Wieder in vorzeigbarem Zustand -
Schinkels Grab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof wurde restauriert



Schinkels Grab auf dem Dorotheenstädtischen wurde in den vergangenen Monaten wieder in einen vorzeigbaren Zustand versetzt. (Foto: Caspar)

Dem berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel waren nur 60 Lebensjahre beschieden. Als er am 9. Oktober 1841, vor 170 Jahren, in Berlin starb, wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße feierlich bestattet. In den vergangenen Monaten haben die Schinkel-Gesellschaft und das Landesdenkmalamt die Grabstätte und das sie umschließende Gitter für 50 000 Euro restaurieren lassen. Das Geld für die Arbeiten wurde durch Spenden aufgebracht, zu denen vor einem Jahr aufgerufen wurde. Einen großen Teil der Summe brachte überdies das Landesdenkmalamt auf, das auch andere Grabstätten auf dem Prominentenfriedhof sanieren und restaurieren ließ und dies auch weiter tun will. Alte Bilder und Beschreibungen, die bei der Vorbereitung der Arbeiten an Schinkels Grab gefunden wurden, halfen, die Anlage so wiederherzustellen, wie sie ursprünglich ausgesehen hat. Eine Zutat von heute ist ein Stein, der an Schinkels zweite Frau Susanne erinnert, die neben ihrem Mann bestattet wurde. Er besteht aus dem gleichen rötlichen Granit, aus der auch die Stele mit dem vergoldeten Bildnismedaillon des Künstlers und der Grabinschrift gefertigt wurde.

Karl Friedrich Schinkel, der Sohn eines in Neuruppin tätigen evangelischen Geistlichen, brachte es dank seiner vielseitigen Talente sehr schnell in die oberste Bauverwaltung Preußens und wurde mit Bauaufträgen und Planungsarbeiten überhäuft. Zu den bekanntesten Werken des Geheimen Oberbaurats gehören in Berlin die Neue Wache Unter den Linden, das Schauspielhaus (heute Konzerthaus) auf dem Gendarmenmarkt, das Alte Museum am Lustgarten, die Friedrichswerdersche Kirche, das Kreuzbergdenkmal, das Humboldt-Schloss in Tegel und das Schloss Glienicke. Darüber hinaus ist der Architekt auch in Potsdam durch namhafte Bauten wie die Nikolaikirche und das Schloss Charlottenhof im Park von Sanssouci präsent.

Noch nicht aufgebaut ist bisher die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte und danach dem DDR-Außenministerium geopferte Berliner Bauakademie, in der Schinkel eine Dienstwohnung hatte und in der er nach einem Schlaganfall wegen Arbeitsüberlastung sein letztes Lebensjahr verbrachte und starb. Nach Schinkels Tod kaufte Preußens König Friedrich Wilhelm IV. den Nachlass des Künstlers, worauf in der Bauakademie ein Schinkel gewidmetes Museum eingerichtet wurde. Es wird daran gedacht, dieses dort wieder einzurichten, wenn die Bauakademie aufgebaut wird. In der Friedrichswerderschen Kirche und auf dem Schinkelplatz in der Nähe des Schlossplatzes erinnern Denkmäler an den großen Baumeister, Stadtplaner, Designer und Vater der Denkmalpflege in Preußen.

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