Sonderführungen, Geburtstagstorte und viel Musik -
Das Jüdische Museum Berlin feiert Ende Oktober sein zehnjähriges Bestehen.



Im ehemaligen Kammergericht und dem sich anschließenden Liebeskindbau untergebracht, bereitet sich das Jüdische Museum auf eine erlebnisreiche Jubiläumswoche Ende Oktober vor.



Gretel und Herschel, zwei vor dem Jüdischen Museum aufgestellte Figuren des Berliner Künstlers Victor Kégli, laden zu einem Gang durch zweitausend Jahre jüdischer Geschichte und zu den Jubiläumstagen ein. (Fotos: Caspar)

Das Jüdische Museum Berlin an der Lindenstraße in Kreuzberg schaut auf eine kurze, aber erfolgreiche Geschichte zurück. Am 9. September 2001 eröffnet, lädt das aus älteren Sammlungen und vielen Neuerwerbungen gebildete Museum aus Anlass seines zehnjärigen Bestehens zu einer Festwoche vom 24. bis 30 Oktober 2011 und eine neue Ausstellung ein. Der Veranstaltungsmarathon beginnt am 24. Oktober mit einem Festkonzert der Staatskapelle in der Philharmonie unter der Leitung von Daniel Barenboim. Einen Tag später gibt es um 20 Uhr einen literarischen Stadtrundgang, für den der Architekt Daniel Libeskind die einführenden Worte spricht. Ausgehend von der deutschen und Berliner Geschichte und der Topographie der Stadt, von der sich Libeskind vor über zehn Jahren für den Neubau des Jüdischen Museums inspirieren ließ, tragen Studenten eigene Texte vor. Zum Festprogramm gehören ferner am 27. Oktober von 10 bis 20 Uhr Führungen und Workshops für Schüler sowie Konzerte, die von jungen Leuten gestaltet werden. In einem Symposion am 28. und 29. Oktober wird über das Thema „Visionen der Zugehörigkeit. Juden, Türken und andere Deutsche“ gesprochen.

Am Sonntag, dem 30. Oktober, ist Publikumstag mit freiem Eintritt, verbunden mit Führungen, Lesungen, Musik und Tanz, Brunch und einer Geburtstagstorte. Es besteht die einmalige Gelegenheit, Bestände des Museums hautnah zu erleben. Vorgestellt werden besonders aussagekräftige Stücke aus den Bereichen Kunst, Judaica, Alltagsgeschichte und Fotografie, außerdem werden Besucher mit interessanten Objekten aus dem Archiv, den Restaurierungswerkstätten und der Bibliothek bekannt gemacht. Zu einem besonderen Erlebnis dürfte ferner der Gang zu versteckten Orten und durch verborgene Gänge des Museums werden. In der ganzen Jubiläumswoche berichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums über ihre Arbeit und sprechen mit Zeitzeugen, Künstlern und Experten. Zu seinem Jubiläum hat das Jüdische Museum Berlin die bis Ende Januar 2012 laufende Ausstellung „Heimatkunde – 30 Künstler blicken auf Deutschland“ eingerichtet. Dokumentiert werden die Veränderungen in diesem Land während der vergangenen zehn Jahre, wobei bevorzugte Themen die Wandlungen in unseren Wäldern, das Leben von Zugewanderten sowie die Geschichte der Berliner Juden vor und nach dem Holocaust sind.

Das umfangreiche Jubiläumsprogramm ist unter der Internetadresse www.jmberlin.de/10jahre veröffentlicht. Telefonische Anfragen bei der Stiftung Jüdisches Museum Berlin Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg unter der Nummer 030-25 993 456.

Anmerkungen:

Die tiefere Bedeutung des seltsamen Figurenpaares "Herschel und Gretel" wird auf aktuellen Internetseiten zum Museumsjubiläum kaum erklärt. Dies geschah jedoch auf einer Seite der in Berlin erscheinenden Zeitung BZ vom 6. Juli 2010, die (im Oktober 2011) noch hier im Cache von Google zu finden war.

Auf einer anderen Internetseite, hier, wird der deutschen jüdischen Spitzensportlerin Gretel Bergmann gedacht und ihrer verabscheuungswürdigen Behandlung durch das Naziregime.

(Von den angegebenen Seiten wieder hierher mit dem "Zurück"-Pfeil.)

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