche Befindlichkeiten Rücksicht nehmen musste, genehmigte ein Verhör im Römisch-deutschen Reich. Bei dem Disput in Leipzig ließ sich Luther zu der geradezu revolutionären, ketzerischen Äußerung hinreißen, dass auch Päpste und Konzilien irren können. Da er zum Widerruf nicht zu bewegen war und statt dessen seine Forderungen niederschrieb und mit Hilfe des Buchdrucks verbreiten ließ, war der Bruch mit Rom vollzogen. Luther wurde 1521 nach Worms zum Reichstag zitiert. Dort verteidigte er vor dem erst 21jährigen Kaiser Karl V. und den Fürsten des Reiches mutig seine Schriften und Forderungen und schloss seine auf deutsch und lateinisch gehaltene Rede mit den Worten „Hier stehe ich, ich kann nicht anders! Gott helfe mir! Amen!“. Schaut man in die Quellen und die ersten Flugschriften, dann sieht man, dass die berühmte Verteidigungsrede mit dieser eindrucksvollen Formel nicht endete, sondern nur mit dem ersten Teil des Zitats, nämlich „Gott helfe mir! Amen!“ Alles andere ist hinzu erfunden.

Niemals gegen das Gewissen handeln
Authentisch ist der Wortlaut der Wormser Rede, in der Luther die Frage, ob er seine Worte und Schriften zurücknehmen wolle, mit einem klaren Nein beantwortete. „Wenn ich nun dieselben (Bücher) auch widerrufen würde, würde ich nichts anders tun denn diese Tyrannei stärken und einem so unchristlichen Wesen nicht allein die Fenster, sondern die Türen auftun. (…) Mein Gott, wie ein groß Schanddeckel der Bosheit und Tyrannei würde ich sein!“ An den Kaiser und die anderen Fürsten gewandt, stellte er fest, er fühle sein Gewissen in Gottes Wort gefangen und wolle nichts widerrufen, „dieweil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefährlich ist“.

Kaiser Karl V. ließ sich weder von Luthers Hinweisen auf die Bibel und sein Gewissen noch von seiner Klage gegen die Auswüchse der Kirche beeindrucken, sondern verhängte über Luther die Reichsacht. Kurfürst Friedrich der Weise ließ ihn nach einem fingierten Überfall auf die Wartburg bringen und das Gerücht verbreiten, er sei ermordet worden. Der Amtmann der Wartburg bereitete seinem Gast eine komfortable Unterkunft, kaum jemand kannte seine Identität.. „Ich schreibe ohne Unterbrechung“, teilte er seinem Freund Georg Spalatin mit, der den Kurfürsten über Luthers Befinden und Arbeit auf dem Laufenden hielt.

Dem Volk aufs Maul schauen
Die Bibelübersetzung war ein Gemeinschaftswerk Luthers, Melanchthons und weiterer Theologen vor allem aus Wittenberg. Die endgültige sprachliche Gestaltung bestimmte Luther selbst. Sein Vorgehen bei der Übersetzung hat er im „Sendbrief vom Dolmetschen“ von 1530 ausführlich dargestellt und gegen den Vorwurf von katholischer Seite gerechtfertigt, die Heilige Schrift zu verfälschen. Auf den Theologen gehen viele uns bekannte Wörter und Wendungen wie Gewissensbisse, Herzenslust, Lästermaul, Nächstenliebe und Schandfleck zurück. Hinzu kommen Redewendungen wie Perlen vor die Säue werfen oder Sein Licht unter den Scheffel stellen. Er war der Meinung, man müsse nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, sondern die Mutter im Hause, die Kinder auf den Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt fragen und „denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen; da verstehen sie es denn und merken, dass man deutsch mit ihnen redet.“

Das aus dem Griechischen in die deutsche Sprache übersetzte Neue Testament war nicht das erste dieser Art, denn es gab bereits 18 gedruckte deutsche Bibelübersetzungen. Die älteste von 1466entsprach nicht Luthers Vorstellungen. Und so benötigte er nur zehn Wochen, bis die Arbeit geschafft war. Im Herbst 1522 konnte die von Melanchthon, seines Zeichens Professor für die griechische Sprache in Wittenberg, durchgesehene erste Auflage der Lutherbibel, das sogenannte Septembertestament erscheinen. Es folgte zum Jahresende das Dezembertestament. Bis zur vollständigen Bibelübersetzung dauerte es allerdings noch zwölf Jahre. Luther übersetzte nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß und bediente sich einer kraftvollen und bildhaften Sprache, die wesentlich zur Begründung der einheitliche neuhochdeutsches Schriftsprache bei trug . Eine Auswahl großer und kleiner, oft in kostbares Leder gebundener Bibeln aus dieser Zeit ist in einem Kabinett auf der Wartburg aufgestellt.

Aus dem Dornröschenschlaf erweckt
Ab Mitte des 16. Jahrhundert verkam die Wartburg nach und nach. Nur gelegentlich war sie Residenz sächsischer Fürsten, aber mehr noch ein Art Abstellkammer für nicht mehr benötigte Möbel, Kunstgegenstände und Bilder. Während des Dreißigjährigen Krieges diente sie den Weimarer Herzögen als Rückzugsort, doch dann war ihr Interesse an der Burg erloschen, denn man residierte in barocken Schlössern mit einem aufwändig gestalteten Park oder Garten darum. Als Goethe die Wartburg 1777 für sich entdeckte, half er, dass sie langsam aus dem Dornröschenschlaf erwachte. Städte und Gemeinden und die Bevölkerung wurden zu Sachspenden aufgerufen, und auch aus dem Kunsthandel konnten bedeutende Stücke erworben werden. So hat die Wartburg-Stiftung ihre Sammlung nach und nach ergänzen und Ausstellungsräume zur Freude der Besucher bestücken können. Die bayerische Märchenkönig Ludwig II. soll vom prächtig ausgestatteten Festsaal so begeistert gewesen sei, dass er einen verkleinerten Nachbau für sein Schloss Neuschwanstein veranlasste.

Am 18. Oktober 1817 gab es zur Dreihundertjahrfeier der Reformation und zum vierten Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig gegen die napoleonische Fremdherrschaft auf der Wartburg ein Treffen von Burschenschaften. Etwa 500 Studenten, die sich unter dem Motto „Ehre - Freiheit – Vaterland“ versammelten, konnten sich in Sachsen-Weimar und Eisenach sicher fühlen. Großherzog Carl Alexander war einer der wenigen deutschen Fürsten, die eine relativ liberale Verfassung erlassen hatten. Goethe tat das Treffen mit der Bemerkung ab, die nach Eisenach ziehende Jugend errege vor allem die Frauenköpfe. „Ich kann's nicht übel nehmen, denn es mögen hübsche Kerlchens dort zusammenkommen. Wir andern müssen ruhig bleiben und den Ausgang des Abenteuers abwarten.“

Ein nationales Monument wie die Wartburg konnte auf Dauer nicht in seinem unbefriedigenden Zustand verbleiben. So wurden Ideen entwickelt, sie wiederherzustellen und baulich aufzuwerten. Entwürfe zeichneten unter anderem der schon erwähnte preußische Konservator Ferdinand von Quast. Doch richtig in Fahrt kam das Vorhaben durch den Gießener Architekten Hugo von Ritgen, der 40 Jahre die Bauleitung inne hatte. Für den Um- und Ausbau studierte er alle Quellen und bezog alte Steine, Säulen und Mauern in den Neubau ein. Er öffnete verschlossene Türen und Fenster und gewann neuen Räume.

Legende von der Heiligen Elisabeth
Die Weimarer Großherzöge legten großen Wert auf die Innengestaltung und ließen Moritz von Schwind Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth an die Wände malen. Die ungarische Prinzessin war im Alter von vier Jahren als Braut des Landgrafen Ludwig IV. auf die Wartburg gekommen und musste sie nach dem Tod ihres Gemahls bei einem Kreuzzug wieder verlassen. Die Landgräfin verschrieb sich der Armut und der Sorge um arme und kranke Menschen. Sie starb 1231 mit nur 24 Jahren und wurde bereits vier Jahre später heilig gesprochen. Schwind malte für die Elisabethgalerie Szenen aus ihrem Leben und feierte mit einem großen Wandgemälde im Sängersaal den so genannten Sängerkrieg, bei dem sechs Minnesänger um die Gunst des Landgrafen Hermann I. buhlten. Unter ihnen waren Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide.

Beim Rundgang durch sieht man Räume mit überaus prächtigen, manche meinen kitschige Mosaiken nach byzantinischen Vorbild, die die Lebensgeschichte der Heiligen Elisabeth von Thüringen schildern. Diese historistischen Zutaten aus der Zeit um 1900 sollten in DDR-Zeiten abgeschlagen werden, um den ursprünglichen Zustand der Wartburg zurückzugewinnen. Die Denkmalpflege hat sich damals durchgesetzt und dafür gesorgt dass, diese bunten und goldstrotzenden Mosaiken als wichtige Zeitschicht erhalten bleiben. Sie waren als Stiftung des mit dem großerzoglichen Haus Sachsen-Weimar und Eisenach verwandten Kaisers Wilhelm II. in die Wände eingelassen worden. Der Kaiser hat sich 1902 durch eine seinem Großonkel Carl Alexander von Sachsen-Weimar und Eisenach, dem Arbeitgeber von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und anderer Größen des klassischen Weimar, ehrende Inschrift als Spender verewigen lassen.

3. Oktober 2024, am Tag der deutschen Einheit