Neue Räume für kostbare Drucke -
Generalsanierung der Staatsbibliothek Unter den Linden macht Fortschritte



Bibliothekar Falk Eisermann freut sich, dass die besonders kostbaren Bestände der Staatsbibliothek im Haus Unter den Linden 8 neue und besonders geschützte Räume erhalten haben. (Foto: Caspar)

Die Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz rechnet mit der Fertigstellung ihres neuen Lesesaals im Altbau Haus 1 Unter den Linden 8 bis Beginn 2011. Doch schon jetzt haben dort Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 350 Jahre alten Sammlung einige neue Teilabschnitte in Betrieb genommen. Dazu gehören das Digitalisierungszentrum sowie Werkstatträume der Restauratoren, die nun nicht mehr zwischen den beiden Häusern Unter den Linden und am Kulturforum im Tiergarten hin- und her pendeln müssen, sondern alle Arbeiten an einem Ort verrichten können.

Im 1914 eröffneten Altbau hat überdies die Abteilung für Historische Drucke 25 neu eingerichtete Räume bezogen. Als bahnbrechend bezeichnet die Staatsbibliothek die Inbetriebnahme eines 3000 Quadratmeter großen Tresormagazins. Die Räume genügen höchsten konservatorischen und sicherheitstechnischen Ansprüchen. Untergebracht ist in dem Riesentresor der gesamte Bestand an bibliophilen Raritäten und Inkunabeln, also Drucken aus der Gutenbergzeit bis etwa 1500. Der besonders geschützte Tresor verfügt über eine moderne Gaslöschanlage und eine Klimaanlage, die die Lagerung der kostbarsten Drucke und Handschriften bei 18 Celsius und 50 Prozent relative Luftfeuchtigkeit erlaubt.

Ein Mäzen machte der Kinder- und Jugendbuchsammlung unlängst mehrere wertvolle Geschenke. Dazu gehören zwei seltene Bilderbücher aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Außerdem erhielt die Staatsbibliothek einen Harry-Potter-Erstdruck der besonderen Art. Es handelt sich dabei um die Erstausgabe von „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ als Taschenbuch, die druckgleich mit der Hardcover-Ausgabe erschien. Das Besondere an diesem Exemplar ist, dass die Autorin Joanne K. Rowling einen drin befindlichen Druckfehler humorvoll kommentiert und der Besitzerin geraten hat, das Buch gut aufzuheben, weil es eines Tages wertvoll sein könnte.

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