Hilfe für die Marienkirche -
80 000 Euro für Heizung und historischen Fußboden übergeben


Die Besucher der Marienkirche, aber auch das Grabmal des Feldmarschalls von Sparr brauchen ein gesundes Raumklima.



Das Gleiche gilt für Schlüters Kanzel aus Alabaster und die vielen anderen Kunstwerke. Die Erneuerung der über 100 Jahre alten Heizungsanlage ist daher unumgänglich. (Fotos: Caspar)

Die Marienkirche gehört zu den ältesten und schönsten Bauwerken der Stadt. Sie erhielt jetzt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmale je 40 000 Euro für die Innensanierung des mittelalterlichen Gotteshauses. Speziell soll dieses Geld für die denkmalgerechte Sanierung des aus dem Jahr 1894 stammenden Fußbodenbelags einschließlich der kostbar dekorierten Eisengitter und die Erneuerung der maroden Heizungsanlage aufgewandt werden, durch die warme Luft in den Kirchenraum strömt. Die Denkmalstiftung begründet ihr Engagement damit, „dass die überaus kostbare Ausstattung der Kirche mit ihren vielen Gemälden, Grabmälern, der von Andreas Schlüter geschaffenen Kanzel und der Orgel ein angemessenes Raumklima braucht, das durch die veraltete Heizungsanlage nicht mehr erreicht wird“, so DSD-Vertreter Peter Schabe am 20. August 2006 bei der Unterzeichnung des Fördervertrags.

In den kommenden Jahren soll der mehrfach ausgemalte Innenraum nach und nach restauriert werden. Spezialisten für Wandmalereien suchen nach alten Farbspuren, um der Denkmalpflege und der Kirchgemeinde Argumente für die Wiederherstellung einer bestimmten Farbfassung zu liefern, ergänzt Gregor Hohberg, Pfarrer an Sankt Marien. Das könnte die mittelalterliche Ausmalung sein oder eine aus späterer Zeit. Bei der Spurensuche sei man unter anderem im Altarbereich auf blaue Farbreste gestoßen, die dem Marmordenkmal des 1668 verstorbenen Feldmarschalls von Sparr einen edlen Rahmen gegeben haben. Laut Hohberg sei „in fernerer Zukunft“ an die Reinigung und Restaurierung dieses und anderer schon recht angegrauter Meisterwerke Berliner Bildhauerkunst gedacht. Es werde auch erwogen, den „Totentanz“ aus der Zeit um 1484 im Eingangsbereich für die Besucher besser sichtbar zu machen. Bis jetzt wird das monumentale Wandgemälde vor Witterungsunbilden und Zugluft durch Glaswände geschützt. Da sich der 22 Meter lange Bilderfries dank ausgeklügelter Entsalzungs- und Entfeuchtungsmaßnahmen in einem recht guten Zustand befindet, soll laut Hohberg dieser unattraktive „Löwengang“ so bald wie möglich abgebaut werden.

Helmut Caspar

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