Mühen um Schinkels Grabstätte -
Freunde des Künstlers und Denkmalpflege rufen zu Spenden auf



Das Grab von Karl Friedrich Schinkel auf dem Dorotheenstädtischen in Berlin ist ein Pflegefall und braucht dringend Hilfe durch Restauratoren. (Foto: Caspar)

Als Karl Friedrich Schinkel 1841 in Berlin starb, hat man ihn unter großer öffentlicher Anteilnahme auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße in Berlin-Mitte bestattet. Mit Blick auf den 230. Geburtstag am 13. März 1781 und den 170. Todestag des Architekten, Malers, Städteplaners, Designers und Vaters der Denkmalpflege am 9. Oktober 1841 Jahr rufen die Karl-Friedrich-Schinkel-Gesellschaft, das Landesdenkmalamt Berlin und die Verwaltung des Dorotheenstädtischen Friedhofs dazu auf, die stark beschädigte Grabstätte zu restaurieren. Geplant ist, das marode Grabgitter in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen sowie das vergoldete Bildnismedaillon des Künstlers und die Bekrönung der Grabstele zu reinigen und zu konservieren. Außerdem soll ein Grabstein aus Granit für Schinkels Frau und zwei seiner Töchter angefertigt werden.

Karl Friedrich Schinkel, der Sohn eines in Neuruppin tätigen evangelischen Geistlichen, brachte es dank seiner vielseitigen Talente sehr schnell in die oberste Bauverwaltung Preußens und wurde mit staatlichen und privaten Bauaufträgen überhäuft. Zu den bekanntesten, in Stilen des Klassizismus und der Neogotik ausgeführten Werken des Geheimen Oberbaurats in Berlin gehören die Neue Wache Unter den Linden, das Schauspielhaus (heute Konzerthaus) auf dem Gendarmenmarkt, das Alte Museum am Lustgarten, die Friedrichswerdersche Kirche, das Kreuzbergdenkmal, das Humboldt-Schloss in Tegel und das Schloss Glienicke. Hinzu kommen, um in der Region zu bleiben, die Nikolaikirche in Potsdam und das Schloss Charlottenhof im Park von Sanssouci.

Noch nicht aufgebaut ist die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte und danach dem DDR-Außenministerium geopferte Berliner Bauakademie, in der Schinkel eine Dienstwohnung hatte und in der er nach einem Schlaganfall wegen Arbeitsüberlastung die letzten Monate seines Lebens verbrachte und starb. Nach Schinkels allseits betrauertem Tod kaufte Preußens König Friedrich Wilhelm IV. den Nachlass des Künstlers, worauf in der Bauakademie ein Schinkel gewidmetes Museum eingerichtet wurde. Es wird daran gedacht, dieses dort wieder einzurichten, wenn die Bauakademie aufgebaut wird. In der Friedrichswerderschen Kirche und auf dem Schinkelplatz in der Nähe des Schlossplatzes erinnern Denkmäler an den großen Baumeister und Lehrer weiterer bedeutender Architekten.

Für Spenden stehen zwei Konten zur Verfügung, und zwar Kontonummer 66040 82 987 bei der Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 und Kontonummer 17300 27 250 bei der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin BLZ 160 50202. Die in Neuruppin ansässige Schinkel-Gesellschaft weist darauf hin, dass die Spenden steuerlich abzugsfähig sind.

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