Wie die friedliche Revolution verlief - Robert-Havemann-Gesellschaft zeigt 2015 Ausstellung im ehemaligen Stasi-Gelände



Im Rahmen der Open-Air-Ausstellung wurde 2009 auf dem Alexanderplatz eine Zusammenstellung von so genannter Untergrundliteratur, mit der sich in DDR-Zeiten Friedens- und Umweltgruppen und weitere Oppositionelle sehr zur Wut der Behörden zu Wort meldeten. (Foto: Caspar)

Die 2009 mit großem Erfolg auf dem Berliner Alexanderplatz gezeigte Open-Air-Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft zur friedlichem Revolution 1989/90 in der DDR soll ab 2015 dauerhaft auf dem Gelände des ehemaligen Ministeriums der Staatssicherheit an der Ruschestraße/Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg gezeigt werden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt für die erweiterte und durch neue Bilder und Dokumente ergänzte Dokumentation unter freiem Himmel die erforderlichen Mittel zur Verfügung. Beteiligt ist an der Schau auch die Lotto-Stiftung Berlin, die 247 000 Euro beisteuert. Der überwältigende Besucherzuspruch habe vor fünf Jahren gezeigt, dass das Bedürfnis nach Information und Aufklärung über die Überwindung der SED-Diktatur groß ist, erklärt Grütters mit Blick auf die friedliche Revolution in der DDR und den Mauerfall vor nunmehr 25 Jahren. Ihr sei es ein großes Anliegen, der Öffentlichkeit dieses weltweit einzigartige Ereignis an einem festen Standort vor Augen zu führen und zu zeigen, wie es 1989/90 friedlichen Demonstranten gelang, ein undemokratisches Willkürsystem und die innerdeutsche Grenze zu Fall zu bringen.

Die erste Ausstellung von 2009 war vom Bund und dem Land Berlin gefördert worden. Zahlreiche Fotografien, Plakate, Zeitungsausschnitte, Briefe und andere Dokumente, aber auch verbotene Untergrundliteratur und andere Zeitzeugnisse schilderten Umfang und Tiefe der Opposition in der DDR und wie es die „staatlichen Organe“, allen voran das Ministerium für Staatssicherheit, am Ende vergeblich versuchten, sie zu unterwandern und auszuschalten.

Mit der Neufassung der Ausstellung wird ein Vorhaben des Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und SPD verwirklicht. Auf die Robert-Havemann-Gesellschaft kommt mit der Überarbeitung der Dokumentation einige Arbeit zu. Benannt nach dem antifaschistischen Widerstandskämpfer und Kritiker des DDR-Regimes, Prof. Dr. Robert Havemann (1910-1982), hat sie sich die Vermittlung von Daten und Fakten zur Geschichte der Opposition in der DDR und über ihre Opfer auf die Fahnen geschrieben. Sie sammelt und archiviert Bilder und Dokumente und erarbeitet Publikationen, Ausstellungen und Dokumentationen zu diesem Thema. Finanziert wird die Vereinigung mit Sitz in der Schliemannstraße 23 in Berlin-Prenzlauer Berg unter anderem durch Fördermittel der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

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