Restaurierung liegt im Zeitplan -
Charlottenburger Tor wird bis Jahresende saniert und erhält seine helle Farbe zurück



Große Bruch- und Fehlstellen am Charlottenburger Tor werden durch neu gemeißelte Partien, die so genannten Vierungen, ausgebessert. (Foto: Caspar)

Die Restaurierung des Charlottenburger Tors an der Straße des 17. Juni liegt nach Aussage des Geschäftsführers der Stiftung Denkmalschutz Berlin, Helmut Engel, im Zeitplan und wird bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Seit Frühjahr sind Steinspezialisten dabei, den empfindlichen Tuffstein, aus dem die neobarocke Toranlage vor hundert Jahren errichtet wurde, mit einem Mikrotrockenstrahlverfahren zu reinigen und Ablagerungen aus Algen, Flechten, Moos und Straßendreck zu beseitigen. Außerdem werden Ausbruchstellen durch originalen Tuffstein beziehungsweise Spezialmörtel ausgebessert und Risse verschlossen, die auch auf eine unsachgemäße Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sind. Große Bruch- und Fehlstellen werden durch so genannte Vierungen geschlossen. Dazu wird Material aus einem Steinbruch verwendet, der bereits vor hundert Jahren für den Bau des Charlottenburger Tors genutzt wurde.

Während Steinbildhauer noch Ausbesserungen vornehmen, bekommt das Tor an waagerechten und schrägen Stellen sowie auf dem Dach einen regenfesten Belag aus Kupferblech. Da sich die zu dem Ensemble gehörenden Bronzedenkmäler des ersten preußischen Königs Friedrich I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte in einem vergleichsweise guten Zustand befinden, müssen sie nur gereinigt werden, wobei vergoldete Partien einen neuen Überzug aus Blattgold erhalten.

Nach Abnahme der Werbeplanen wird der Säulenbau in ungewöhnlich hellem Farbton präsentieren, vergleichbar mit dem Brandenburger Tor, das vor ein paar Jahren ebenfalls im Auftrag der der Stiftung Denkmalschutz Berlin saniert wurde. Zum Schutz gegen Farbschmierereien erhält die 1907/8 nach Plänen des Architekten Bernhard Schaede errichtete Kolonnade im unteren Bereich einen Anti-Graffiti-Anstrich. In den kommenden Monaten soll das Umfeld des Charlottenburger Tors durch Aufstellung von Sitzbänken und Blumenkübeln aufgewertet und in einen vorzeigbaren Zustand versetzt werden.

Die aus privaten Geldern finanzierte Stiftung lässt zur Zeit das Strandbad Wannsee und neuerdings auch die Lietzenseekaskaden in Charlottenburg sanieren und restaurieren. Fertig gestellt ist bereits die klassizistische Fassade des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Palais Unter den Linden in Berlin Mitte. An der Front zum Bebelplatz wird im Auftrag der Stiftung noch eine zu diesem Gebäude gehörende Pergola aus Holz errichtet.

Helmut Caspar

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