Vom Hacksilber zum Golddollar –
Ausstellung von Münzschätzen jetzt auch in Potsdam


Im spätbarocken Kutschstall am Neuen Markt in Potsdam, dem Haus der brandenburg-preußischen Geschichte, werden bis 9. April 2006 Münzschätze aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gezeigt. (Foto: Caspar)

Die seit zwei Jahren durch das Land Brandenburg tourende Wanderausstellung „Vom Hacksilber zum Golddollar. Münzschätze des Mittelalters und der Neuzeit von der Ostsee bis zur Lausitz“ wird bis zum 9. April 2006 im Potsdamer Haus der brandenburg-preußischen Geschichte gezeigt.

Zu sehen ist in der Dokumentation des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums und des Landesamtes für Bodendenkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern eine Auswahl bedeutender Münzfunde, die in den vergangenen Jahren bei Ausgrabungen oder auch eher durch Zufall bei Arbeiten in historischen Stadtkernen ans Tageslicht kamen. Die Ausstellung im ehemaligen königlichen Kutschstall am Neuen Markt in der brandenburgischen Landeshauptstadt beginnt mit archäologischen Hinterlassenschaften in Norddeutschland aus der spätslawischen Zeit. Gezeigt wird unter anderem der Hacksilberfund von Dorow, sodann werden die berühmten Münzschätze von Herzberg und Templin aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) sowie der spektakuläre Goldmünzenfund von Ziesar, der gespickt ist mit Friedrichs d’ors aus der Zeit des preußischen Königs Friedrich II., des Großen, und wohl im Zusammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) in den Boden gelangte. Abgeschlossen wird die Schau mit einem in Fürstenwalde entdeckten Hort von goldenen Dollarstücken aus dem frühen 20. Jahrhundert, die im Zweiten Weltkrieg versteckt wurden. Mit der Ausstellung wollen die Archäologen die Gründe verdeutlichen, die bis in unsere Zeit zum Verbergen von Edelmetall in Gestalt von Bruchsilber, Schmuck oder geprägte Münzen geführt haben. Außerdem werden Informationen über die währungspolitische Situation zum Zeitpunkt des Versteckens vermittelt. Anhand von Karten lernen die Besucher auch die ausgedehnten und durch fremde Münzen dokumentierten wirtschaftlichen Beziehungen zu Nachbarstaaten wie Böhmen, Polen und Skandinavien kennen. Die Münzschätze dokumentieren schließlich die Einbindung der Gebiete zwischen Ostsee und Lausitz in den internationalen Fernhandel, der in spätslawischer Zeit über Europa hinaus bis in den arabischen Raum führte und dort geprägte Silbermünzen bis in den Ostseeraum zurück brachte.

Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, am Mittwoch bis 20 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.hbpg.de.

Helmut Caspar

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