Eingangshalle der Parochialkirche wird restauriert -
Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert Verschönerungsarbeiten mit 24 000 Euro



Wertvolle Grabdenkmale in der Eingangshalle der Parochialkirche erinnern an einflussreiche Berliner Bürger und an Gefallene des Ersten Weltkriegs.



Der Friedhof an der Parochialkirche ist eine Sehenswürdigkeit. Viele Grabkreuze sind restauriert. Sie bestehen aus Eisenkunstguss, und die Aufschriften sind frisch vergoldet.



Die barocke Parochialkirche soll in den kommenden Jahren ihren im Zweiten Weltkrieg zerstörten Glockenturm zurück bekommen. Die Eingangshalle darunter wird demnächst restauriert. (Fotos: Caspar)

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt in Berlin die Sanierung und Restaurierung von mehr als 130 historischen Bauwerken und Standbildern sowie Gärten und anderen historischen Objekten. Oben auf der Liste steht die barocke Parochialkirche, die vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zu schönsten Gotteshäusern der Stadt gehörte und es wieder werden soll.

Mit den jetzt an Pfarrer Gregor Hohberg übergebenen 24 000 Euro und weiteren Spendengeldern soll die Vor- oder Eingangshalle der Kirche wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück versetzt werden. Eingeschlossen in die Maßnahme ist die Reinigung und Restaurierung wertvoller Epitaphien (Grabmäler), die an Vertreter der Berliner Oberschicht im 18. Jahrhundert, aber auch an Gemeindemitglieder erinnern, die im Ersten Weltkrieg fielen. Da der spitze Turm, ein Werk des Architekten Jean de Bodt aus dem Jahr 1715, beim Brand im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, soll er originalgetreu wiederhergestellt werden und auch sein berühmtes Glockenspiel zurück bekommen. Beteiligt an den Arbeiten sind außer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz auch die Stiftung Denkmalschutz Berlin, die sich für den Wiederaufbau des Turms stark macht und speziell für ihn Spendengelder sammelt, sowie die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Wie aus dem Landesdenkmalamt zu hören ist, ist die Wiederherstellung der barocken Parochialkirche für die Revitalisierung der Berliner Altstadt von großer Bedeutung.

Wer das Gotteshaus besucht, sollte auch den um ihn herum angelegten Friedhof mit seinen wertvollen Grabstätten besichtigen. Darunter ist das Grabmal von Henriette Bock, der Erzieherin der jüngeren Geschwister des preußischen König Friedrich Wilhelms IV., das nach einer Zeichnung von Friedrich August Stüler von 1849 entstand. Ein weiteres Mausoleum von 1840/1850 ist eine kunsthistorische Besonderheit in Berlin; es handelt sich um eine Grabkapelle, die auf barocken Gruftanlagen errichtet wurde. Der aufwändig gestalteten Innenausmalung bescheinigen Denkmalpfleger eine außerordentliche Qualität.

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