Lorbeerkränze und Eichenblätter
Pflanzen und Tiere schmücken seit der Antike als Herrscherzeichen zahllose Münzen udn Medaillen



Meisterwerke altgriechischer Stempelschneidekunst sind die Tetradrachmen aus Rhodos mit der Rose und Leontinoi mit lorbeerbekränztem Apollokopf und einem ebenfalls als redendes Wappen gedeuteter Löwen mit aufgerissenem Maul sowie vier darum drapierte Gerstenkörner.





Die römischen Denare zeigen Julius Caesar mit einem Kopftuch und im Schmuck eines Lorbeerkranzes. In der Art der römischen Kaisermünzen hat man um 800 Karl den Großen mit Lorbeerkranz im Haar auf einem seiner sehr seltenen Karlspfennige abgebildet.



Die Stadt Augsburg ließ es sich nicht nehmen, Kaiser Ferdinand III. auf einem Taler von 1640 mit Lorbeerkranz und Harnisch zu porträtieren.



Der 1802 vom Ersten Konsul Napoleon Bonaparte, ab 1804 Kaiser Napoleon I., gestiftete Orden der Ehrenlegion ist mit einem Kranz aus Lorbeer- und Eichenzweigen geschmückt.



König Anton von Sachsen und weitere Herrscher verzichteten auf Lorbeerkränze und schmückten statt dessen ihre Münzen wie diesen Prämientaler der Forstschule in Tharandt aus dem Jahr 1830 mit Eichenblättern. Wo immer auf Münzen des 19. Jahrhunderts Francofurtia, die Symbolfigur der Metropole am Main, erscheint, trägt sie einen „bürgerlichen“ Eichenkranz im Haar.





Münzen der Kaiserzeit und der Weimarer Republik sind vielfach mit Eichenlaub und im Fall des Fünf-Mark-Stücks mit einem prächtigen Eichenbaum geschmückt. Der auf Vorrat geprägte Jahrgang 1933 ist selten, weil es in jenem Jahr eine Umstellung der unhandlichen Großsilbermünzen auf etwas kleinere Werte gab.



Die in der Bundesrepublik Deutschland geprägten Kursmünzen verwenden Eichenblätter als Kennung. Symbolkraft besitzt angesichts des gigantischen Wiederaufbauprogramms nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem von 1949 bis 1990 geprägten Fünfzigpfennig-Stück die Frau, die eine junge Eiche pflanzt. Auch auf Münzen der DDR hat man an Eichenblättern und Getreideähren nicht gespart. (Fotos: Caspar)

Stempelschneider mit guter Beobachtungsgabe, ruhiger Hand und Liebe zum Detail haben seit der Antike Pflanzen und Tiere auf unnachahmliche Weise ins enge Rund von Münzen gebannt. Die Prägungen unterstreichen, dass die Aufzucht und Pflege von Kulturpflanzen und Nutztieren unabdingbar für die Entstehung und Entwicklung antiker Hochkultur waren Pflanzen und Tiere den Völkern so heilig und wichtig, dass sie sie auf ihren Geldstücken verewigt haben. Auf antiken Münzen finden wir eine ganze Menagerie von Löwen, Pferden, Stieren, Ziegen und anderen Tieren, aber auch Darstellungen von Blumen und Blüten, Olivenzweigen, Mohnkapseln und immer wieder Lorbeerzweigen. Der immergrüne Lorbeer um das Haupt des Licht- und Sonnengottes Apollon hat mit dessen Lebensgeschichte zu tun, denn der Held reinigte sich nach der Tötung des delphischen Drachens Python mit einem Lorbeerzweig und zog, mit Lorbeerblättern geschmückt, in Delphi ein und gründete hier das Orakel.

Dass Menschen im alten Griechenland,aber auch ihre Götter zu verschiedenen Anlässen mit Lorbeerkränzen geschmückt haben, wissen wir sowohl aus detailgenauen Darstellungen in der Skulptur und auf bemalten Vasen als auch auf geprägtem Metall sowie aus Texten von damals. Das immergrüne Gewächs galt als heilig und wurde als Sinnbild des Triumphs und der ewigen Jugend, als Mittel gegen Krankheiten aller Art geschätzt. Auch deshalb hat man bis zum 20. Jahrhundert den Lorbeer als Siegeszeichen und zur Verherrlichung von gekrönten Häuptern und Feldherren, die oft die gleiche Person waren, auf Münzen und Medaillen abgebildet.

Redende Wappen und Symbole Götter

Häufig fungierten Pflanzen und Tiere als „redende Wappen“ oder als Zeichen der Götter, denen Städte, Stadtstaaten oder Regionen geweiht waren. So war „Selonin“, der Sellerie, Wappen der südsizilianischen Stadt Selinunt in der ertragreichen und feuchten Ebene des Flusses Selinos. In der Region wurden die schmackhaften Wurzeln angebaut, die man auch wegen ihrer heilkräftigen Wirkungen schätzte. Abgebildet ist Getreide auf anderen Münzen in Form einzelner Körner und Ähren, aber auch als Haarschmuck. Interesse verdienen numismatische Belegstücke für den Naturschutz in jener Zeit. So erscheint auf einer lykischen Münze Artemis, die in einem Ölbaum sitzende Göttin der Jagd und des Tierreichs. Zwei mit Äxten bewaffnete Männer werden von Schlangen gehindert, den Baum zu fällen.

Gelegentlich wird aus der Mythologie etwa bei dem Bild mit einer Ziege zitiert, die von einem Strauch frisst. Angeblich soll das von giftigen Pfeilen getroffene Tier durch das wundersame Heilkraut Diktamus gesundet sein. Die auf Münzen dokumentierte Verehrung von Eichen und ihren Früchten wird aus den engen Beziehungen zwischen Zeus und seinen Symboltieren Adler und Stier abgeleitet. Wer sich für das Thema interessiert, wird in dem Buch von Hellmut Baumann mit „Pflanzenbildern auf griechischen Münzen“ bekannt gemacht. Es erschien im Hirmer Verlag München und demonstriert mit einer Folge von Blüten, Blättern und Früchten auf geprägtem Metall sowohl Wohlstand und Nahrungsmittelreichtum als auch den hohen Stellenwert, den Pflanzen in der antiken Mythologie und Lebensweise hatten. Da sich die Münzgraveure um realistische Wiedergabe ihrer Vorlagen bemühten, ist es möglich, den erstaunlichen Reichtum der Flora in der Antike zu erforschen und Pflanzen zu identifizieren, die es heute häufig nur noch in botanischen Gärten gibt.

Naturschutz in der Antike

Wer sich für das Thema interessiert, wird in dem Buch von Hellmut Baumann mit „Pflanzenbildern auf griechischen Münzen“ bekannt gemacht. Es erschien im Hirmer Verlag München und demonstriert mit einer Folge von Blüten, Blättern und Früchten auf geprägtem Metall sowohl Wohlstand und Nahrungsmittelreichtum als auch den hohen Stellenwert, den Pflanzen in der antiken Mythologie hatten. Interesse verdienen numismatische Belegstücke für den Naturschutz in jener Zeit. So erscheint auf einer lykischen Münze Artemis, die Göttin der Jagd und des Tierreichs, in einem Ölbaum sitzend. Zwei mit Äxten bewaffnete Männer werden von Schlangen gehindert, den Baum zu fällen. Auf anderen Münzen finden wir Darstellungen von Olivenzweigen und Mohnkapseln, darüber hinaus Blumen und Blüten und immer wieder Lorbeerblätter einzeln oder zu Kränzen gebunden. In der Antike galt das immergrüne Gewächs als heilig und wurde als Sinnbild des Triumphes und der ewigen Jugend, als Mittel gegen Krankheiten aller Art geschätzt, weshalb man Lorbeerbäume zur Abwehr auch vor die Haustüren pflanzte. Nicht zuletzt spielt bis in unsere Zeit der Lorbeer als Siegeszeichen und zur Verherrlichung von gekrönten Häuptern und Feldherren auf Münzen und Medaillen eine hervorragende Rolle. Der immergrüne Lorbeer um das Haupt des Licht- und Sonnengottes Apollon hat mit dessen Lebensgeschichte zu tun, denn der Held reinigte sich nach der Tötung des delphischen Drachens Python mit einem Lorbeerzweig und zog, mit Lorbeerblättern geschmückt, in Delphi ein und gründete hier das Orakel. Dass sich die Menschen im alten Griechenland zu verschiedenen Anlässen mit Lorbeer und anderen Pflanzen geschmückt haben, wissen wir sowohl aus detailgenauen Darstellungen in der Skulptur und auf Vasen als auch auf geprägtem Metall sowie aus alten Texten.

Antike Graveure mühten sich um eine realistische Wiedergabe der Pflanzen, so dass es möglich ist, die auf den oft winzigen Geldstücken dargestellten Gewächse von der Anemone über die Dattelpalme und den Efeu bis zum Mohn, Lorbeer, Weintrauben und Zypressen sehr gut zu identifizieren. Gelegentlich wird aus der Mythologie etwa bei dem Bild mit einer Ziege zitiert, die von einem Strauch frisst. Angeblich soll das von giftigen Pfeilen getroffene Tier durch das wundersame Heilkraut Diktamus gesundet sein. Die auf Münzen dokumentierte Verehrung von Eichen und ihren Früchten wird aus den engen Beziehungen zwischen Zeus und seinen Symboltieren Adler und Stier abgeleitet.

Adler und Löwen, Pferde und Elefanten

Da sich die Münzgraveure um realistische Wiedergabe ihrer Vorlagen bemühten, ist es möglich, den erstaunlichen Reichtum der Flora in der Antike zu erforschen und Pflanzen zu identifizieren, die es heute häufig nur noch in botanischen Gärten gibt. Wie manche Pflanzen, so waren den antiken Völkern auch Tiere wichtig und heilig. Zu nennen sind Adler und Löwen, Pferde und Elefanten, aber auch Fische, Amphibien und Insekten. Wer eine solche numismatische Menagerie zusammenstellen will, findet analog zum Thema Pflanzen in den Angeboten des Münzhandels viele interessante Belegstücke, die in der einschlägigen Literatur gut beschrieben sind. Die Verwendung von Eichenlaub auf Münzen lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen, doch wurde dieser Schmuck erst Ende des 18. Jahrhunderts populär. Nach dem Sieg der französischen Revolution und dem Sturz des Königs wurden auf Münzen die von Lorbeerzweigen umkränzten bourbonischen Lilien durch das mit der phrygischen Mütze geschmückte Liktorenbündel ersetzt und von einem Eichenkranz eingefasst.

Wenn wir auf neuere deutsche Münzen und Medaillen blicken, sehen wir überall Eichenblätter und Eichenkränze, manchmal auch komplette Bäume. Die Abbildung von Eichenlaub auf Geldstücken und Medaillen wurde vor über 200 Jahren populär, davor hat man als Schmuck von Herrscherköpfen und fürstlichen Wappen Palmenwedel und Lorbeerkränze bevorzugt. Nach dem Sieg der französischen Revolution und dem Sturz von König Ludwigs XVI. wurden die von Lorbeerzweigen umkränzten bourbonischen Lilien durch das mit der phrygischen Mütze geschmückte Liktorenbündel ersetzt und von einem Eichenkranz eingefasst. Der 1802 vom Ersten Konsul Napoleon Bonaparte, ab 1804 Kaiser Napoleon I., gestiftete Orden der Ehrenlegion ist mit einem Kranz aus Lorbeer- und Eichenzweigen geschmückt. Auch das 1813 am Vorabend der Befreiungskriege vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gestiftete Eiserne Kreuz trägt drei Eichenblätter als Schmuck.

Schicksalsbaum der Deutschen

Viele im 19. Jahrhundert geprägte deutsche Geldstücke sind mit Lorbeerblättern als Verzierung fürstlicher Wappen geschmückt, doch kommen auch Kombinationen von Lorbeer- und Eichenzweigen vor, etwa auf königlich-sächsischen Prämientalern, einem Münzbesuchstaler aus Hannover von 1854 und Talern von Frankfurt am Main. Angesichts der Gunst der Eiche bei den Deutschen nimmt es nicht Wunder, dass Münzen der Kaiserzeit und danach mit Kränzen oder einzelnen Blättern der auch „Schicksalsbaum der Deutschen“ genannten Eiche geschmückt wurden. Die kaiserzeitlichen Mark- und Fünfzig-Pfennig-Stücke sowie die großen Zwanziger aus Kupfernickel kommen ohne dieses Blattwerk nicht aus, und auch Drei-, Zwei- und Einmarkstücke der Weimarer Republik sind mit Eichenlaub geschmückt. Berühmt und bei Sammlern begehrt ist das von 1927 bis Anfang 1933 geprägte Fünf-Mark-Stück mit einer prächtigen Eiche darauf. Die in der Bundesrepublik Deutschland geprägten Kursmünzen verwenden Eichenblätter als Schmuck und Erkennungszeichen, so die ab 1949 geprägten Pfennige und Groschen sowie die Cent-Stücke sowie die Münzen der ehemaligen DDR sind vielfach mit solchen Blättern geschmückt.

Die Ausprägung der nach einem Entwurf von Max Dasio gestalteten Fünf-Mark-Münzen mit dem Eichenbaum wurde am 21. Juli 1927 im Reichsgesetzblatt verkündet. Zu der bis Anfang 1933 in großen Stückzahlen geprägten, durch Einschmelzungen aber selten gewordene Münze gab es einige Verwunderung. Denn es fiel auf, dass der von der Schrift EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT umschlossene Prachtbaum Zweige mit und ohne Blätter trägt. Nach dem Grund für diese sonderbare Gestaltung gefragt, sagte Dasio ein wenig kryptisch, Volkes Stimme habe schon Recht, wenn sie die abgestorbenen Ästen mit den nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen deutschen Territorien in Verbindung bringt. Angesichts der Gunst, in der die Eiche bei den Deutschen stand und heute steht, nimmt es nicht Wunder, dass auch Münzen der Kaiserzeit und danach mit Kränzen oder einzelnen Blättern der auch „Schicksalsbaum der Deutschen“ genannten Eiche geschmückt wurden.

Blühe deutsches Vaterland

Die kaiserzeitlichen Mark- und Fünfzigpfennig-Stücke sowie die großen Zwanziger aus Kupfernickel kommen ohne diesen Schmuck nicht aus. Die auch „Schicksalsbaum der Deutschen“ genannte Eiche schmückt in voller Schönheit die zwischen 1927 und 1933 geprägten Fünf-Mark-Stücke der Weimarer Republik. Dass der Baum das ganze Münzenrund einnimmt, war neu und ungewöhnlich. Die Ausprägung der nach einem Entwurf von Max Dasio gestalteten Kursmünze wurde am 21. Juli 1927 im Reichsgesetzblatt verkündet. Dass die bis Anfang 1933 in riesigen Stückzahlen geprägte, durch die vielen Einschmelzungen aber selten gewordene Münze eine längere Vorgeschichte hatte, war damals weitgehend unbekannt. Einzelheiten über die Mühen um schöne und angemessene Geldzeichen sind in den Akten des Reichskunstwartes Edwin Redslob dokumentiert, die im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde unter der Signatur R 32 Reichskunstwart 7.3 Münzen und Medaillen aufbewahrt werden (ausführlich siehe Findbücher zu Beständen des Bundesarchivs, Bd. 16, Koblenz 1979). Aus ihnen geht hervor, dass Dasio mehrere Vorschläge unterbreitet hat, die aber keinen Anklang fanden.

In einem Vermerk vom 4. April 1924 an den Reichsminister der Finanzen hielt Redslob seine Einwände fest. Gegenüber dem Schriftband BLÜHE DEUTSCHES VATERLAND wirke der Baum zu klein, was von Dasio in einem zweiten Anlauf korrigiert wurde. Die Akten geben Aufschluss über die damals diskutierte Frage, warum der Baum einige verdorrte Zweige hat. Ein Schreiben an den Vorsitzenden der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Prof. Dr. Pfeiffer, beantwortete Redslob am 17. April 1929 so: „Die Mitteilung wegen der fehlenden zweige am Eichbaum des Fünfmarkstücks interessierte mich sehr, der Gedanke, dass sie sich auf Elsass-Lothringen und Oberschlesien [zwei durch den Versailler Friedensvertrag abgetretene Gebiete, H. C.] bezögen, ist nachträglich hineininterpretiert. Der erste Entwurf hatte übrigens die Inschrift ,Blühe deutsches Vaterland’, die eine solche Deutung ausgeschlossen haben würde“. Eine an Dasio gerichtete Anfrage, ob er bei seinem Münzbild die Symbolik bewusst angewandt habe, ergab die Antwort, die Vox populi, also die Stimme des Volkes, habe schon recht gehabt mit den Ästen an der Eiche.

Edwin Redslob setzte sich, wie wir beim Anblick der ab 1927 in allen sechs deutschen Münzstätten geprägten Fünfmarkstücke mit dem Eichbaum erkennen können, nicht mit der Inschrift BLÜHE DEUTSCHES VATERLAND durch, denn es wurde die Zeile EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT verwendet. Damit konnte sich Redslob nicht anfreunden, denn er sah eine Diskrepanz zwischen dem Baum und der Umschrift in der realisierten Form. „Um nämlich die vom Reichsfinanzministerium aus gewünschte Verwendung des Baumes als Münzbild zu motivieren, da ja eigentlich landwirtschaftliche Motive auf Münzen wenig günstig sind, hatte ich als Umschrift empfohlen ,Blühe, deutsches Vaterland’. Mit dieser Umschrift würde man den Baum als Symbol Deutschlands viel eher verstanden und gewürdigt haben als mit der jetzigen Umschrift, die auf das Münzbild keinen Bezug nimmt.“

Die vom Reichsfinanzministerium zu seinem Ärger eigenmächtig vorgenommene Änderung veranlassten Redslob zu der grundsätzlichen Bemerkung: „Von dem Wunsche beseelt, dass die Münzen des Deutschen Reiches so gut wie nur irgend möglich ausgeführt werden, möchte ich also dringend bitten, dass ich künftig nicht bei Ablieferung des ersten Entwurfs zeichnerischer oder plastischer Art ausschalte [gemeint ist ausgeschaltet werde, H. C.], sondern bis zuletzt und gerade während der ganzen Bearbeitung der Ausführung beteiligt bleibe“.

Typisch deutsche Kennungen

Als vor der Einführung des Eurobargeldes 2002 nach Münzmotiven gesucht wurde, standen zahlreiche Vorschläge zur Diskussion. Eingereicht wurden unter anderem Entwürfe mit Porträts prominenter Persönlichkeiten sowie Bauwerke und Allegorien. Allerdings wurden nur solche Entwürfe verwirklicht, die im In- und Ausland ohne weiteres als „typisch deutsch“ zu erkennen sind. Deshalb schmücken der Bundesadler, das Brandenburger Tor und Eichenblätter unsere Kursmünzen im Wert bis zwei Euro.

Wenn wir Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland und der DDR betrachten, finden wir überall die Eichenblätter, die kaum verrotten, wenn sie im Herbst abgefallen sind. Für Beliebtheit des von Richard M. Werner geschaffenen Modells der jungen Frau, die einen Baumreiser pflanzt, auf dem Fünfzig-Pfennig-Stück spricht, dass dieses Geldstück von 1949 bis 1990 unverändert geprägt wurde. Es ist ein schönes Sinnbild für den Neubeginn der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und steht dem gleichen Wert von 1950 aus der DDR gegenüber, der einen von Franz Krischker entworfenen Pflug vor einer Fabrik mit rauchenden Schloten zeigt. Von dieser Münze wurden beachtliche 67 Millionen Stück hergestellt, wobei das Material aus eingeschmolzenen Bronzedenkmälern stammen soll.

15. April 2023