Eine Zukunft für unsere Vergangenheit -
Ausstellung über Berliner Archäologie und Stadtplanung im Russischen Haus



Im Berliner Erdreich entdeckte Fragmente aus Glas und Keramik stammen aus dem Hausrat unserer Vorfahren.



Die schöne Frau schmückte einst den Boden eines Fayencegefäßes; jetzt kann sie in der bis zum 3. Dezember gezeigten Archäologieausstellung betrachtet werden. (Fotos: Caspar)

Im Rahmen der Moskauer Tage zeigt das Landesdenkmalamt bis zum 6. Dezember 2011 im Russischen Haus der Kultur und Wissenschaft Friedrichstraße 176-179 eine sehenswerte Ausstellung mit dem Titel "Eine Zukunft für unsere Vergangenheit - Archäologie und Stadtplanung in Berlin". Die Dokumentation mit russischen und deutschen Texten stellt Ergebnisse von aktuellen Ausgrabungen vor, die im Zusammenhang mit Neubauten, dem Straßenbau und der Verlegung von Versorgungstrassen durchgeführt wurden. Sie demonstriert die Arbeitsmethoden der Archäologen und hebt die enge Verzahnung von Bodendenkmalpflege und Stadtplanung hervor.

Deutlich wird, warum erst immer die Ausgräber anrücken, wenn Erdbewegungen aller Art nötig sind, und welchen Erkenntnisgewinn sie hinsichtlich der Lebensweise unserer Vorfahren gewähren. Indem die Ausstellung einige herausragende Untersuchungsfelder etwa auf dem Petriplatz, dem Schlossplatz sowie im Bereich vor dem Roten Rathaus vorstellt, wo gerade die Trasse für die U-Bahnlinie 5 angelegt wird, macht sie neugierig auf Pläne zur Integration von historischen Gewölben und anderen archäologisch bedeutsamen Hinterlassenschaften in verschiedene Neubauvorhaben. Da dafür nicht geringe Zusatzkosten und Terminverschiebungen erforderlich sind, hoffen die Ausstellungsgestalter, mit ihren Informationen Einwände und Vorbehalte abbauen zu können.

Die Bild-Text-Tafeln in der ersten Etage des Russischen Hauses werden ergänzt durch eine Vitrine mit beispielhaften Fundstücken aus Keramik, Glas und Metall sowie Backsteine und ein Video, das mit der täglichen Arbeit der Archäologen bekannt macht. Zu sehen ist die Schau von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 19 Uhr sowie am Wochenende von 12 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

Zurück zur Themenübersicht "Berlin und das Land Brandenburg"