Helmut Caspar
DDR-LEXIKON
Von Trabi, Broiler, Stasi
und Republikflucht
Michael Imhof Verlag
12 x 22
cm, 396 Seiten, 250 Abbildungen, Broschur
ISBN
978-3-86568-453-0
Euro 9,95
CHF 18,90
Euro
(A)10,25
Viele in der ehemaligen DDR verwendete
Begriffe und Slogans sind aus unserem Wortschatz verschwunden.
Wer weiß noch, was HGL, LPG oder FDGB waren? Es ist keine
zwanzig Jahre her, da konnte man etwas mit den Abkürzungen für
die Hausgemeinschaftsleitung, die Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft oder den Freien Deutschen
Gewerkschaftsbund anfangen. Man aß Broiler, las FRÖSI, ATZE,
FÜR DICH oder das ND, fuhr zum Einkaufen nach Berlin, in die
Hauptstadt der DDR, unterzog sich der Schule der
sozialistischen Arbeit und schrieb ins Brigadetagebuch. Man
wusste, wann der „Tag der Befreiung“ und der „Tag der
Republik“ ist, ärgerte sich über den „Schwarzen Kanal“ und war
froh, wenn man ein als „Geschenksendung, keine Handelsware“
deklariertes Päckchen, also ein „Westpaket“, bekam. In seinem
DDR-Lexikon erläutert der Berliner Historiker Helmut Caspar
mehr als 400 Begriffe und Redewendungen aus dem Sprachgebrauch
der DDR-Zeit und zeigt anhand einzelner Beispiele deren
bissige bis humorvolle Verwendung bzw. Umdeutung durch die
DDR-Bürger auf. Die Sammlung steht unter dem 1969 als
staatsfeindlich eingestuften Motto „Keine Kohlen im Keller /
keine Kartoffeln im Sack / es lebe der 20. Jahrestag“ und
zitiert auch einen Spruch, den Partei- und Staatschef Erich
Honecker bei der Vierzigjahrfeier der DDR am 7. Oktober 1989
noch im Vollgefühl der Macht von sich gab. Gut einen Monat
später war die Mauer weg, und bald darauf war zu unser aller
Freude „Deutschland einig Vaterland“.
Helmut Caspar,
Jahrgang 1943, lebt in Berlin und berichtet aus eigenem
Erleben über den DDR-Wortschatz. Von ihm sind zahlreiche
Publikationen zur brandenburgisch-preußischen und deutschen
Geschichte erschienen, so auch „200 Berliner Köpfe“ (ISBN
978-3-86568-367-0)und „Erinnerungsorte in Berlin“ (ISBN
978-3-86568-368-7).
Das Buch ist auch in der Bibliothek des Goethe-Instituts Montréal/Canada enthalten.