Vom Schlossturm fallen bald die Hüllen -
Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergab weitere Fördersumme an Biesdorfer Ost-West-Stiftung



Zug um Zug wird der Sitz der Industriellenfamilie Siemens wiederhergestellt, hier die Gartenfront mit Schlosstreppe, links der noch eingerüstete Schlossturm. (Foto: Caspar)

Seit Jahren ist das Schloss Biesdorf im Berliner Bezirk Marzahn eine Baustelle. Nach und nach wird der aus der Kaiserzeit stammende ehemalige Landsitz der Industriellenfamilie Siemens saniert und restauriert. Einer der Hauptsponsoren ist die in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Unlängst erhielt Günter Peters als Vertreter des Vereins Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf vom Leiter der Berliner DSD-Repräsentanz Peter Schabe einen Fördervertrag über 30 000 Euro. Mit weiteren Summen von der Stiftung Klassenlotterie, vom Berliner Landesdenkmalamt und anderen Sponsoren steht eine Gesamtsumme von 225 000 Euro für die Instandsetzung des hohen Aussichtsturms zur Verfügung, der dem spätklassizistischen Schloss in der Art italienischer Villen eine repräsentative Note verleiht.

Bei der Entgegennahme des Fördervertrags erklärte Günter Peters, dass das Schloss „in kleinen Schritten“ vollendet wird. Bereits wiederhergestellt seien der Eingangsportikus, die Loggia mit repräsentativer Gartentreppe und andere Bauabschnitte. Am Turm sei während der Wintermonate mit Hochdruck weitergearbeitet worden. Im Mai würde die jetzt noch durch Planen verhüllte Turmspitze wieder frei stehen, und am Tag des offenen Denkmals Anfang September soll das Schloss ohne Baugerüste zu sehen sein. Günter Peters bezifferte die Gesamtkosten für die Instandsetzung des Schlosses mit 1,5 Millionen Euro. Diese Summe würde sich allerdings auf acht Millionen erhöhen, wenn „irgendwann später“ das ehemalige Obergeschoss wiederhergestellt wird, das durch einen Brand verloren ist. Erst damit bekomme der Sitz derer von Siemens wieder seine alte Schönheit zurück. Doch sei das wegen der hohen Kosten noch Zukunftsmusik.

Peter Schabe wies bei der Vertragsunterzeichnung darauf hin, dass sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Berlin bei 113 Objekten engagiert hat oder aktuelle Restaurierungsmaßnahmen unterstützt. Angesichts der herausragenden künstlerischen und geschichtlichen Bedeutung des Biesdorfer Schlosses sei es für die Stiftung „keine Frage“, dass sie auch dorthin Fördermittel gibt.

Helmut Caspar

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