Attentat auf Heydrich -
Ausstellung des Deutschen Technikmuseums Berlin

Auf Reinhard Heydrich, eine der Schlüsselfiguren des nationalsozialistischen Staatsterrors und maßgeblicher Organisator des Holocausts, wurde am 27. Mai 1942 in Prag ein Attentat verübt. Der Stellvertretende Reichsprotektor für Böhmen und Mähren, der sich durch seine grausame Unterdrückungspolitik bei den Tschechen besonders verhaßt gemacht hatte, erlag acht Tage später seinen Verletzungen und wurde in Berlin im Beisein von Hitler und weiterer Größen des NS-Regimes bestattet. Wer die militärisch organisierten Attentäter waren, was sie bezweckten und welcher technischer Mittel sie sich bedienten, schildert eine bis April 2006 laufende Sonderausstellung des Militärhistorischen Instituts Prag im Deutschen Technikmuseum Berlin.

Die Dokumentation zeigt mit erschütternden Bildern und Dokumenten, was die Attentäter und ihre Helfer leiden mußten. Besucher erfahren zudem, wie die Racheaktion der Nationalsozialisten an den Bewohnern der Bergarbeitersiedlung Lidice und des böhmischen Dorfes Lezáky verlief und wie sie ihren Terror weiter verstärkten.

Zu den eindrucksvollsten Exponaten zählt das Mercedes-Benz-Kabriolett Typ 320, in dem Heydrich zur Zeit des Attentats saß und welches erstmals in Deutschland gezeigt wird. Ausgelegt sind Ermittlungsakten des nationalsozialistischen Sicherheitsdienstes (SD) und weitere Originalgegenstände zum Attentat und seine Folgen. In einem zweiten Teil geht die Ausstellung der Frage nach, wie heute das moralische Vermächtnis jener couragierten Widerstandskämpfer zu bewerten ist, die wußten, dass sie und viele Unbeteiligte für dieses in der Geschichte der NS-Diktatur einmalige Attentat mit dem Tod zu rechnen hatten.

Das Deutsche Technikmuseum Berlin, Trebbiner Straße 9 in Berlin-Kreuzberg, ist täglich außer Montag von 10 bis 17.30 Uhr sowie am Wochenende bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt 4,50, ermäßigt 2,50 Euro.

Helmut Caspar

Mit "Zurück" zur Themenübersicht "Museen, Denkmalpflege"