Engeln und Ornamenten wird geholfen -
Deutsche Stiftung Denkmalschutz finanziert aufwändige Restaurierungsarbeiten



Die Ausmalungen der Herz-Jesu-Kirche im Prenzlauer Berg werden sorgfältig restauriert, hier das riesige Christusbild im Altarbereich. (Foto: Caspar)

Die 110 Jahre alte Herz-Jesu-Kirche an der Fehrbelliner Straße im Prenzlauer Berg besitzt, was in Berlin selten ist, ihre nahezu vollständig erhaltene historische Ausstattung einschließlich der kostbaren Ausmalungen. Eindringendes Wasser und Salzanhaftungen allerdings setzten in den vergangenen Jahrzehnten den Engeln, Heiligen und Ornamenten an Decken und Wänden so zu, das Bildpartien abgeblätterten und weitere gefährdet sind. Nachdem das Kirchendach erneuert ist, schließen die Restauratorinnen Katrin Pöhland und Katrin Drabner mit Pinsel und Farbe jene hässlichen Fehlstellen. Das werden sie auch 2007 tun können, seit sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 25 000 Euro an den Kosten beteiligt. Sie hat das Gotteshaus und über hundert weitere historischen Bauten in Berlin unter ihre Fittiche genommen und in sie bereits über zwölf Millionen Euro investiert.

Kurz vor Weihnachten 2006 wurden von der Stiftung vier neue Förderbescheide übergeben. Vertreter der katholischen Herz-Jesu-Kirche und der evangelischen Kirche „Zu den vier Evangelisten“ in Pankow, die so genannte Dorfkirche, sowie der Humboldt-Universität und des Admiralspalastes können sich über eine Gesamtsumme von 153 000 Euro freuen, zu denen weitere Zuwendungen aus anderen Quellen, etwa vom Landesdenkmalamt und vom Bund, kommen. Bei der Übergabe der Förderbescheide wies Günther Pätz vom Stiftungskuratorium darauf hin, dass beim Denkmalschutz bürgerschaftliche Mithilfe mehr denn je nötig ist, denn der Staat schafft nicht alles. Unterstützt wird mit 25 000 Euro die Fassadenerneuerung der Pankower Dorfkirche, die in ihrem Kern noch mittelalterlich und damit das älteste Bauwerk im Bezirk ist. Auch im kommenden Jahr setzt die Humboldt-Universität die Wiederherstellung des Anatomischen Theaters auf dem Charité-Gelände fort, wobei 53 000 Euro von der Denkmalstiftung sehr gut gebraucht werden. Bei Berlins ältestem akademischen Lehrgebäude wird die Fassade restauriert, außerdem ist geplant, die Kuppel zu rekonstruieren und den amphitheaterartigen Innenraum in der Fassung von 1790 wiederherzustellen. Die Humboldt-Universität will den Wissenschaftstempel als Museum für ihre Tierpräparate und weiterhin für Vorlesungen und festliche Veranstaltungen nutzen.

Große Pläne gibt es mit dem Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße. In den kommenden Jahren wird das Haus auf seine ursprüngliche Funktion, eine Kombination von Theater, Klub und Badebetrieb wie zu Kaisers Zeiten, zurückgeführt. 2007 steht die Restaurierung der aufwändigen Rückseitenfassade an der Planckstraße an. Die dafür von der Denkmalstiftung beigesteuerten 50 000 Euro helfen, den ehemaligen Vergnügungspalast aus der Zeit um 1910 in neuem Glanz wiedererstehen zu lassen.

Helmut Caspar

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