Die Noten eines Musikgenies -
Mozart-Ausstellung in der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße



Noch in diesem Jahr wird an der ehemaligen Entlastungsstraße im Tiergarten das sanierte und restaurierte Komponistendenkmal aufgestellt, ein Werk von Rudolf Siemering aus dem Jahr 1904. Außer Haydn und Beethoven ehrt die Marmorskulptur Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), die in einer Bildhauerwerkstatt in Stahnsdorf bei Potsdam einer Verjüngungskur unterzogen wurde. (Foto: Caspar)

Zum Abschluss des Mozartjahrs 2006 erinnert die Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz in ihrem Haus II an der Potsdamer Straße demnächst mit einer Ausstellung an den vor 250 Jahren geborenen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Dank glücklicher Umstände befindet sich die Bibliothek im Besitz der weltweit größten und bedeutendsten Sammlung von Werkautographen des Musikgenies. Die hochkarätigen 50 Exponate stellen einen repräsentieren Querschnitt der Berliner Sammlung und damit auch einen Querschnitt des Mozart’schen Gesamtwerks dar. Gezeigt werden unter anderem Partituren von sechs der sieben Meisteropern, und zwar Idomeneo, um deren umstrittene Absetzung an der Deutschen Oper in der Bismarckstraße es im Moment große Aufregung gibt, ferner Die Entführung aus dem Serail, Die Hochzeit des Figaro, Così fan tutte, Die Zauberflöte und La clemenza di Tito. Außerdem werden die von Mozart selbst geschriebenen Noten der Pariser und der Jupiter- Sinfonie, der c-Moll-Messe und mehrerer Klavierkonzerte aus der Wiener Zeit präsentiert. Schließlich stellt die Staatsbibliothek etliche Kompositionen aus Mozarts Kinder- und Jugendzeit aus, ergänzt durch Briefen des Meisters, einer Auswahl von Illustrationen zu seinen Bühnenstücken sowie Dokumenten zur Verbreitung seines Werkes ergänzt.

Bis 1939 hatte die Musikabteilung der Bibliothek knapp 270 Werkautographe Wolfgang Amadeus Mozarts erworben. Aufgrund kriegsbedingter Verlagerungen gelangten rund einhundert Handschriften in die polnische Stadt Krakau, wo sie mit weiteren Noten verwahrt werden. Bisher ist der Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Rückführung dieser einmaligen Schätze nicht gelungen. Die Ausstellung in der Staatsbibliothek, Potsdamer Straße 33, ist 26. Oktober bis 9. Dezember 2006 Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Helmut Caspar

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