Schinkels Entwürfe für Denkmäler und Figurengruppen -
Neue Ausstellung in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel



Mit den Marmorfiguren auf der Berliner Schlossbrücke ehrte Karl Friedrich Schinkel die Helden und Toten der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 gegen die napoleonische Fremdherrschaft. (Foto: Caspar)



Nicht ausgeführt wurde Schinkels Entwurf für ein monumentales Denkmal des preußischen Königs Friedrichs des Großen. (Repro: Caspar)

Das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz zeigt in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel eine Ausstellung von Entwürfen, die der Architekt, Designer, Maler und Stadtplaner Karl Friedrich Schinkel für Denkmäler in Berlin und anderen preußischen Städten geschaffen hat. Anlass der bis zum 8. Januar 2012 laufenden Dokumentation sind der 230. Geburtstag und der 170. Todestag des einflussreichen Künstlers in diesem Jahr.

Indem die Ausstellung Entwürfe für monumentale Denkmalmauten sowie für Skulpturen der Bildhauer Christian Friedrich Tieck, August Kiß und andere präsentiert, macht die Ausstellung mit einem bis heute nur am Rande beachteten Gebiet in Schinkels umfassendem Schaffen bekannt. „Karl Friedrich Schinkel deckte in seinem umfangreichen Werk das ganze Spektrum plastischer Arbeiten ab. Wir zeigen Vorlagen für baugebundene Giebelreliefs sowie für freistehende Denkmäler und Gruppen. Zu den bekanntesten Arbeiten gehören die als Siegesmonumente nach den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 konzipierten Schlossbrückenfiguren, die dann von namhaften Bildhauern nach seinem Tod im Jahr 1841 meisterhaft ausgeführt wurden“, erklärt der Kurator Rolf H. Johannsen. Die neue Ausstellung schließe sich an eine 2010 in der Alten Nationalgalerie präsentierte Schau an, die sich mit Schinkels erster italienischer Reise befasste und die vielen Impulse dokumentierte, die Preußens oberster Baubeamter von dort für seine eigenen Arbeiten erhielt.

Mitarbeiter des am Kulturforum im Tiergarten ansässigen Kupferstichkabinetts arbeiten an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Das Erbe Schinkels“, das sich mit der Erfassung, Erforschung und Digitalisierung der Bestände des schon im 19. Jahrhunderts angelegten Schinkel-Museums befasst. Eingeschlossen in die Maßnahme ist die nachhaltige konservatorische Sicherung der etwa 5.000 Zeichnungen und 500 Grafiken des Schinkel-Nachlasses am Berliner Kupferstichkabinett und Aufnahme in einen vollständig bebilderten Online-Katalog. Die Ausstellung kann Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 22 Uhr besichtigt werden. Der von Rolf H. Johannsen verfasste Katalog „Karl Friedrich Schinkel. Entwürfe für Bildhauer“ ist reich illustriert, kostet 20,40 Euro und erschien im Deutschen Kunstverlag.

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