Ehrung für den Erfinder der „Correspondenzkarte“ -
Museum für Kommunikation erinnert an den kaiserlichen Generalpostmeister Heinrich von Stephan



Museum für Kommunikation (Foto: Caspar)

Das Museum für Kommunikation an der Leipziger Straße ehrt in einer Sonderausstellung bis zum 5. Februar seinen Gründer, den kaiserlichen Generalpostmeister Heinrich von Stephan, der vor 175 Jahren, am 7. Januar 1831, in der pommerschen Stadt Stolp geboren wurde. Auf ihn geht die Idee zurück, in Berlin ein Postmuseum, das erste dieser Art in der Welt, einzurichten, und er war es auch, der die „Correspondenzkarte“ aus der Taufe hob, die sich ungeachtet anfänglicher Widerstände schnell als Post- und Bildkarte durchsetzte. Der Sohn eines Schneiders machte in der preußischen Postverwaltung schnell Karriere und wurde wegen seiner herausragenden Verdienste von kaiser Wilhelm I. in den Adelsstand erhoben. Als Generalpostmeister leitete Stephan ab 1875 das gesamte Post- und Telegrafenwesen des Deutschen Reichs bis zu seinem Tod 1897.

Das Museum für Kommunikation hat für die Sonderschau sein Depot durchforstet und zeigt in einer Ehrengalerie Büsten und Bildnisse Heinrich von Stephans. Von bekannten Künstlern des späten 19. Jahrhunderts geschaffen, unterstreichen sie die große Verehrung für den innovativen Postbeamten. Außerdem können Besucher Einblick in das Leben des obersten Postbeamten im Deutschen Reich nehmen, der heute selbstverständliche Kommunikationstechniken und -medien wie das Telefon und die Kabeltelegrafie auf den Weg brachte. In Berlin und anderen deutschen Großstädten sorgte er für die Einrichtung von Rohrpostsystemen, um den innerstädtischen Nachrichtenverkehr zu beschleunigen. Auf Heinrich von Stephan geht auch der planmäßige Postlinienverkehr mit Dampfschiffen nach Ostasien sowie nach Nord- und Südamerika zurück. Schließlich half er mit, dass postalische Gebührensätze national und international vereinfacht wurden. Das Museum für Kommunikation ist Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen im Internet unter www.museumsstiftung.de/Berlin.

Helmut Caspar

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